US-Forscher Sarosh Kuruvilla hat eine Methode entwickelt, mit der man die Sorgfaltspflicht von Unternehmen effizient prüfen kann. Doch der politische Wille fehlt, Lieferketten hart zu regulieren. Das Interview führte Kay Meiners
Gewerkschaften und soziale Bewegungen fordern schon lange, dass große Unternehmen Risiken für Menschenrechte in ihren Lieferketten verringern. Inwiefern dabei das Lieferkettengesetz seit einem Jahr hilft, erläutert Ernesto Klengel.
Ein Jahr nach Einführung des Lieferkettengesetzes ziehen Christina Schildmann, Ernesto Klengel und Oliver Emons Bilanz – wie funktioniert es, was klappt, was fehlt vielleicht noch und welche neue Stufe wird 2024 gezündet?
Bei der Transformation der Wirtschaft spielt die europäische Taxonomie-Verordnung eine besondere Rolle. Leider ist die soziale Dimension von Nachhaltigkeit in ihr aber nicht ausreichend berücksichtigt, so Maxi Leuchters.
Soziale und ökologische Kriterien haben bei der Vorstandsvergütung erheblich an Bedeutung gewonnen. Wie gehaltvoll die verwendeten Kennzahlen sind, muss der Aufsichtsrat überprüfen.
In vielen Lieferländern für Rohstoffe werden Menschenrechte missachtet. Ein Gesetz soll die Spielregeln zugunsten der Schwachen ändern. Von Kay Meiners
Besonders ausländische Investoren ziehen häufig Stimmrechtsberater hinzu, wenn sie auf Hauptversammlungen deutscher Unternehmen abstimmen. Eine problematische Entwicklung.
Mit dem Kostenargument verlagerten Hersteller jahrelang ihre Produktion in Länder außerhalb Europas. Nicht eingepreist wurde die soziale und ökologische Nachhaltigkeit. Von Fabienne Melzer
Mitbestimmte Unternehmen betreiben seltener Steuervermeidung und tricksen weniger bei der Bilanz. Das zeigt eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung, die wir begleitend zur aktuellen Mitbestimmungskampagne dokumentieren.
Deutschland schneidet im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, die eine Geschlechterquote für Führungspositionen in Unternehmen haben, schlecht ab.
Die Mitbestimmung bei Unternehmen, die mehrheitlich dem Bund gehören, wird gestärkt. Gespräch mit Stefan Ramge (Bundesfinanzministerium) und Sebastian Sick (Hans-Böckler-Stiftung). Das Gespräch führte Andreas Molitor
Ernesto Klengel über die Umsetzung der EU-Whistleblower-Richtlinie im kommenden Jahr. Er arbeitet am Hugo Sinzheimer Institut (HSI) der Hans-Böckler-Stiftung und ist Arbeitsrechtler.
Das Management des insolventen Zahlungsdienstleisters hatte die Mitbestimmung bewusst ausgehebelt. Die Schlupflöcher in der Gesetzgebung sollten jetzt geschlossen werden. Von Andreas Molitor
Die deutsche Pharmaindustrie ist abhängig von billigen Zulieferungen aus Fernost. Kürzere Lieferketten könnten die Abhängigkeit verringern und neue Arbeitsplätze schaffen. Der Weg dorthin führt über Europa. Von Andreas Schulte
Die Diskussionen um Erneuerung und Perspektiven von betrieblicher und Unternehmensmitbestimmung sind in Deutschland sehr vielfältig und werden zu unterschiedlichen Zeiten jeweils neu aufgerollt. Aktuelle Debatten aus deutscher Sicht: Die Rolle der Mitbestimmung für eine gute Unternehmensführung und Corporate Governance, Umgehung und Vermeidung von Unternehmensmitbestimmung u.a. durch die Wahl der Rechtsform, Erosionsprozesse sowie der Wettbewerb der Rechtsordnungen in der EU.
Daniel Hlava, wissenschaftlicher Referent für Sozialrecht und Europäisches Arbeitsrecht am Hugo Sinzheimer Institut für Arbeitsrecht der Hans-Böckler-Stiftung, begrüßt das neue Paketboten-Schutz-Gesetz als einen ersten Schritt in die richtige Richtung.
Der Anteil von Frauen in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen ist gestiegen. Das ist der Geschlechterquote zu verdanken. Allerdings müsste sie für viel mehr Firmen gelten.
Ja, sagt Daniel Hlava, Referent für Sozialrecht und Europäisches Arbeitsrecht am HSI der Hans-Böckler-Stiftung. Nein, sagt Benjamin Sokolovic ist der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes Verkehrsgewerbe Niedersachsen e. V.
Vorstände begründen Rückkäufe eigener Anteilsscheine gerne damit, dass sie ihr Unternehmen vor Übernahmen schützen wollen. Doch die Ankündigung kann nach hinten losgehen und auf aktivistische Investoren wie eine Einladung wirken.
Wenn Arbeitnehmer im Aufsichtsrat mitbestimmen, arbeiten Unternehmen effizienter. Denn die Beschäftigten kennen sich im Tagesgeschäft oft besser aus als das Management.
Der Gesetzentwurf der Bundesregierung für mehr unternehmerische Transparenz in Sachen Nachhaltigkeit greift zu kurz. Aus verfassungsrechtlicher Sicht wäre wesentlich mehr möglich.
Vorstände von Dax-Unternehmen erhalten im Schnitt 57-mal so viel Geld wie die übrigen Beschäftigten. Der Corporate-Governance-Kodex sollte den Aufsichtsrat auffordern, die Verdienstrelationen schriftlich zu begründen.
Inwieweit Unternehmen soziale Verantwortung übernehmen, hängt auch von den institutionellen Rahmenbedingungen ab. Mitbestimmung wirkt sich positiv aus.
Die EU will europaweit die Ein-Personengesellschaft (SUP) einführen. Nach den aktuellen Plänen wäre sie eine Einladung, Steuern und Mitbestimmung zu vermeiden, erläutert der Unternehmensrechtler Sebastian Sick.
Pensionszusagen für Vorstände sind teils üppig und setzen falsche Anreize. Damit tragen sie oft nicht zu einer nachhaltigen Unternehmensführung bei. In vielen Unternehmen fehlt es zudem an einer transparenten Berichterstattung.
Nur fünf Unternehmen würden derzeit die von der Bundesregierung angestrebte Geschlechterquote in Aufsichtsräten erfüllen. Das liegt vor allem am Nachholbedarf auf der Anteilseignerseite. Aber auch die Gesetzespläne haben noch wesentliche Defizite.
Die US-Börsenaufsicht will, dass Unternehmen künftig das Verhältnis von Chef- zu Durchschnittsgehältern offenlegen. Auch in Deutschland gibt es Ansätze, so den Anstieg von Vorstandsvergütungen zu begrenzen.
Es gibt keinen Trend zur Flucht aus der Mitbestimmung durch grenzüberschreitende Fusionen oder Rechtsformwechsel. Es existieren aber Gesetzeslücken, die geschlossen werden sollten.
„Ask me!“ und „Tell me!“ – die beiden Compliance-Portale der Telekom haben harmlose Namen wie aus dem Spielzeugladen. Doch sie sollen den Konzern schützen. Manuela Mackert, Chief Compliance Officer, erklärt ihre Sicherheitsphilosophie. Das Gespräch führten Kay Meiners und Carmen Molitor
Kartelldelikte müssen vor allem die Arbeitnehmer ausbaden. Die Betriebsratsvorsitzenden der Sparten Gleistechnik und Aufzüge berichten, wie „bitter und schmerzlich“ das ist. Von Cornelia Girndt
Gesetze in den USA und in Großbritannien haben die Compliance-Debatte befeuert. Hierbei kommt es immer wieder zu Drucksituationen für Arbeitnehmervertreter. Von Lasse Pütz, Unternehmensrechtler und Leiter eines Referats Wirtschaftsrecht in der Hans-Böckler-Stiftung
Schmiergeld, Preisabsprachen, Bestechung: Zahlreiche Skandale haben der Bauindustrie den Ruf einer korrupten Branche beschert. Seit einigen Jahren versuchen vor allem große Unternehmen, dem Negativimage etwas entgegenzusetzen. Arbeitnehmervertreter begrüßen das. Von Carmen Molitor
Längst nicht in allen Unternehmen ist der Betriebsrat ausreichend in Compliance-Maßnahmen eingebunden. Wir zeigen, worauf Arbeitnehmervertreter achten müssen. Von Kay Meiners, Redakteur des Magazins Mitbestimmung, und Andreas Priebe, Arbeitsrechtler in der Hans-Böckler-Stiftung
Eine Altenpflegerin deckt einen Pflegenotstand auf, Dortmunder Industriearbeiter einen Umweltskandal. In ihrem Kampf gegen Missstände in Unternehmen stehen mutige Hinweisgeber wie sie oft allein da. Gewerkschaften und Betriebsräte können helfen. Von Carmen Molitor
Durch eine falsch verstandene Compliance können erhebliche Risiken für die Integrität digitaler Daten entstehen. Im schlimmsten Fall bietet der Trendbegriff einen Vorwand für alte Kontrollgelüste der Arbeitgeber. Die Strafen sind gering. Von Katja Schmidt
Die Betreibergesellschaft des Frankfurter Flughafens besitzt ein umfangreiches Compliance-Management-System. Den Alltag bestimmen nicht die großen Fälle, sondern kostbare Reisemitbringsel, Umschläge mit kleinen Geldgeschenken oder der Missbrauch von Ausweisen. Von Guntram Doelfs
DGB-Vorstand Dietmar Hexel über Gemeinwohl als Unternehmensziel, Belegschaftskapital und die hohe Wahrscheinlichkeit weiterer Wirtschaftskrisen. Mit Dietmar Hexel sprachen Guntram Doelfs und Margarete Hasel
Die Shareholder-Value-Ökonomie konnte in Deutschland nicht bruchlos durchgesetzt werden. Das haben die Krise und ihre Bewältigung gezeigt. Zu Besuch bei fünf Wissenschaftlern. Von Stefan Scheytt
In Kürze will EU-Binnenmarktkommissar Barnier seine Pläne zur Modernisierung des europäischen Gesellschaftsrechts vorstellen. Gewerkschafter befürchten, dass ihr Kampf um Arbeitnehmerbeteiligung in die nächste Runde geht. Von Aline Conchon
Corporate-Governance-Forscher Sigurt Vitols über Brüsseler Konsultationen, Aktionspläne und einen Kommissar, der nicht springt. Das Gespräch führte Margarete Hasel
Die EU-Kommission diskutiert über gute Unternehmensführung. Allerdings recht einseitig. Das deutsche Modell mit mitbestimmten Aufsichtsräten kommt beispielsweise kaum vor.
Kleine Gruppe, starkes Wachstum: Die Zahl der in Deutschland ansässigen größeren Unternehmen mit ausländischer Rechtsform steigt kontinuierlich. Ihre Beschäftigten müssen bislang auf Mitbestimmungsrechte verzichten.
Bleiben Sie informiert: Neueste Forschungsergebnisse und Infos zu den Themen Mitbestimmung, Arbeit, Soziales, Wirtschaft. Unsere Newsletter können Sie jederzeit abbestellen.
Der Beitrag wurde zu Ihrem Merkzettel hinzugefügt.