Die Corona-Pandemie stellt einen Stresstest für viele Bereiche des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens dar. Das gilt auch für die betriebliche Mitbestimmung.
In der Schülervertretung können Schülerinnen und Schüler über die Gestaltung des Schullebens mitbestimmen. Was aber heißt Mitbestimmung in der Arbeitswelt? Welche Möglichkeiten haben Beschäftigte, ihre Interessen gegenüber dem Arbeitgeber zu vertreten?
Beschäftigte mit Migrationshintergrund sind überdurchschnittlich häufig als Betriebsräte oder Vertrauensleute aktiv. Ein Grund: Viele haben früh gelernt, für sich und andere zu kämpfen.
Mitbestimmung im Aufsichtsrat verbessert Informationsflüsse und wirkt sich positiv auf die Kapitalbildung von Unternehmen aus. Das geht aus einer Studie hervor, die wir im Rahmen der Kampagne „Mitbestimmung sichert Zukunft” der Hans-Böckler-Stiftung präsentieren.
Der Bundestag hat am 21. Mai das „Betriebsrätemodernisierungsgesetz“ verabschiedet. Nach Einschätzung von HSI-Direktorin Johanna Wenckebach bringt es in wichtigen Fragen begrüßenswerte Fortschritte, die aber an zentralen Punkten nicht ausreichen.
Wenn Beschäftigte ausgeprägte Mitbestimmungsrechte haben, sind Unternehmen erfolgreicher und verfolgen eher eine innovations- und forschungsorientierte Strategie. Das belegt eine Studie, die wir im Rahmen unserer Kampagne „Mitbestimmung sichert Zukunft” vorstellen.
In vielen Unternehmen engagieren sich Betriebsräte für nachhaltiges Wirtschaften. Am besten gelingt das, wenn es eine sozialpartnerschaftliche Mitbestimmungskultur gibt.
Die Integration von Geflüchteten gelingt besser mit Mitbestimmung und Tarifverträgen. Das zeigt eine Studie, deren Ergebnisse wir im Rahmen der Kampagne „Mitbestimmung sichert Zukunft” der Hans-Böckler-Stiftung präsentieren.
Den Anwendungsbereich der Betriebsverfassung nach dem Territorialitätsprinzip zu bestimmen, wie es das Bundesarbeitsgericht tut, ist verfehlt. Mitbestimmung reicht weiter.
Dass mitbestimmte Betriebe ökonomisch erfolgreicher sind, liegt zum Teil daran, dass sie leistungsfähigere Beschäftigte anziehen. Doch auch unabhängig davon erhöhen Betriebsräte Produktivität, Löhne und Gewinne deutlich.
Künstliche Intelligenz zieht in Büros und Werkhallen ein, Algorithmen werten Arbeitsprozesse aus. Betriebsvereinbarungen können verhindern, dass daraus individuelle Überwachung wird.
Manche Arbeitgeber gehen aggressiv gegen Mitbestimmung vor. Um sich dagegen wehren zu können, brauchen Betriebsräte Rückhalt in der Belegschaft – und mehr gesetzlichen Schutz.
Die Beschäftigten in der Plattformökonomie wollen mehr Mitsprache. Um ihre Forderungen durchzusetzen, braucht es Zusammenarbeit mit Gewerkschaften sowie Regulierung durch den Gesetzgeber.
Im Osten Deutschlands steigt der Anteil der Beschäftigten mit Betriebsrat. Es gibt aber immer noch große Lücken in Ost und West bei betrieblicher Interessenvertretung und Tarifbindung.
Bei den Betriebsratswahlen 2018 haben sich mehrheitlich erfahrene Mitglieder durchgesetzt. Das vereinfachte Wahlverfahren hat sich bewährt, der Frauenanteil ist leicht gestiegen.
Betriebsräte benötigen mehr Einfluss bei Zukunftsthemen wie Datenschutz, Arbeitszeit oder Beschäftigungssicherung. Der Gesetzgeber sollte das Betriebsverfassungsgesetz modernisieren.
Stärker mitbestimmte Unternehmen sind erfolgreicher und sie verfolgen häufiger eine innovations- und forschungsorientierte Strategie als Firmen mit schwacher oder ohne Mitbestimmung.
Mitbestimmung ist anerkannt und geschätzt. Dennoch entziehen sich immer mehr Unternehmen der Mitsprache der Beschäftigten im Aufsichtsrat. Es gilt, Rechtslücken zu schließen.
Mitbestimmte Unternehmen sind widerstandsfähiger in Wirtschaftskrisen und schwierigen Umbruchphasen. Auch deshalb hat Deutschland in der Finanzkrise viel weniger Jobs verloren als andere Länder.
Die Mitbestimmung wurde hart erkämpft. Heute hat sie sich bewährt – und muss dennoch weiterhin verteidigt werden. Eine kurze Geschichte der Betriebsverfassung.
Eine Auswertung der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung zeigt: Betriebsräte tragen zu mehr Produktivität, höheren Löhnen und steigenden Renditen bei.
Die Mitbestimmung der Arbeitnehmer gehört zur DNA der sozialen Marktwirtschaft. In der Coronakrise zeigt sie ihre Stärke. Aber sie ist nicht nur für Ausnahmesituationen gut. Betriebs- und Aufsichtsräte setzen die Interessen der Belegschaft durch und stellen damit auch den langfristigen Erfolg der Unternehmen sicher.
Digitale Technologien ermöglichen eine umfassende Überwachung von Beschäftigten. Um Missbrauch zu verhindern, sollte die Mitbestimmung ausgebaut werden.
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