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Was Mitbestimmung bewirkt

Auf einen Blick: Was Mitbestimmung bewirkt

Mitbestimmung hat eine Vielzahl von positiven Effekten, nicht nur für die Beschäftigten, sondern vor allem auch für die Betriebe selbst. Das zeigt unser Forschungsüberblick.

[Aktualisiert am 09.01.2024]

Definition von Mitbestimmung

Mitbestimmung umfasst alle Möglichkeiten und Rechte der Arbeitnehmer:innen, ihre Arbeitswelt aktiv mitzugestalten. Mitbestimmung ist gelebte Demokratie am Arbeitsplatz, im Betrieb, im Unternehmen, im Konzern und in Verwaltungen. So verstanden, bewährt sich Mitbestimmung als Kernelement der sozialen Marktwirtschaft seit Jahrzehnten. Wesentliche Mitbestimmungsrechte sind im Betriebsverfassungsgesetz, in den Personalvertretungsgesetzen auf Bundes- und Länderebene sowie in den Gesetzen zur Unternehmensmitbestimmung festgeschrieben. Mitbestimmung ist ein Recht und lebt vom Mitmachen. Mehr in unserem Basiswissen Mitbestimmung.

Dass in Deutschland Beschäftigte Betriebsräte wählen und in großen Unternehmen im Aufsichtsrat mitbestimmen können, gehört zum wirtschaftlichen Erfolgsmodell der Bundesrepublik.

Mitbestimmung - ein gutes Stück Demokratie im Arbeitsleben

Demokratische Gesellschaften brauchen mündige Bürgerinnen und Bürger. Das gilt für alle Bereiche des alltäglichen Lebens und erst recht für den Bereich der Arbeit. Denn Arbeit prägt einen Großteil unserer Lebenszeit und reicht tief in das Familien- und Privatleben hinein. Damit die Bedürfnisse und Interessen der Beschäftigten in Unternehmen, Betrieben und Organisationen nicht zu kurz kommen, sind sie einerseits auf eine stabile rechtliche Grundlage und andererseits auf starke Gewerkschaften, Aufsichtsräte, Betriebs- und Personalräte angewiesen.

All das umfasst das Prinzip der Mitbestimmung, für das sich die Hans-Böckler-Stiftung auf verschiedenen Ebenen in Deutschland und Europa einsetzt. Mitbestimmung ist die gelebte Demokratie des Arbeitslebens und Voraussetzung für eine funktionierende soziale Marktwirtschaft.

Und der Einsatz für mehr Mitbestimmung ist wichtiger denn je, da in Deutschland mindestens 2,1 Millionen Beschäftigte durch legale juristische Kniffe oder rechtswidrige Ignorierung der Gesetze von der paritätischen Mitbestimmung ausgeschlossen sind. Prominente Beispiele: Die beiden in die Schlagzeilen geratenen, skandalgeschüttelten Unternehmen Tönnies und Wirecard, die Gesetzeslücken zur Mitbestimmungsvermeidung nutz(t)en. In der Fleischindustrie soll seit 2020 ein neues Gesetz names Arbeitsschutzkontrollgesetz Missstände beheben. Nach einem Jahr zeigten sich erste Erfolge. Was noch fehlt, sind umfassende Tarifverträge und starke Betriebsräte.

Denn wenn Beschäftigte mitbestimmen, steigert das das Vertrauen in die Demokratie insgesamt, so eine Studie von Uwe Jirjahn und Thi Xuan Thu Le von der Universität Trier. Das gemeinsame Engagement führe zu mehr Solidarität, und zwar unabhängig von Nationalität oder Herkunft, analysieren die Forschenden. Auch das Bewusstsein für die politische Dimension der Arbeit werde erhöht. Und: Gibt es in einem Betrieb eine Arbeitnehmervertretung, tendiert die Belegschaft weniger zu rechtsradikalen Parteien, so die Ergebnisse der Studie.

Mitbestimmung: ein wirtschaftliches Erfolgsmodell

Aktuelle Studien zeigen auch, dass mitbestimmte Unternehmen einerseits bessere Arbeitsbedingungen bieten und zusätzlich andererseits wirtschaftlich erfolgreicher sind:

Unternehmen mit Mitbestimmung im Aufsichtsrat haben in der Finanzkrise und in den Folgejahren wirtschaftlich besser abgeschnitten – Mitbestimmung zahlt sich aus.

Wenn Unternehmen paritätisch mitbestimmt sind, investieren sie stärker. Mehr Mitbestimmung könnte dazu beitragen, die Investitionsflaute in der Privatwirtschaft zu beenden. Diese Unternehmen investieren auch mehr in die Zukunft als Firmen mit schwacher oder ganz ohne Arbeitnehmermitsprache im Aufsichtsrat.

Unternehmen mit starker Mitbestimmung nutzen deutlich seltener legale Spielräume in Bilanzierungsregeln, um beispielsweise ihre Gewinnsituation kurzfristig positiver darzustellen, als das vergleichbare Firmen mit schwacher oder ohne Mitbestimmung tun. Auch aggressive Steuervermeidung betreiben mitbestimmte Unternehmen signifikant seltener.

Mitbestimmung im Aufsichtsrat erhöht zusätzlich die Chance, dass sich Unternehmen glaubhaft zur Einhaltung sozialer oder ökologischer Ziele verpflichten.

Firmen mit einer starken Unternehmensmitbestimmung tun auch deutlich mehr, um Emissionen zu reduzieren und Ressourcen zu schonen. Sie setzen häufiger umweltfreundliche Innovationen um und kontrollieren die Einhaltung von Menschenrechten in ihrer Lieferkette besser. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie von Robert Scholz vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), die das I. M. U. gefördert hat.

  • Grüner und sozialer dank Unternehmensmitbestimmung

Die empirische Forschung liefere immer häufiger Belege dafür, dass die Mitbestimmung der Arbeitnehmerseite Vorteile bringt, bestätigte auch Simon Jäger, der aktuell CEO des Instituts zur Zukunft der Arbeit in Bonn ist und zuvor lange in den USA geforscht hat, auf der Böckler Konferenz für Aufsichtsräte 2023. Laut einer Untersuchung investieren Firmen mehr, wenn Beschäftigte im Aufsichtsrat mitreden: „Die These vom Klotz am Bein stimmt nicht“. Selbst in den notorisch marktliberalen USA blicke man auf das deutsche Modell: „Workers on Corporate Boards. Germany´s had them for years“ titelte die New York Times neulich.

Eine zuverlässige Infrastruktur ist die Basis für eine stabile und nachhaltige Wirtschaft mit sicheren und mitbestimmten Arbeitsplätzen. Darunter verstehen wir nicht nur alle Anlagen, Institutionen, Strukturen, Systeme und nicht-materiellen Gegebenheiten, die der Daseinsvorsorge, sondern auch der Wirtschaftsstruktur eines Staates dienen. Der digitale Ausbau, nachhaltige und resiliente Lieferketten, eine zuverlässige Energieversorgung und ein stabiles Finanzsystem sind wesentliche Eckpfeiler unserer Infrastruktur. Deren wirksame Ausgestaltung ist die zentrale Aufgabe in aktuellen Krisenzeiten und Voraussetzung für einen gerechten Wandel.

Für uns ist ebenso klar: Die Beschäftigten in den Unternehmen haben diese Herausforderungen zu meistern, also müssen sie bei der Bewältigung demokratisch mitbestimmen können. Nur so gelingt die sozial-ökologische Transformation. Mitbestimmung ist somit integraler Bestandteil der Transformationsinfrastruktur. Gemeinsam haben wir diskutiert, wie Infrastruktur weiterentwickelt werden muss, um die Grundlage für das Gelingen der sozial-ökologischen Transformation zu schaffen. Wie trägt der Standortvorteil Mitbestimmung dazu bei? Warum sind wir der festen Überzeugung, dass die Mitbestimmung im Sinne einer nachhaltigen Infrastruktur gestärkt werden muss?

Das alles haben wir unter anderem mit Yasmin Fahimi, Vorsitzende des DGB und Vorstandsvorsitzende der Hans-Böckler-Stiftung, Christine Behle, stellvertretende Vorsitzende der ver.di, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck und vielen weiteren spannenden Gästen auch auf unserer Böckler Konferenz für Aufsichtsräte 2023 beleuchtet.

Unternehmen, bei denen die Mitbestimmung durch Arbeitnehmer stärker verankert ist, verfolgen häufiger eine meist innovations- und forschungsorientierte Differenzierungsstrategie als Firmen mit schwacher oder ohne Mitbestimmung. Zudem schneiden stärker mitbestimmte Unternehmen über alle strategischen Ausrichtungen hinweg bei wichtigen wirtschaftlichen Kennziffern meist überdurchschnittlich ab.

Betriebsratsarbeit

Betriebliche Mitbestimmung sorgt dafür, dass Beschäftigte in einem Betrieb unter besseren Bedingungen arbeiten. Ein Betriebsrat oder eine Betriebsrätin vertreten ihre Interessen gegenüber dem Arbeitgeber.

Gute Mitbestimmung ganz konkret: Beim Deutschen Betriebsrätetag wird jedes Jahr der deutsche Betriebsrätepreis verliehen. Eine kleine Auswahl stellen wir Ihnen im Magazin Mitbestimmung vor. Die Beiträge (und mehr) finden Sie auf unserer Übersichtsseite zum Betriebsrätetag .

  • Übersicht der Projekte des Deutschen Betriebsrätetags 2021 und 2022.

Von der Prävention sexueller Belästigung über Datenschutz am Arbeitsplatz, die Einführung neuer digitaler Arbeitsmittel, eine wertschätzende Unternehmenskultur bis zum Arbeits- und Gesundheitsschutz - Betriebsvereinbarungen zwischen Betriebs- oder Personalräten und dem Management sind wichtig, um Arbeitsbeziehungen verbindlich zu verbessern und transparent zu regeln. Viele Informationen zu aktuellen Auswertungen von Betriebsvereinbarungen sowie Beispiele aus der Praxis finden Sie in unserem digitalen Archiv.

Eine langfristige Herausforderung ist es, qualifizierten Nachwuchs für die Betriebsratsarbeit zu gewinnen. Dazu hat das Magazin Mitbestimmung über eine Reihe von Best-Practice-Beispielen berichtet, etwa bei Evonik und der Deutschen Post (pdf, ab Seite 10).

Welche Maßnahmen ergreifen Betriebsräte, um den Generationenwechsel gut zu bewältigen? Mit dieser Frage im Zentrum haben Julia Massolle und Claudia Niewerth vom Helex-Institut im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung Projekte durchleuchtet, die für den Deutschen Betriebsrätepreis eingereicht wurden. Wie Wissenstransfer und Nachfolgeplanung organisiert werden, erfahren Sie in der Mitbestimmungspraxis Nr. 8 Dezember 2017 (pdf) und im Magazin Mitbestimmung.

Bei den vergangenen Betriebsratswahlen gab es eine hohe Beteiligung und einen stabilen Frauenanteil – das ergibt eine erste Auswertung der jüngsten Wahlergebnisse.

Von verlässlicher Urlaubsplanung über höhere Produktivität bis hin zu geringerer Ungleichheit: Was bringt Mitbestimmung für Beschäftigte, Unternehmen und Gesellschaft? Wo wird Mitbestimmung behindert? Wie lassen sich Blockaden auflösen? Unsere Infomappe (pdf) mit aktuellen Ergebnissen aus der Forschung gibt einen Überblick.

Vorteile und Herausforderungen der Mitbestimmung

"Die Mitbestimmung werden wir weiterentwickeln", haben SPD, Grüne und FDP in ihrem Sondierungspapier im Oktober 2021 angekündigt und dann auch Entsprechendes im Koalitionsvertrag niedergeschrieben. Wenn die angedachten Reformen folgen, ist dies eine sehr gute Nachricht, die Mitbestimmung wird so in Betrieb und Unternehmen wirksam gesichert und gestärkt.

Erste und sehr wichtige Schritte wurden von Arbeitsminister Hubertus Heil in einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen Mitte Januar 2022 auch angekündigt. Es soll dafür gesorgt werden, "dass diejenigen, die die Gründung von Betriebsräten behindern, es demnächst mit dem Staatsanwalt zu tun bekommen. Da werden wir die Rechtsdurchsetzung anschärfen. In der Realität findet eine strafrechtliche Verfolgung kaum statt. Viele trauen sich aus Angst um den Job nicht, die Behinderung einer Betriebsratsgründung zur Anzeige zu bringen. Künftig wird es deshalb schon ausreichen, dass eine Strafverfolgungsbehörde Kenntnis von einem solchen Vorgang hat. Sie muss dann Ermittlungen aufnehmen. Das Gesetz werden wir entsprechend ändern."

Wieso dies, nämlich das konsequente Vorgehen gegen das sogenannte "Union Busting", so wichtig ist, erklärt Johanna Wenckebach, die Wissenschaftliche Direktorin des Hugo Sinzheimer Instituts, unter anderem in einem aktuellen Beitrag im Debattenmagazin Gegenblende, der anlässlich des fünfzigjährigen Jubiläums des Inkrafttretens der Reform der Betriebsverfassung erschienen ist. Die Reform war ein Meilenstein der Weiterentwicklung betrieblicher Mitbestimmung.

"Sich zu erinnern, ist in verschiedener Hinsicht auch gewinnbringend für ganz aktuelle Rechtspolitik. Denn wer sich, wie die Ampelkoalition, Fortschritt auf die Fahnen schreibt, muss auch die Frage beantworten: Fortschritt für wen? [...] Zum 50. Geburtstag einer großen rechtspolitischen Reform wünsche ich mir eine mutige Regierung, die sich trotz Widerständen (erneut) traut, hier in betriebliche Machtverhältnisse einzugreifen und umzuverteilen."

  • Johanna Wenckebach zu 100 Tage Ampelregierung und dem Thema Mitbestimmung

"Mitbestimmung als Demokratie im Betrieb ist in Zeiten massiver Umbrüche und Unsicherheit unerlässlich. Globalisierung, Digitalisierung und der ökologische Umbau der Wirtschaft stellen die Betriebe vor riesige Herausforderungen. Ohne Mitbestimmung kommen die Interessen und Rechte der Beschäftigten unter die Räder. Mitbestimmungsrechte zu stärken und an die Herausforderungen der Zeit anzupassen, ist Voraussetzung für einen fairen Wandel und somit eine wichtige Aufgabe des Gesetzgebers", so Johanna Wenckebach.

In ihrem Koalitionsvertrag hat die „Ampel“ auch vereinbart, gegen die Mitbestimmungsvermeidung bei der Europäischen Aktiengesellschaft (SE) vorzugehen. Besonders oft geht die Rechtsform SE bei Familienunternehmen zulasten von Arbeitnehmerrechten. Ein neues Gutachten zeigt, was die Politik durch nationale Gesetzgebung konkret dagegen tun kann. Die Untersuchung von Prof. Dr. Rüdiger Krause von der Universität Göttingen verdeutlicht auch, dass die neuere europäische Rechtsentwicklung eine Reform erleichtert. Eine solche Reform könnte auch für bereits bestehende SEs ohne Mitbestimmung greifen, so die Expertise des Rechtswissenschaftlers.

Ein zentrales Ergebnis: Bessere Regelungen durch den deutschen Gesetzgeber sind möglich und nötig, ein weiteres Warten auf ungewisse Abhilfe aus Europa ist keine Alternative. Der deutsche Gesetzgeber hat demnach unter anderem die Möglichkeit, SE-Gründungen als missbräuchlich zu qualifizieren, wenn innerhalb von vier Jahren nach der Gründung ein für die Mitbestimmung relevanter Schwellenwert überschritten wird.

Auch bei digitalen Innovationen gibt es eine Kluft zwischen den Erwartungen und den Erfahrungen von Beschäftigten. Darunter leiden die Arbeitszufriedenheit und das Wohlbefinden. Das geht aus einer Studie hervor, die ein Team des Soziologischen Forschungsinstituts (SOFI) Göttingen um dessen Direktor Martin Kuhlmann veröffentlicht hat. Als Hauptgrund für das Problem machen die Forschenden fehlende Mitgestaltungsmöglichkeiten derjenigen aus, die mit der neuen Technik arbeiten müssen. Besser läuft es, wenn Beschäftigte von Anfang an mitreden können.

  • Arbeitswelt im Wandel

Der Rat der Arbeitswelt – ein 2020 von Arbeitsminister Hubertus Heil berufenes Gremium mit Mitgliedern aus Wissenschaft, Verbänden, Management und Betriebsräten – hat sich in seinem diesjährigen Bericht damit beschäftigt, wie sich Digitalisierung und Dekarbonisierung der Wirtschaft auf die Arbeitswelt auswirken. Ein zentrales Ergebnis: Die betriebliche Mitbestimmung ist in diesem Zusammenhang eine wichtige Ressource. Die im Koalitionsvertrag angekündigte Stärkung dieser Institution sei daher zu begrüßen. 

Ein modernes Betriebsverfassungsgesetz ist deshalb überfällig. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften haben einen Gesetzentwurf für eine zeitgemäße Betriebsverfassung ausgearbeitet, die es Beschäftigten und ihren Interessenvertretungen erlaubt, die strategische Ausrichtung der Unternehmen in Zeiten der digitalen Transformation und des ökologischen Umbaus mitzugestalten. Was enthält der DGB-Gesetzentwurf?

  • Die Reformvorschläge für eine neue Betriebsverfassung

70 Jahre Betriebsverfassungsgesetz

Das Betriebsverfassungsgesetz wurde im Herbst 2022 70 Jahre alt. Aus diesem Grund haben wir den runden Geburtstag zum Anlass genommen, grundlegender über die Demokratisierung der Arbeitswelt nachzudenken.

Das Gesetz von 1952 legte die Grundlage für die betriebliche Mitbestimmung und ist damit auch aus gewerkschaftsgeschichtlicher Perspektive ein wichtiger Meilenstein für das demokratische Nachkriegsdeutschland.

Das Gesetz steckt den Rahmen ab, in dem sich die Beschäftigten und ihre Interessenvertretungen an der Gestaltung ihrer eigenen betrieblichen Arbeitswelt wirksam beteiligen können. Das stärkt die Demokratie in den Betrieben, aber auch in der Gesellschaft insgesamt. 

Im Rahmen eines Festaktes zum 70. Geburtstag des Betriebsverfassungsgesetzes haben wir deshalb auf seine zentralen Errungenschaften zurückgeblickt.

70-jähriges Jubiläum der Montanmitbestimmung

2021 war das Jahr, in dem die Montanmitbestimmung ihr 70-jähriges Jubiläum feiert. In diesem Zusammenhang finden unterschiedliche Tagungen, Veranstaltungen und Aktionen statt:

  • Am 7. Juni ging es bei einer Veranstaltung der Hans-Böckler-Stiftung und des DGB darum, wie die Mitbestimmung gestärkt werden kann und inwiefern die Montanmitbestimmung dabei als Vorbild taugt?

Tag der Arbeit

Unser Themendienst Böckler Impuls hat in einer Schwerpunktausgabe zum Tag der Arbeit die wichtigsten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Lage und dem gesellschaftlichen Nutzen der Mitbestimmung zusammengetragen. Die Beiträge zeigen außerdem, wo politischer Handlungsbedarf zum Schutz und zur Stärkung der betrieblichen Mitbestimmung besteht.

Mitbestimmung in Europa

Länder und Unternehmen mit starker Mitbestimmung sind widerstandsfähiger gegen wirtschaftliche und soziale Krisen - und Beschäftigte schätzen gesetzlich gesicherte Beteiligung am Arbeitsplatz als Sicherheitsfaktor. Durch den zunehmenden Einfluss der EU-Rechtssetzung ist Mitbestimmung im Betrieb und den Leitungsgremien von Unternehmen längst ein europäisches Thema. Doch bekommen Arbeitnehmerrechte aus Brüssel Rücken- oder Gegenwind?

Unterschiedliche nationale Gesetzgebungen in der EU machen es Unternehmen möglich, Unternehmensmitbestimmung und soziale Rechte von Beschäftigten zu umgehen. Was aber ist eigentlich genau eine europäische Aktiengesellschaft (SE)? Welche Rolle spielt Mitbestimmung in der SE? Was ist ein Europäischer Betriebsrat?

Herausforderungen durch die Corona-Krise

Mitbestimmte Unternehmen konnten oft besser auf die Herausforderungen der Corona-Krise reagieren: In Betrieben mit Betriebsrat gab es laut unserer repräsentativen Erwerbstätigenbefragung etwa im Juni 2020 fast doppelt so häufig eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes wie in anderen Betrieben. Auch profitierten deren Angestellte öfter von den Möglichkeiten der mobilen Arbeit: Klare Regeln zum Homeoffice hatten demnach 62 Prozent der Betriebe mit Betriebsrat, aber nur 37 Prozent der Betriebe ohne Arbeitnehmervertretung.

In vielen Betrieben haben Vertretungen der Beschäftigten mit dem Management Maßnahmen ausgehandelt, um in der Corona-Krise Jobs zu erhalten. Oft im Rahmen von Tarifverträgen.

Mitbestimmung für die Schule

In der Schülervertretung können Schüler:innen über die Gestaltung des Schullebens mitbestimmen. Sie vertreten dabei die Interessen ihrer Mitschüler:innen. Was aber heißt Mitbestimmung in der Arbeitswelt? Welche Möglichkeiten haben Beschäftigte, ihre Interessen gegenüber dem Arbeitgeber zu vertreten? Wie können Auszubildende mitreden?

 

Böckler Schule bietet aktuelle Materialien für den sozioökonomischen Unterricht in Sekundarstufe I und II: didaktisch aufbereitete Unterrichtseinheiten, Themenhefte zu ausgewählten aktuellen Themen, anschauliche Grafiken und Artikel zu neuesten Forschungsergebnissen.

Weitere Informationen

Basiswissen Mitbestimmung

Das Mitbestimmungsportal des I.M.U.

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