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Magazin Mitbestimmung

: Vom Jäger zum Gejagten

Ausgabe 05/2006

Teure Hochzeiten sind für Lakshmi Mittal nichts Ungewöhnliches. Jetzt zieht es ihn selbst zum Traualtar, doch die Braut aus Luxemburg wehrt sich. Auch Gewerkschaften und Betriebsräte erwarten von einer Zwangsehe wenig Gutes.



Von Hellmut Gohde
Der Autor arbeitet als Berater für Europäische Betriebsräte. www.euro-br.de


Nirgendwo ist dieser Tage die Unruhe über die Mittal-Offerte so groß wie im beschaulichen Luxemburg. Von der Bäckersfrau bis zum Premier steht für die Menschen mehr auf dem Spiel als Arbeitsplätze und Unternehmenssteuer. Der Besucher spürt die emotionale Bindung an ein Unternehmen, dessen Geschicke auf beispiellose Weise mit dem kleinen Land verwoben sind. Nicht die Banken, sagt Gewerkschaftsführer Castegnaro, sondern der Stahl habe Luxemburg nach oben gebracht. Über ein Jahrhundert hinweg entstand ein engmaschiges Netz aus Konzern und Gesellschaft, das bis hinein in die Verästelungen von Politik und Verwaltung reicht.

Nach dem Krieg war Luxemburg für lange Zeit Arbed. Arbed war Luxemburg. Im Jahr 2002 wurden die Firmenschilder ausgewechselt. Durch die Fusion mit der spanischen Aceralia und der französischen Usinor stieg man zum Weltmarktführer Arcelor auf und sicherte sich den Firmensitz. Noch immer hält der Staat als größter Einzelaktionär 5,6 Prozent aller Arcelor-Anteile. In guten Zeiten schwitzten in Minen und Stahlwerken mehr als 30 000 Menschen. Als der Markt einbrach, erfand man das Luxemburger Modell:

Unternehmen, Gewerkschaften und Regierung garantierten gemeinsam, dass kein Stahlkocher nach Hause geschickt wurde. Jeder, der wollte, erhielt einen Ersatzarbeitsplatz. Vielen Luxemburgern gilt Arbed, wie man das Unternehmen hier immer noch nennt, als Weltkonzern mit Herz für die Nöte der Region. Wie sollte der Milliardär aus dem fernen Indien jemals verstehen können, was die Menschen hier umtreibt? Auf der Mittal-Landkarte wäre Luxemburg ein Standort wie jeder andere.

Gespräche mit Mittal

In seinem Brüsseler Büro in der Rue Royale versucht Peter Scherrer, die Sorgen der Luxemburger in eine europäische Strategie einzubinden. Wiederfinden wollen sich darin alle Mitgliedsorganisationen des Europäischen Metallgewerkschaftsbundes (EMB). Gleich zu Beginn des Gesprächs räumt der Generalsekretär mit einem Missverständnis auf: "Wir stellen uns nicht grundsätzlich gegen Mittal auf, wir positionieren uns aber gegen feindliche Übernahmen aus prinzipiellen Erwägungen."

Vehement kritisiert der EMB-Chef die gewaltige Kapitalvernichtung, die den Übernahmeversuch begleitet. Arcelor hat eine milliardenschwere Prämie an die eigenen Aktionäre ausgelobt, sollten sie der Mittal-Versuchung widerstehen. Auch die nachträgliche Sonderdividende für das Jahr 2005 kann nur über Kredite finanziert werden. "Dieses Geld wäre sehr viel besser angelegt in Investitionen für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung und die Sicherung der Arbeitsplätze", sagt Scherrer.

Nach der Veröffentlichung der Übernahmepläne stieg die Arcelor-Aktie um mehr als 30 Prozent. In der Londoner City hoffen die Verwalter der Hedge-Fonds, dass Mittal sein Ausgangsangebot von 18,6 Milliarden Euro noch einmal kräftig aufstocken muss. Das kurzfristig investierte Kapital würde nach erfolgter Transaktion mitsamt kräftiger Gewinne schnell wieder abgezogen.

Die Berührungsängste von Arcelor-Vorstand Guy Dollé gegenüber Lakshmi Mittal sind EMB und IG Metall allerdings fremd: Beide Organisationen haben sich in getrennten Sondierungen die Mittal-Pläne von Vertretern des Top-Managements erläutern lassen. Die Gesprächsatmosphäre wird als sachlich und konstruktiv beschrieben. Allerdings müsse sich Mittal am hohen Niveau des sozialen Dialogs bei Arcelor messen lassen. Scherrer lobt die enormen Fortschritte der vergangenen zwei Jahre. Der Lernprozess im Europäischen Betriebsrat, die Vereinbarung weltweiter Grundrechte der Arbeitnehmer und die gewerkschaftliche Koordinierung von Ländern und Standorten ließen sich europaweit allenfalls mit der Entwicklung bei General Motors und EADS vergleichen.

Dass Mittal Steel eines Tages in diese Champions League aufrücken könnte, will der EMB-Chef nicht von vornherein ausschließen und hält den Konzern prinzipiell für lernfähig: Nach spontanen Arbeitsniederlegungen in Polen hatte Mittal kürzlich das lokale Management komplett ausgetauscht und damit zur Deeskalation des Konflikts beigetragen. Andererseits beobachtete man mit Sorge eine über Nacht erfolgte Werksschließung in Irland. Auch der Eurobetriebsrat Mittal steckt noch in den Kinderschuhen: Zwei Jahre nach der EU-Erweiterung sind die personalstarken mittel- und osteuropäischen Werke noch immer nicht integriert.

Keine Frage von Gut und Böse

Friedhelm Matic, im Düsseldorfer Stahlbüro der IG Metall unter anderem zuständig für 11 500 Beschäftigte bei Arcelor und Mittal, hat beiden Unternehmen einen ausführlichen Eckpunktekatalog vorgelegt. Im Zentrum dieses sozialen Benchmarks stehen Fragen nach Standort- und Arbeitsplatzsicherheit sowie der Zukunft der Mitbestimmung. Dabei dürfte eine Fusion für die deutschen Werke vergleichsweise glimpflich ausgehen. Produktüberschneidungen gibt es nur wenige.

Matic sträubt sich gegen das Bild vom "good guy" Arcelor und "bad boy" Mittal und nennt Fakten: In den ersten drei Jahren nach der Gründung von Arcelor mussten 11 700 Stahlwerker gehen. McKinsey-Berater brachten die deutschen Standorte auf Trab. Sanierungsprogramme mit trendigen Namen wie "FIT" oder "ZUG" durchleuchteten die Betriebe auf der Suche nach Einsparpotenzialen. Im europäischen Kostenvergleich ist heute jeder Standort froh, wenn er die rote Laterne an ein anderes Werk weiterreichen kann. Für die Kollegen der Bremer Stahlwerke ist das Glas noch halb voll: Der Abbau von 1700 Arbeitsplätzen konnte zumindest sozialverträglich gestaltet werden.

Doch wer sagt, dass die erhandelten Zusagen für Auslastung, Modernisierung und Qualifizierung unter Mittal noch gelten? Dabei wandert das eingesparte Kapital schon heute nur unzureichend zurück in technologische Investitionen, ohne die eine langfristige Standortperspektive fehlt. Die angepeilte Verdopplung der jährlichen Stahlproduktion auf 100 Millionen Tonnen bis zum Jahr 2015 will Arcelor im Wesentlichen außerhalb der EU realisieren.

Neue Werke entstehen fast nur noch in Übersee. Gegenüber den dortigen Sozial- und Umweltstandards sitzen viele europäische Standorte buchstäblich auf dem Trockenen. Zukünftig soll in Europa nur noch in maritime Standorte investiert werden. Billig in Brasilien produzierter Stahl ließe sich dann nach Europa verschiffen und in den Hafenstädten veredeln. Seeabgewandten Standorten droht dagegen das Aus. "Für manche Betriebe", glaubt Matic, "kann es unter Mittal nur besser werden."

Auch in Belgien ist die Wertschätzung für Arcelor als sozial verantwortlichem Arbeitgeber getrübt. Die meisten der 7000 unter Arcelor verlorenen Arbeitsplätze trafen das ohnehin strukturschwache Wallonien. 2009 soll ein weiteres Werk geschlossen werden. Im Internet-Forum der Stahlarbeiter verspricht Gewerkschafter Gomez vom sozialistischen Verband FGTB: "Wenn Mittal den Hochofen in Lüttich wieder eröffnen sollte, werde ich ihn auf Händen nach Kalkutta tragen."

Kartellrechtliche Einwände unwahrscheinlich

Vor einer solchen Reise wird der Milliardär mit Wohnsitz London und Holding in Rotterdam noch in Brüssel bei EU-Wettbewerbskommissarin Nellie Kroes vorsprechen müssen. In den Cafés rund um den Place Schuman hält man eine Genehmigung des Mergers für eine bloße Formsache. Seit Einführung der europäischen Fusionskontrolle im Jahr 1990 wurden mehr als 3000 Anträge auf Firmenzusammenschlüsse geprüft.

Nur in 13 Fällen hat die Kommission die Zustimmung verweigert. Auf dem stark zersplitterten Stahlmarkt läge der gemeinsame Anteil von Arcelor und Mittal bei kaum mehr als 14 Prozent. Kommissarin Kroes hat auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos eine wohlwollende Prüfung zugesagt. Dennoch wollen EMB und Eurobetriebsrat das viel zu selten genutzte Beteiligungsrecht der Fusionskontrollverordnung ausschöpfen.

Das Arcelor-Management erhofft indirekte Hilfe indes durch die amerikanischen Kartellbehörden. Für eine Genehmigung des Deals müsste Mittal die kanadische Arcelor-Tochter Dofasco an einen Wettbewerber weiterreichen. Clevere Arcelor-Anwälte haben Dofasco nun in eine formal unabhängige niederländische Stiftung eingemauert. Ginge der Coup auf, dürfte Mittal im Falle der Übernahme zwar auch Dofasco erwerben, könnte die kartellrechtliche Auflage jedoch nicht erfüllen. Dabei war sich Mittal bereits mit ThyssenKrupp handelseinig. I

n einem Vorvertrag verspricht Mittal Dofasco zum Aktienwert von 67 kanadischen Dollar. Bei exakt jenem Preis waren die Düsseldorfer im Januar aus dem Bieterstreit mit Arcelor ausgestiegen. Erst auf Bitten des Dofasco-Managements hatte ThyssenKrupp damals ein Angebot abgegeben. Die Kanadier wollten sich mit dem Weißen Ritter - siehe Kasten - vor einer feindlichen Übernahme durch Arcelor schützen. Dass aus der neuerlichen Übernahmeschlacht womöglich ein deutscher Stahlkonzern als lachender Dritter hervorgehen könnte, lässt Friedhelm Matic als "positiven Mitnahmeeffekt" gelten. In der Bewertung der Mittal-Offerte wolle man sich hierdurch aber nicht blenden lassen.

Europäische Lösungen statt nationaler Alleingänge

Der Angriff auf Arcelor hat die Renaissance einzelstaatlicher Schutzmaßnahmen gestärkt. Selbst der wackere Europäer Jean-Claude Juncker will Mittal "eine ebenso feindliche Reaktion" entgegensetzen. Teil der Strategie ist ein Gesetz, wonach ein Bieter erst nach zwölf Monaten ein erneutes Angebot für eine in Luxemburg gelistete Firma abgeben darf. Was manche Analysten bereits als "Neo-Protektionismus" geißeln, besingt der französische Präsident als "ökonomischen Patriotismus".

Das Versorgungsunternehmen Suez rettete Chirac kürzlich vor der italienischen Enel, indem er es mit der halbstaatlichen Gaz de France (GdF) zu einem "nationalen Champion" verschmolz. EU-Binnenmarktkommissar Charlie McCreevy hat in Paris bereits nachgefragt, wie sich die staatliche Intervention mit den Prinzipien des gemeinsamen Marktes verträgt. Ähnliche Briefe gingen nach Warschau und Madrid: Die polnische Regierung weigerte sich über Monate beharrlich, die heimische HypoVereinsbank-Tocher BPH an die neue Konzern-Mutter UniCredit herauszugeben, und trotzte dem italienischen Unternehmen umfangreiche Konzessionen ab.

In Spanien soll die nationale Energie-Kommission CNE ein Vetorecht bei Übernahmen spanischer Firmen durch ausländische Konzerne erhalten, um den Angriff von Eon auf Endesa auszubremsen. Rudern die betroffenen Regierungen nicht zurück, drohen Vertragsverletzungsverfahren und Strafgelder. Schon 2002 entschied der Europäische Gerichtshof im Fall des Mineralölkonzerns TotalFinaElf gegen Frankreich. Goldene Aktien, die dem Staat ein Vetorecht bei Verkäufen zubilligen, sind nur noch dann opportun, wenn damit die Versorgungssicherheit in Schlüsselzweigen der Wirtschaft garantiert wird. Seit Neuestem zählt man im Elysée-Palast hierzu offensichtlich auch den Joghurt-Hersteller Danone oder die Warenhaus-Kette Carrefour.

Angesichts des grassierenden Fusionsfiebers hält der EMB den Rückfall in die nationalstaatliche Politik für verständlich und kurzsichtig zugleich. Lieber will man die EU in die Pflicht nehmen. Es gehe nicht an, dass die Kommission sich hinter ihrer kartellrechtlichen Bedenkenlosigkeit verstecke. Megafusionen seien auch unter sozialen und beschäftigungsrelevanten Kriterien zu bewerten. Scherrer plädiert für die Beteiligung des Europäischen Parlaments und das Zusammenwirken der verschiedenen Generaldirektionen. Komplementär zum neu geschaffenen Globalisierungsfonds müssten Instrumente einer vorausschauenden Industriepolitik geschaffen werden, die sich nicht nur den Folgen von Werksschließungen und Personalabbau widmeten.

Perspektive Mitbestimmung

Gewerkschaften und Betriebsräte wenden sich in ihren Erklärungen zu Mittal auch gegen eine neue Form des Kasino-Kapitalismus. Doch Mittal ist keine anonyme Heuschrecke aus Stahl. Gerade deswegen eignet er sich bestens als Feindbild. Während das Vermächtnis der deutschen Krupps, Flicks und Springers längst in den Händen stereotyper Fondsverwalter ruht, gibt Mittal der herrschenden Wirtschaftsordnung ihr Gesicht zurück. Kein lästiger Aufsichtsrat, keine Bank und kein Corporate Governance Code diktieren dem Patriarchen, welches Werk abzuwickeln und welches zu modernisieren ist.

Der pompöse Lebensstil bedient alle Klischees vom guten alten bösen Kapitalisten. Bei Mittal weiß jeder Stahlarbeiter, wo oben und unten ist. Und dennoch vermischen sich in der Person Mittal auf unerwartete Weise die gesellschaftlichen Diskurse um Globalisierung, Einwanderung und die Zukunft Europas. In der Vergangenheit gelangten Bewohner des indischen Subkontinents allenfalls auf havarierten Flüchtlingsbooten an die europäischen Küsten. Als die ersten Hochschulabsolventen mit Laptop folgten, erwartete sie ein "Kinder statt Inder". Doch gegen einen "Stahl-Maharadscha" helfen weder Zaun noch Drittstaatenregelung.

Dass ein indischer Investor auf den europäischen Markt drängt, ist für Peter Scherrer eine ganz normale Begleiterscheinung der Globalisierung. In wenigen Jahren wird es viele Mittals und noch mehr Changs oder Lees geben. Gerade deshalb sind einheitliche europäische Sozialstandards so wichtig wie niemals zuvor. Im Poker um Arcelor könnten die Gewerkschaften dabei eine wichtige Nebenrolle spielen. Es wäre eine Ironie der Geschichte, wenn erstmals eine echte europäische Mitbestimmung im Aufsichtsrat bei einem im Kastensystem verwurzelten Unternehmer und nicht bei Volkswagen installiert würde. Dass Mittal hierüber konkrete Gespräche angeboten hat, sollte nicht vorschnell als Übernahmerhetorik diskreditiert werden.

Hält Mittal Wort - und hierfür benötigen die Arbeitnehmervertreter für den Fall der Übernahme mehr als Brief und Siegel - bestehen im EMB-Sekretariat Denkmodelle, wie das Zusammenwirken von Eurobetriebsrat und gewerkschaftlicher Koordinierungsgruppe in eine europäische Verhandlungsfähigkeit einmünden könnte. Teil des Konzepts sind europäische Mandate im Aufsichtsrat mit verbrieften Rechten und demokratischer Legitimation. Zwar sitzen auch bei Arcelor Gewerkschaftsfunktionäre aus den drei Gründerstaaten im Verwaltungsrat, die Vertreter Belgiens und Deutschlands müssen jedoch nach knappen Vorgesprächen den Saal verlassen.

Friedhelm Matic hat man von der kommenden Sitzung ausgeladen: Er hatte sich nicht eindeutig genug gegen Mittal positioniert. Mehr Rückhalt erwartet Arcelor in Belgien: Teil der Abwehrstrategie ist ein finanzielles Beteiligungsprogramm für die Mitarbeiter. Die Ausgabe zusätzlicher Aktien soll Mittal den Appetit verderben. Die Beschäftigten dürften durch diese Giftpille wenigstens finanziell zu den Gewinnern einer Fusion zählen.

 

Feindliche Übernahmen
Wie sich Aktiengesellschaften schützen

Sonderdividenden, Aktienrückkäufe oder Gratisaktien an die Mitarbeiter gehören zum Standardrepertoire der Verteidigung gegen unerwünschte Offerten. Notfalls werden auch schwerere Geschütze gegen den Angreifer aufgefahren. Eine Harmonisierung der Rahmenbedingungen durch die europäische Übernahmerichtlinie gelang im Jahr 2002 nur bedingt. In Deutschland setzt das soeben reformierte Wertpapierübernahmegesetz den Vorständen enge Grenzen. Die folgenden Maßnahmen entstammen mehrheitlich dem angelsächsischen Wirtschaftsraum:

Weißer Ritter
Die klassische Rückwärtsverteidigung: Das angegriffene Unternehmen sucht Schutz unter dem Dach eines "befreundeten" Unternehmens, das in einen Bieterstreit mit dem ungebetenen Bewerber eintritt. Das Zielunternehmen verliert in jedem Fall seine Eigenständigkeit. In Deutschland wehrte sich Schering mit Hilfe des Weißen Ritters Bayer erfolgreich gegen unerbetene Avancen durch Merck.

Giftpille
Giftpillen gibt es so viele wie Medikamente in der Apotheke. Eine häufige Variante: Das bedrohte Unternehmen erwirbt zu einem überhöhten Preis ein drittes Unternehmen, das der Angreifer aus kartellrechtlichen Gründen wieder verkaufen müsste. Mit einer anderen "poison pill" versuchte sich das Softwareunternehmen Peoplesoft gegen Oracle zu schützen: Den Kunden wurden für den Fall der Übernahme hohe Entschädigungszahlungen garantiert.

Pacman
Angriff ist die beste Verteidigung. In Anlehnung an das gleichnamige Videospiel wird der Übernahmeversuch umgedreht. Das bedrohte Unternehmen macht den Aktionären des Kaufinteressenten ein Gegenangebot. Im Fall Arcelor handelt es sich um eine lediglich theoretische Option, da sich das Mittal-Kapital überwiegend im Familienbesitz befindet.

Kronjuwelen-Strategie
Selbstmord aus Angst vor dem Tod: Das Unternehmen veräußert die vermeintlich attraktivsten Geschäftsfelder vor Ende der Angebotsfrist an Dritte.

 

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