Projektbeschreibung
Kontext
Das Unternehmen steht in den drei Bereichen Antriebstechnik, Digitalisierung und Service vor großen Herausforderungen und unter hohem Transformationsdruck. Beim Projekt ging es insbesondere darum, die betrieblichen Praktiker:innen und Mitbestimmungsakteure durch wissenschaftliche Expertise in den Bereichen Unternehmensstrategie, Standort- und Beschäftigungssicherung sowie Gestaltung der Arbeitswelt zu unterstützen. Auf Basis einer fundierten Bestandsaufnahme (Zukunfts-Check und SWOT-Analyse), die mit betrieblichen Akteuren am Standort erarbeitet wurde, wurden Zukunftsperspektiven für eine nachhaltige Unternehmens- und Standortentwicklung entworfen. Im weiteren Transformationsprozess des Unternehmens sollen sowohl die Analyse der Ist-Situation als auch die Zielbilder für die Mitbestimmungsakteure als Diskussionsgrundlage innerhalb der Gremien und mit der Belegschaft sowie als Argumentationshilfe im Aufsichtsrat und bei der Geschäftsleitung eingesetzt werden können.
Fragestellung
Die doppelte Transformation des Unternehmens im Kontext betriebliche Veränderungen der Arbeitswelt mit entsprechenden Qualifizierungserfordernissen stand im Zentrum des Projekts. Hierfür wurden in einem interaktiven Prozess zwischen Praxis und Wissenschaft, der auch auf andere Unternehmen übertragbar ist, Lösungsansätze und Zielbilder erarbeitet. Konkrete Fragestellungen waren beispielsweise:
Welche Stärken, welche Schwächen lassen sich intern in Bezug auf die doppelte Transformation identifizieren? Welche Chancen, welche Risiken ergeben sich aus dem externen Unternehmensumfeld?
Welche Perspektiven, welche Zielbilder für die Unternehmens- und Standortentwicklung lassen sich ableiten?
Welche Lösungsansätze gibt es in Bezug auf die Segmente „Produkte und Technologien“, „Märkte und Branchen“, „Prozesse und Produktionssystem“ sowie „Beschäftigungsstrukturen und Qualifizierungsanforderungen“?
Welche Gestaltungsmöglichkeiten haben die Mitbestimmungsakteure bei diesen Veränderungsprozessen?
Untersuchungsmethoden
Die Informationsgewinnung und -auswertung stützte sich auf einen Methodenmix, bestehend aus Expert:inneninterviews, Workshops („Zukunfts-Check“), Dokumentenanalyse und Datenauswertung (wirtschaftliche Daten und Beschäftigungsstrukturen), mit dem Ziel, auf Basis einer interaktiven SWOT-Analyse spezifische Zukunftsbilder für das Unternehmen zu erarbeiten. Empirische Basis für die Erstellung der SWOT-Analyse und Zukunftsbilder waren insbesondere Interviews mit Expert:innen aus dem Unternehmen und Workshops mit dem Betriebsausschuss sowie mit jeweils ausgewählten Vertreter:innen der drei Unternehmensbereiche. Darüber hinaus wurden mit Branchen- und Forschungsakteuren flankierende Interviews geführt. Nach der systematischen Auswertung der Empirie wurden die Ergebnisse in einem Validierungs-Workshop mit Mitbestimmungsakteuren diskutiert und für die weitere Strategiebildung und betriebliche Verhandlungen aufbereitet.
Darstellung der Ergebnisse
Für die drei Unternehmensbereiche sowie für den Standort Ulm wurden SWOT-Analysen und Zielbilder für die nachhaltige Unternehmens- und Standortentwicklung in einem interaktiven Prozess erarbeitet. Insbesondere die Zielbilder werden bei der Strategieentwicklung der Mitbestimmungsakteure aufgegriffen. Sie bilden einen Grundstock für einen Zukunftstarifvertrag, der derzeit erarbeitet wird.
Im Projektverlauf wurde herausgearbeitet, dass die Umsetzung der Zielbilder in den Unternehmensbereichen voraussetzungsvoll ist. Um die doppelte Transformation zu meistern und zukunftsfeste Arbeitsplätze mit guten Arbeitsbedingungen zu erreichen, sollten von den Sozialpartnern Lösungen in den Feldern Innovationen, Investitionen, Qualifizierung und Beteiligung der Beschäftigten gefunden werden.
Speziell für die Niederlassungen wurden auf Basis „ihres“ Zielbildes weitere Initiativen gestartet: Im Bereich Weiterbildung wurde u.a. eine Qualifizierungsmaßnahme zu alternativen Antrieben in der Zukunftswerkstatt 4.0 angestoßen. Zudem wurde eine Projektskizze für ein „Transformationskonzept für zukunftsfähige Nfz-Servicestützpunkte“ erarbeitet und bei möglichen Projektträgern eingereicht.