Forschungsprojekt: Das Bauhauptgewerbe im Wandel

Akteure, Institutionen und Herausforderungen

Projektziel

Im Fokus der Studie stehen die Strukturen und Funktionsweisen des Bauhauptgewerbes mit seinen Akteuren und Institutionen. Das Baugewerbe steht vor weitreichenden Veränderungen. Diese sind u.a. bedingt durch die zunehmende Digitalisierung, die Internationalisierung, veränderte Unternehmensstrukturen, neue Bauverfahren und -materialien sowie teils erheblich veränderte Arbeitsmarkt- und Qualifizierungsbedingungen, die insgesamt eine Herausforderung für Betriebe, betriebliche Interessenvertretungen, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände darstellen. Absehbare Probleme der Branche sind u.a. Veränderungen der Beschäftigten- und Tätigkeitsstruktur sowie wachsende Probleme bei der Gewinnung und Bindung von Fachkräften. Die Fragmentierung der Produktionsstrukturen erschwert nicht nur die Diffusion von Innovationen, sondern geht auch mit der Gefahr einer wachsenden Prekarisierung der Beschäftigungsverhältnisse einher.

Veröffentlichungen

Bosch, Gerhard und Frederic Hüttenhoff, 2022. Der Bauarbeitsmarkt. Soziologie und Ökonomie einer Branche, Duisburg/Essen: Campus, 346 Seiten.

Kümmerling, Angelika, Gerhard Bosch, Frederic Hüttenhoff und Claudia Weinkopf, 2022. Viel Schatten, aber auch etwas Licht. Die Situation der Beschäftigten - Ergebnisse einer Online-Beschäftigtenbefragung, IAQ-Report 6, Duisburg/Essen: Universität Duisburg-Essen, 24 Seiten.

Weitere Informationen

Dr. Angelika Kümmerling, Frederic Hüttenhoff
https://www.uni-due.de/iaq/pressemitteilung.php?pm=20220623

Prof. Dr. Gerhard Bosch, Frederic Hüttenhoff
https://www.uni-due.de/iaq/pressemitteilung.php?pm=20220429

Projektbeschreibung

Kontext

Im Jahr 2000 wurde mit dem Buch „Der Bauarbeitsmarkt“ (Bosch/Zühlke-Robinet) eine umfassende Studie zur Soziologie und Ökonomie des deutschen Bauhauptgewerbes veröffentlicht, das die damaligen Strukturen und Institutionen der Branche untersuchte. Das Bauhauptgewerbe ist nicht nur aufgrund seiner hohen wirtschaftlichen Bedeutung, sondern auch wegen spezifischer Arbeitsmarktstrukturen und tariflicher Regulierungssysteme besonders interessant. Da diese Erkenntnisse mittlerweile fast 20 Jahre alt sind und sich der Bauarbeitsmarkt zwischenzeitlich gewandelt hat, besteht Bedarf an einer umfassenden Aktualisierung und Analyse neuer Trends und Herausforderungen. Auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse sollen im Dialog mit relevanten Branchenakteur/innen Lösungswege für aktuelle bzw. bevorstehende Trends und Herausforderungen identifiziert sowie Zukunftsszenarien für das Bauhauptgewerbe entwickelt werden.

Fragestellung

Die Studie zielt darauf ab, ein aktuelles und differenziertes Bild des Bauarbeitsmarktes zu zeichnen. Es werden Entwicklungstrends, Veränderungsbedarfe und Herausforderungen sowie Lösungsmöglichkeiten für bestehende oder absehbare Probleme aus Perspektive der Arbeitgeber- und Gewerkschaftsseite und auch weiterer relevanter Akteure identifiziert und analysiert. Dabei werden wirtschaftliche Entwicklungen ebenso in den Blick genommen wie Trends und Veränderungen der Beschäftigung und des Arbeitsmarktes sowie im Bereich der industriellen Beziehungen (z.B. Tarifpolitik, Mindestlöhne, Sozialkassen). Weitere zentrale Themenfelder sind Herausforderungen und neue Wege bei der Fachkräfte- und Nachwuchssicherung, Veränderungen im Bereich der politischen Regulierung und Internationalisierung von Bauarbeitsmärkten sowie Chancen, Risiken und Gestaltungserfordernisse, die sich aus der zunehmenden Digitalisierung und durch neue Bauverfahren ergeben.

Untersuchungsmethoden

Zur Beantwortung der Forschungsfragen ist eine Kombination von quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden vorgesehen (Mixed Methods). Die Untersuchung beinhaltet mehrere Bausteine - u.a. eine breit angelegte internetgestützte Befragung von Beschäftigten im Bauhauptgewerbe, qualitative leitfadengestützte Expertengespräche mit Akteur/innen der Branche sowie vertiefende Betriebsfallstudien. Hinzu kommen quantitative Auswertungen der amtlichen Statistik und Daten der Sozialkassen.

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Prof. Dr. Gerhard Bosch
Universität Duisburg-Essen Institut Arbeit und Qualifikation IAQ
Fakultät Gesellschaftswissenschaften
gerhard.bosch@uni-due.de

Dr. Claudia Weinkopf
Universität Duisburg Essen Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ)
claudia.weinkopf@uni-due.de

Bearbeitung

Dr. Angelika Kümmerling
Universität Duisburg Essen Institut Arbeit und Qualifikation
angelika.kuemmerling@uni-due.de

Frederic Hüttenhoff
Universität Duisburg-Essen Institut Arbeit und Qualifikation IAQ
frederic.huettenhoff@uni-due.de

Kontakt

Dr. Neva Löw
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung
Neva-Loew@boeckler.de

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