Forschungsprojekt: Branchenanalyse Landtechnik

Projektziel

Die Landtechnikbranche gehört zu den zehn größten Fachzweigen im Maschinenbau. Sie steht national wie international hervorragend im Wettbewerb, aber gleichzeitig vor großen Herausforderungen: Globalisierung, Digitalisierung, Fachkräftemangel, Klimawandel und Ressourcenknappheit. Die Branchenanalyse betrachtet Chancen und Risiken sowie Handlungsmöglichkeiten, insbesondere für die Beschäftigten.

Projektbeschreibung

Kontext

Die Branchenanalyse Landtechnik ist innerhalb der akutellen industriepolitischen Herausforderung zu verorten. Branchenspezifischen Problemlagen und Handlungsbedarfe der Branche "Herstellung von Maschinen für die Land- und Forstwirtschaft" werden herausgearbeitet.

Fragestellung

Was können - im Lichte der darzustellenden wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und technologischen Trends - verschiedene Akteure (Betriebsräte, Tarifpartner, Politik) tun, um die Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschlands und damit die Arbeitsplätze der Beschäftigen in der Branche nachhaltig zu sichern?

Untersuchungsmethoden

In der Studie kamen verschiedene Untersuchungsmethoden zur Anwendung: Auswertung vorhandener Literatur; Darstellung der Struktur branchenzugehöriger Unternehmen; Ergänzung empirischer Daten durch qualitative Interviews mit Betriebsräten aus ausgewählten Unternehmen; SWOT-Analyse; Fallstudien zur Konkretisierung der zentralen Fragestellungen; Expertengespräche.

Darstellung der Ergebnisse

Innovationen gewinnen an Bedeutung sowie Effizienz- und Effektivitätsansprüche steigen. Qualität und Flexibilität steigen bei tendenziell sinkenden Preisen. Forschung und Entwicklung werden immer wichtiger. Für die Beschäftigten bedeutet dies: Zunahme von Arbeitsverdichtung aufgrund immer kürzerer Produktionszyklen. Gefordert sind höchste Flexibilität und Leistungsfähigkeit. Dazu gehört auch eine Arbeitszeitflexibilität mit häufig überschrittenen Arbeitszeitgrenzen.

Handlungsfelder existieren auf verschiedenen Ebenen. Betrieblich: Investitionen nicht nur in Forschung und Entwicklung, sondern auch in die Fertigungsbereiche inländischer Betriebe; Einbezug der Betriebsräte in Restrukturierungsmaßnahmen mit eigenen Forderungen; Fachkräftesicherung und Personalentwicklung. Branchenpolitisch: Orientierung am "Erfolgsfaktor Mensch" (Investitionen in Weiterbildung, Erschwerung prekärer Beschäftigung, Grenzsetzung der Leistungsverdichtung, alternsgerechte Arbeitsgestaltung); Schaffung international fairer Wettbewerbsbedingungen; Ausbau digitaler Infrastruktur, Ausbau des Beschäftigtenschutzes (Datenschutz und IT-Sicherheit); staatliche Investitionen; agrarpolitische Maßnahmen.

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Claudia Grässle
TBS gGmbH Rheinland-Pfalz

Ulrich Hartl
TBS gGmbH Rheinland-Pfalz

Kontakt

Dr. Saskia Freye
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung