Forschungsprojekt: Zukunft der Süßwarenindustrie - Update

Projektziel

In diesem Update wurden Ergebnisse der Studie "Zukunft der Süßwarenindustrie" aus dem Jahr 2008 mit den aktuellen Daten und Entwicklungen in der Süßwarenindustrie abgeglichen, sowie neue Trends und Entwicklungen zu Markt-, Struktur- und Beschäftigungsentwicklung in der Branche dargestellt.

Veröffentlichungen

Maack, Klaus, Katrin Schmid und Katharina Westhäußer, 2014. Zukunft der Süßwarenindustrie, Arbeitspapier 307, Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung, 60 Seiten.

Maack, Klaus, Katrin Schmid und Katharina Westhäußer, 2014. Zukunft der Süßwarenindustrie: Update der Studie "Zukunft der Süßwarenindustrie" (2008), Hamburg, 47 Seiten.

Projektbeschreibung

Kontext

Umsatz und Beschäftigung in der deutschen Süßwarenindustrie sind trotz krisenhafter Entwicklung in Europa in den letzten Jahren stabil geblieben. Deutschland ist nach wie vor der größte Süßwarenproduzent in der EU. Vor allem steigende Exportanteile in der Teilbranche "Herstellung von Süßwaren" haben zur stabilen Entwicklung beigetragen, wobei im Jahr 2013 auch der Umsatz der beiden anderen Teilbranchen 'feine Backwaren' und die Herstellung von Speiseeis, gestiegen ist. Trotz dieser entspannten Entwicklung wachsen die Herausforderungen der Branche u.a. durch die demografische Entwicklung, Nachhaltigkeitsbewußtsein und veränderte Konsummuster sowie steigende Rohstoffpreise. Gleichzeitig steht die mittelständisch geprägte Süßwarenindustrie in Deutschland weltweit immer größeren Anbietern und Konzentrationsprozessen gegenüber. Nicht zuletzt bleibt die Qualität der Arbeit und der Arbeitsverhältnisse ein Dauerthema der Branche.

Fragestellung

Um eine Vergleichbarkeit mit den Ergebnissen der ersten Studie zu ermöglichen, hat sich die Untersuchung auf die bereits 2008 untersuchten Felder "Markt- und Strukturentwicklung" und "Beschäftigungsentwicklung" konzentriert. Leitfragen der Untersuchung waren:

- Wie verlief die Umsatzentwicklungen in der Süßwarenindustrie?

- Welche Rolle spielt der Export?

- Welche Auswirkungen haben steigende Rohstoffpreise für die Branche und welche Veränderungen ergeben sich durch die europäische Zuckermarktreform?

- Welche Rolle spielen internationale Unternehmen und Konzerne für die Strukturentwicklung der Teilbranchen?

- Wie gestaltet sich die Beschäftigungsentwicklung der vergangenen Jahre?

- Welche Art der Beschäftigungszunahme lässt sich beobachten? Gibt es in der Branche verstärkt geringfügige Beschäftigung, Teilzeit-/Leiharbeit und Werkverträge?

- Wie hat sich in den vergangenen Jahren die Struktur der Beschäftigten verändert (nach Alter, Qualifikation, Geschlecht)?

Untersuchungsmethoden

Die Bearbeitung des Projektes erfolgte in drei aufeinander aufbauenden Arbeitsschritten:

1) Daten- und Literaturanalyse mit Sichtung und Auswertung von aktuellen Veröffentlichungen und Literatur, Auswertung verfügbarer Umsatz- und Beschäftigungsstatistiken

2) Befragung von Branchenvertreter/innen: Zur Interpretation der Daten und Informationen werden zwei Expertengespräche mit überbetrieblichen Branchenvertreter/innen geführt (Branchenverband BDSI und Gewerkschaft NGG)

3) Auswertung und Berichtlegung: Die Daten- und Literaturanalyse sowie die Ergebnisse der Befragung werden zusammengefasst und ausgewertet. Die aktuellen Entwicklungen in der Süßwarenindustrie in Deutschland werden mit den Annahmen und Prognosen der Studie "Zukunft der Süßwarenindustrie" aus dem Jahr 2008 abgeglichen und bewertet.

Darstellung der Ergebnisse

- Die drei Teilbranchen der Herstellung von Süßwaren, Speiseeis und Feine Backwaren haben sich in den letzten Jahren unterschiedlich entwickelt. Ein "Auseinanderdriften" der Branche ist auch in Zukunft wahrscheinlich: a.) in eine wachsende Süßwarenbranche mit anhaltendem Beschäftigungsaufbau und steigenden Umsätzen; b.) in eine Speiseeisindustrie, deren wirtschaftliche Entwicklung weiterhin stark schwankend und abhängig vom Saisongeschäft ist, mit einer schrumpfenden Kernbelegschaft und einer großen Nachfrage nach Saisonkräften; c.) in eine schrumpfende Branche der Herstellung Feiner Backwaren, die mit wachsender Konkurrenz durch die Süßwarenhersteller und rückläufigen Umsätzen zu kämpfen hat.

- Die Flexibilisierung von Arbeitszeiten wird ein zentrales Thema in der Süßwarenindustrie bleiben.

- Außerdem wird ein Großteil der geringqualifizierten und niedriger entlohnten Frauen in den Produktionsbereichen in nächster Zeit in Rente gehen. Für die Branche wird es zukünftig eine der größten Herausforderung sein, trotz eines hohen Grades an Flexibilität und Saisonarbeit gute Arbeitsbedingungen und Entlohnung sowohl für Kernbelegschaften als auch für Saisonkräfte zu gewährleisten.

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Klaus Maack
wmp consult - Wilke Maack GmbH

Bearbeitung

Katrin Schmid
wmp consult - Wilke Maack GmbH

Kontakt

Dr. Saskia Freye
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung