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Initiative der Hans-Böckler-Stiftung: „Arbeit der Zukunft“: Expertenkommission nimmt Arbeit auf

21.05.2015

Die Arbeitswelt wird sich in den kommenden ein bis zwei Jahrzehnten fundamental verändern. Auf Initiative der Hans-Böckler-Stiftung leuchtet eine neue, hochrangig besetzte Expertenkommission die „Arbeit der Zukunft“ aus. Wichtige Kernfragen: Wie können die weiter fortschreitende Globalisierung, der technische und der demografische Wandel so gestaltet werden, dass Deutschland ein Land mit hoher Beschäftigung und starken Unternehmen bleibt, Arbeitsbedingungen und Mitbestimmung der Beschäftigten besser statt schlechter werden und sich Arbeit und Leben leichter vereinbaren lassen?

Die Kommission wird geleitet von der Soziologin Prof. Dr. Kerstin Jürgens, Universität Kassel, und von Reiner Hoffmann, dem Vorsitzenden des DGB und der Hans-Böckler-Stiftung. Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft, aus Vorständen und Betriebsräten großer Unternehmen und aus Ministerien treffen in dem Gremium auf Fachleute aus Gewerkschaften, Digital- und Kreativwirtschaft und neuen Medien. Auf diese Weise werden unterschiedlichste Blickwinkel auf ein breites Themenportfolio möglich: Rahmenbedingungen für die Zufriedenheit bei der Arbeit stehen ebenso auf dem Programm wie Digitalisierung, Demografischer Wandel, Qualifizierung, Gesundheitsschutz oder die Bildungschancen für die Beschäftigten von morgen. Die Kommission hat heute ihre Arbeit aufgenommen.

Wie lassen sich Fortschritts-Potenziale für möglichst breite Teile der Bevölkerung nutzen? Wo sind dafür mehr Mitsprache der Beschäftigten, neue Regeln und sogar Grenzsetzungen nötig? In dem neuen Sammelband „Arbeit der Zukunft“ stecken mehrere Mitglieder der Kommission und rund zwei Dutzend weitere Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gewerkschaften das Terrain für die Debatte ab.

So skizziert beispielsweise Kerstin Jürgens, wie eine neue Arbeitszeitpolitik die „sich abzeichnende Krise der Reproduktion“ entschärfen könnte. Prof. Dr. Michael Schumann und Dr. Martin Kuhlmann zeigen auf, dass die zunehmend geforderte innovative Selbstorganisation von Arbeitnehmern nur funktionieren kann, wenn es gleichzeitig mehr Raum für eine demokratische Mitwirkung im Betrieb gibt. Prof. Dr. Jutta Allmendinger und Ellen von den Driesch setzen sich mit „11 Mythen“ der Bildungspolitik in Deutschland auseinander. Prof. Dr. Jan Marco Leimeister analysiert Geschäftsmodelle und Arbeitsbedingungen des Crowdsourcings. Prof. Dr. Claus Leggewie und Prof. Dr. Herbert Brücker denken über eine „echte Willkommenskultur“ und Rahmenbedingungen für eine bessere Integration von Arbeitsmigranten nach. Prof. Dr. Gerhard Bosch liefert Ideen für eine „neue Ordnung der Arbeit“ – von flexiblen Arbeitszeiten, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Menschen im Verlauf eines Arbeitslebens reagieren über eine Stärkung des Tarifsystems bis zu einer Beschäftigungspolitik, die entschlossen in die lebenslange Qualifizierung von Beschäftigten investiert. Reiner Hoffmann identifiziert zentrale Ansatzpunkte, um die Arbeitswelt der Zukunft menschengerecht zu gestalten.

Weitere Informationen:

Kurzporträts zu allen Mitgliedern der Expertenkommission (pdf)

Das Buch „Arbeit der Zukunft“ ist im Campus-Verlag erschienen.

Rezension des Buches in: Magazin Mitbestimmung 04+05/2015

Kontakt:

Dr. Claudia Bogedan
Leiterin Abteilung Forschungsförderung

Rainer Jung
Leiter Pressestelle

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