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Drei Personen, eine Frau Glühbirne, Paragraph, Weltkugel, Vernetzung

Forschungsschwerpunkt: Geschichte der Gewerkschaften

Die Geschichte der Gewerkschaften und der Arbeitswelt ist die Basis aktueller Problemkonstellationen.

Ihre Betrachtung kann dazu beitragen, ein besseres Verständnis heutiger Problemlagen zu erhalten. Förderfähig sind Vorhaben, die die Geschichte der Gewerkschaften und der Arbeitswelt seit den 1970er Jahren erforschen. Seitdem ist eine Beschleunigung im Wandel der Arbeitswelt eingetreten. Ausschlaggebend hierfür waren die verstärkte Einführung neuer Technologien, der Strukturwandel der Wirtschaft incl. der Veränderungen in der internationalen Arbeitsteilung aber auch Bestrebungen zur weiteren Demokratisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Damit veränderten sich die Anforderungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Möglichkeiten und Strategien ihrer Interessenvertretung ebenso wie die Rolle von Arbeit als gesellschaftlichem Integrationsfaktor.

Von Forschungsinteresse sind die historische Analyse von Veränderungen gewerkschaftlicher und betrieblicher Mentalitäten, Einstellungen und Diskurse, der Wandel von Arbeit als gesellschaftlichem Integrationsfaktor sowie die Entwicklung der Machtbeziehungen zwischen betrieblichen und außerbetrieblichen Akteuren und Akteursgruppen. Von besonderem Interesse sind Fragestellungen zu wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformationsprozessen, ihrer Wirkung auf die Arbeitswelt und der Rolle von Gewerkschaften darin.  In diesen Themenkontexten können Betriebe als soziales Handlungsfeld zum Forschungsgegenstand werden.

Die Hans-Böckler-Stiftung fördert Projekte, die….

… sich mit der Humanisierung der Arbeit befassen.

Aktuelle Fragen nach Bedingungen für Gute Arbeit, Arbeit 4.0, Gesundheitsschutz und Arbeitszeit stehen auch in Bezug zu Fragestellungen, Ergebnissen und Aktivitäten des 1974 eingerichteten Aktions- und Forschungsprogramms „Humanisierung der Arbeit“. Das damalige Zukunftshandeln und die zeitgenössischen Zukunftsvorstellungen der Arbeiterbewegung in den Blick zu nehmen, kann für heutige Debatten fruchtbar sein: Welche Zukunftsvorstellungen von Arbeit, Gesellschaft, technologischer, ökonomischer und politischer Entwicklung bestanden? Wie wurden sie diskutiert und welchen Einfluss hatten sie auf gewerkschaftliches Handeln z.B. in Bezug auf Lohn, Arbeitszeit, Arbeitsgestaltung, das Spannungsfeld Arbeit und Umwelt oder die eigenen wirtschaftlichen Aktivitäten?

...die Rolle der Gewerkschaften in der deutschen Wiedervereinigung analysieren.

Bisherige Forschung zur Bedeutung und Rolle der Gewerkschaften im Prozess der deutschen Einheit lassen noch viele Fragen offen. Dies betrifft sowohl die Leistungen von Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern bei der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft der DDR und der neuen Bundesländer als auch den gewerkschaftlichen Neuaufbau und dabei entstandene Problemlagen und Verwerfungen. Welche Rolle spielten die Gewerkschaften beim Aufbau neuer Mitbestimmungsstrukturen in den Betrieben, bei der Privatisierung und dem Erhalt und bei der Abwicklung der DDR-Betriebe? Welche Erfahrungen machten gewerkschaftliche Akteure aus Ost und West in diesen Prozessen? Wie wirkten sich die unterschiedlichen Erfahrungen mit und Erwartungen an Gewerkschaften aus? Welche Rückwirkungen hatten die Entwicklungen auf die Bedingungen und Möglichkeiten von Mitbestimmung, Tarifpolitik und gewerkschaftlichem Handeln in West- und Ostdeutschland?

Das Themenfeld „Geschichte der Gewerkschaften“ ist eingebunden in das Kooperationsprojekt "Intensivierung der Gewerkschaftsforschung “ mit der Friedrich-Ebert-Stiftung und die Aktivitäten der Kommission der Hans-Böckler-Stiftung „Erinnerungskulturen der sozialen Demokratie “. Kooperationen bestehen mit der German Labour History Association und der Johannes-Sassenbach-Gesellschaft.

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