: Das Motiv des Cinematic Child in der filmischen Erinnerungskultur an die NS-Zeit von 1945 bis 2020
Diese Arbeit untersucht, wie das Cinematic Child einerseits als möglicher Vorwand dient, um Kernfragen des Krieges zu vermeiden, andererseits aber eine filmische Strategie bildet, die einen kritischen und verändernden Blick auf die Gesellschaft häufig überhaupt erst ermöglicht und eine Art filmischer Erweiterung von Zeugenschaft etabliert. Kindliche Unschuld oder Naivität kann somit nicht mehr nur als `negativ`, `kindlich` oder `unreflektiert` betrachtet werden, sondern schreibt sich nun auf eine positiv besetzte und, auf die dargestellte Historie bezogene, neue Art und Weise in die untersuchten Filme ein. Zudem stellt die Arbeit heraus, dass das Cinematic Child ein entscheidender Faktor für eine filmische Einnahme einer Perspektive `von unten` darstellt: Die vorrangige Thematisierung der kindlichen Alltagsgeschichte konstituiert einen Perspektivwechsel innerhalb der filmischen Erinnerungskultur.
Quelle
Topfstädt, Sarah (2024):
Das Motiv des Cinematic Child in der filmischen Erinnerungskultur an die NS-Zeit von 1945 bis 2020
Hamburg, ISBN: 978-3-86938-181-7, 474 Seiten