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Working Paper & Studies

Eine Landkarte der Interessenkonflikte zur Reform der Währungsunion: Was wird aus der Eurozone?

The euro crisis showed how incomplete and vulnerable the architecture of the monetary union is. However, institutional reforms are slow, or remain stuck. This is due to divergent development perspectives for the Eurozone on the part of Member States. This study analyses the conflicts of interest of member states involved in the recent reform process. Based on economic theory, a disagreement can be identified between a minority around Finland and Germany, which advocates a 'stability union', and a majority around Italy and France, which is striving for a 'fiscal union'. But the position of a far-reaching fiscal and political integration of the Eurozone cannot be achieved against the defenders of the status quo as the 'fiscal union' representatives are lacking coherence and unity and are struggling with economic problems. The intergovernmental run-up of the Five Presidents' Report of 2015, which is examined here, reveals a deeply divided Europe and a European Commission desperately seeking consensus.

Die Eurokrise hat deutlich gemacht, wie unvollständig und instabil die Architektur der Währungsunion ist. Dennoch kommen institutionelle Reformen nur schleppend voran oder bleiben auf halbem Wege stecken. Verantwortlich hierfür sind die divergierenden Entwicklungsperspektiven der Mitgliedstaaten für die Eurozone. Diese Studie analysiert die inhaltlichen und machtpolitischen Interessenkonflikte der am jüngsten Reformprozess beteiligten Länder. Es zeigt sich ein wirtschaftstheoretisch grundierter Dissens zwischen einer Minderheit um Finnland und Deutschland, die eine `Stabilitätsunion' befürwortet und einer Mehrheit um Italien und Frankreich, die eine `Fiskalunion' anstrebt. Doch die Position einer weitgehenden fiskalischen und politischen Integration der Eurozone kann sich nicht gegen die Verteidiger des Status quo durchsetzen, da ihre Vertreter uneinheitlich agieren und mit wirtschaftlichen Problemen kämpfen. Der hier untersuchte zwischenstaatliche Entstehungsprozess des Fünf-Präsidenten-Berichts von 2015 zeigt ein tief gespaltenes Europa und eine verzweifelt um Konsens bemühte Europäische Kommission.

Quelle

Hacker, Björn; Koch, Cédric M.: Was wird aus der Eurozone?
IMK Study, Düsseldorf, 84 Seiten

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