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Working Paper & Studies

Elf Fallstudien mittelständischer österreichischer Industriebetriebe aus dem mittleren Technologiesegment: Hochlohn-Unternehmen im internationalen Wettbewerb

Competitiveness is considered to be the main driver of an economy's performance in foreign trade. While competitiveness has traditionally been predominantly linked to cost issues, research increasingly acknowledges non-price competitiveness factors. Economics studies tend to model export factors such as quality or innovation, whereas in the business-management literature these factors are investigated via quantitative surveys. Complementary to these works, this study pursues a qualitative approach to identify the relative importance of different factors for the export performance of medium-size companies located in high-wage countries. The data basis for this analysis comprises narrative interviews with representatives of eleven Austrian, export-oriented, medium-size and medium-tech companies focusing on business-to-business relations. The companies mainly operate in oligopolistic markets with one to eight competitors. Almost exclusively these competitors stem from other highly industrialized countries. While China is in several cases an important selling market, no company faces a Chinese competitor. The oligopolistic market situation and the respective specialization of the companies explain about 15% of the export performance across all companies. Accounting for 12% the factor price ranks slightly below. Quality, technology and innovation together, explain 41% of export performance. Customer orientation also has substantial explanatory power: the associated factors trust, reliability and customer relations, speed & flexibility as well as service account for 31%. In sum, medium-sized industry from high-wage countries primarily relies on non-price competitiveness factors in international competition.

Die Wettbewerbsfähigkeit wird als zentrale Ursache für die Performance einer Volkswirtschaft im Außenhandel begriffen. Während Wettbewerbsfähigkeit traditionell mit dem Thema Kosten assoziieret wurde, finden in der Literatur zunehmend nichtpreisliche Faktoren Berücksichtigung. Die volkswirtschaftliche Literatur versucht für den Export relevante Kriterien wie Qualität oder Innovation durch Modellierung zu erfassen, während die betriebswirtschaftliche Literatur die gleichen Faktoren mittels quantitativer Befragungen untersucht. Ergänzend intendiert diese Studie die relative Wichtigkeit von Faktoren für die Exportperformance der mittelständischen Industrie aus Hochlohnländern mittels qualitativer Befragungen zu identifizieren. Dafür wurden narrative Gespräche mit Vertretern von elf exportorientierten mittelständischen österreichischen Industriebetrieben im mittleren Technologiesegment geführt, die sich auf business-to-business Beziehungen konzentrieren. Die Unternehmen sind überwiegend in Oligopolmärkten mit ein bis acht Mitbewerbern tätig. Die Mitbewerber kommen ebenfalls fast ausschließlich aus hoch industrialisierten Staaten. Während China in einigen Fällen ein wichtiger Absatzmarkt ist, sieht sich kein einziges Unternehmen mit einem Mitbewerber aus China konfrontiert. Die Oligopolsituation der Unternehmen und ihre entsprechende Spezialisierung erklären über alle Unternehmen hinweg rund 15% der Exportperformance. Der Faktor Preis liegt mit 12% etwas darunter. Qualität, Technologie und Innovation erklären gemeinsam 41% des Exporterfolgs. Kundenorientierung hat ebenfalls einen hohen Erklärungswert. Die zugehörigen Faktoren Vertrauen, Verlässlichkeit & Kundenbeziehung, Tempo & Flexibilität sowie Service kamen auf 31%. Insgesamt punkten mittelständische Industriebetriebe aus einem Hochlohnland im internationalen Wettbewerb primär mit nichtpreislichen Faktoren.

Quelle

Kowall, Nikolaus: Hochlohn-Unternehmen im internationalen Wettbewerb
IMK Study, Düsseldorf, 52 Seiten

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