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Working Paper & Studies

Gegenseitige Abhängigkeiten und mögliche Veränderungen durch diskretionäre Maßnahmen ; Forschungsbericht im Auftrag Deutsche Rentenversicherung Bund: Konjunktur und Rentenversicherung

The study provides an empirical analysis of the effects of cyclical fluctuations - including those of the current economic crisis - on revenues and expenditures of the German public pay-as-you-go pension system on the one hand. On the other hand the pension reforms of the most recent decade are scrutinised in terms of their repercussions on the business cycle. Special emphasis is placed on the gradual reduction of the public pension level and the subsidisation of private fully funded so-called "Riester" pension schemes. For the analysis the authors develop an econometric model of the public pension system and integrate it into the IMK's existing macro model of the German economy. The analysis shows several weaknesses of the current public pension formula. Firstly, it should not include the effects of short-time working on the aggregate of gross wages and salaries per employee. Otherwise the current extensive use of short-time working to avoid unemployment will first reduce pensions and then raise them again. Secondly, the time lag between cyclical changes and their repercussions on the expenditures of the pension system could be further increased to improve the stabilising effects of the pension system on the business cycle. And thirdly, the pension system's provisions for revenue fluctuations should be raised in order to avoid increasing contributions in a severe and protracted crisis. A separate section of the study deals with the cyclical effects of private households' increased savings for old age. To a significant extent the increase of the savings ratio since the beginning of this decade is due to the "Riester" reforms and has retarded growth and employment.

Die Studie beschäftigt sich emipirisch zum einen mit den Auswirkungen der Konjunktur - und dabei auch die der derzeitigen Krise - auf die Einnahmen und Ausgaben der gesetzlichen Rentenversicherung. Zum anderen werden auch die Rentenreformen des vergangenen Jahrzehnts mit ihren Rückwirkungen auf die Konjunktur analysiert. Besondere Beachtung findet dabei die Absenkung des Rentenniveaus (Riestertreppe) und die Riesterförderung. Für die Analyse wird ein ökonometrisches Modell der Rentenversicherung entwickelt und in das bestehende makroökonometrische Modell des IMK interdependent integriert. In der Analyse zeigen sich mehrere Schwachpunkte der derzeitigen Rentenformel, die einmal die Wirkungen von Kurzarbeit auf die rechnerische Größe BLG/Kopf nicht enthalten sollte. Sonst schlägt sich der Einsatz von Kurzarbeit erst rentensenkend und anschließend wieder rentensteigernd nieder. Zweitens ließe sich die Verzögerung zwischen konjunkturellen Veränderungen und den Reaktionen auf der Ausgabenseite der Rentenversicherung im Sinne einer besseren Konjunkturstabilisierung noch erhöhen. Und drittens sollte die Nachhaltigkeitsreserve höher als derzeit sein, um so besser durch eine starke und länger andauernde Krise zu kommen ohne die Beitragssätze anheben zu müssen. Ein eigenes Kapitel der Studie widmet sich der Frage nach den konjunkturellen Wirkungen erhöhten Vorsorgesparens der privaten Haushalte. Der seit Anfang dieses Jahrzehnts zu beobachtende Anstieg der Sparquote dürfte in nennenswerten Teilen auf die Riesterreformen zurück zu führen sein und hat zu Wachstums- und Beschäftigungsverlusten geführt.

Quelle

Meinhardt, Volker; Rietzler, Katja; Zwiener, Rudolf: Konjunktur und Rentenversicherung
IMK Study, Düsseldorf, 91 Seiten

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