Analyse und Handlungsempfehlungen: Flexible Arbeitszeit - Vertrauensarbeitszeit
Nicht nur für gering standardisierte, hochqualifizierte und kundennahe Tätigkeiten gewinnt das Modell der Vertrauensarbeitszeit zunehmend an Bedeutung. Die Auswertung 46 betrieblicher Vereinbarungen zeigt: Ziel dieses Modells ist die dezentrale Steuerung von Arbeitszeit und Arbeitsleistung durch die Beschäftigten nach den Anforderungen des Unternehmens. Damit gelingt es den Betrieben, die Arbeitnehmer auf ihre unternehmerischen Zielsetzungen zu verpflichten. Dagegen bleiben auf der Seite der Beschäftigten viele Fragen offen:
- Wie kann die Überlastung der Arbeitnehmer verhindert werden?
- Wie sorgt man dafür, dass die erbrachte Arbeitsleistung anerkannt wird?
- Wie kann sichergestellt werden, dass der Arbeitgeber die Arbeitsschutzgesetze einhält?
Bei der Vertrauensarbeitszeit verzichten die Unternehmen häufig auf die Arbeitszeiterfassung. Das ist für viele Beschäftigte attraktiv. Die Arbeitgeberseite verzichtet jedoch nicht auf Leistungsvorgaben und Leistungskontrolle. Ohne Arbeitszeiterfassung fehlt den Beschäftigten ein wichtiges Instrument, ihrerseits Leistungsforderungen zu begrenzen und das Erfüllen arbeitsvertraglicher Pflichten zu dokumentieren. Daher ist es empfehlenswert, gerade die Erfassung der Arbeitszeit zu erhalten - als ein Instrument zur Einflussnahme bei übermäßiger Belastung.
Quelle
Klein-Schneider, Hartmut (2007):
Flexible Arbeitszeit - Vertrauensarbeitszeit - Analyse und Handlungsempfehlungen
Betriebs- und Dienstvereinbarungen, Frankfurt am Main, ISBN: 978-3-7663-3725-2, 134 Seiten
PDF kostenlos!