Vergleichende Betrachtung der Finanzierungsstrukturen und Reformoptionen in den EU 15-Staaten und der Schweiz: Europäische Gesundheitssysteme unter Globalisierungsdruck
Die Studie unterzieht die Finanzierungsstrukturen der Gesundheitssysteme aller EU 15-Staaten und der Schweiz unter den Rahmenbedingungen der Globalisierung und der demographischen Entwicklung einer vergleichenden Analyse. Die Kurzstudie stellt ausgehend von einem deskriptiven Ansatz die zentralen Gestaltungskriterien der nationalen Gesundheitsfinanzierungssysteme dar. Dabei interessiert insbesondere, welche Akteure in die Finanzierung der Gesundheitskosten eingebunden sind. Ebenso werden die gesundheitsökonomischen Debatten und die Reformoptionen für die zukünftige Ausgestaltung des Finanzierungssystems in den einzelnen Ländern betrachtet. Die Diskussion der Finanzierungskonzepte im Gesundheitsbereich wird nicht zuletzt in Deutschland überwiegend modelltheoretisch und weniger empirisch geführt. Die Untersuchung bietet einen empirischen Beitrag zur Verbreiterung und besseren Fundamentierung dieser Debatte. In der europäischen Perspektive ist - so die Ergebnisse - von einer Zunahme der Kostenübertragung auf Bürger bzw. Versicherte auszugehen. Insbesondere beitragsfinanzierte Gesundheitssysteme geraten wegen ihrer direkten Wirksamkeit auf die Arbeitskosten unter Druck: die Verschiebung der Ausgaben weg von der Arbeitgeberbeteiligung wird anhalten, steuerfinanzierte Anteile an den Gesamtausgaben werden zunehmen.
Quelle
Döring, Diether; Dudenhöffer, Bettina; Herdt, Jürgen (2005):
Europäische Gesundheitssysteme unter Globalisierungsdruck - Vergleichende Betrachtung der Finanzierungsstrukturen und Reformoptionen in den EU 15-Staaten und der Schweiz
Report Nr. 689, Wiesbaden, 110 Seiten