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Working Paper & Studies

A Critique of Loanable Funds Theory: Does Saving Increase the Supply of Credit?

The paper presents a critique of loanable funds theory by using simple accounting relationships. It is shown that many economists identify saving and the credit supply by interpreting the macroeconomic saving-investment identity as a budget constraint. According to that interpretation, more saving through lower consumption (and government spending) leads to a higher supply of credit and thus more funds to be invested by firms for investment. The paper shows that proponents of this theory commit accounting fallacies or need very strong and somewhat peculiar assumptions for their theory to hold. In the first step, the concepts of \saving" and \credit" will be clearly distinguished using simple accounting. It will be shown that credit is not limited by anybody's saving and that no one has to abstain from consumption in order for a credit to be provided. Also, it will be shown that financial saving (an increase in net financial assets) through a reduction in expenses reduces other economic units' ability to spend and save. The identification of saving and the provision of credit is likely to stem from the invalid application of neoclassical growth models to a monetary economy. In those models, there are either only tangible assets, so that no coordination failures in financial saving can occur, or in those models real goods are lent and borrowed, not money.

Das Working Paper entwickelt eine Kritik der "Loanable Funds"-Theorie auf der Grundlage einfacher Buchhaltungsregeln. Es wird gezeigt, dass viele Ökonomen Sparen und Kreditangebot gleichsetzen, indem sie die Spar-Investitions-Identität als Budgetrestriktion interpretieren. Nach dieser Interpretation würde ein erhöhtes Sparen durch geringeren (privaten und öffentlichen) Konsum zu einem höheren Angebot an Krediten und sinkenden Zinsen führen, so dass Unternehmen mehr Kredite für mehr Investitionen aufnehmen könnten.

Es wird gezeigt, dass die "Loanable Funds"-Theoretiker entweder Buchhaltungsregeln missachten oder sehr einschränkende Annahmen treffen müssen, um ihre Theorie aufrecht zu erhalten. In einem ersten Schritt werden die Konzepte "Sparen" und "Kreditschöpfung" klar definiert und auf Grundlage einfacher Buchhaltung voneinander unterschieden. Dabei ergibt sich, dass die Kreditschöpfung nicht durch Sparen limitiert wird und dass niemand sich des Konsums enthalten muss, damit Kredit gewährt werden kann. Es wird darüber hinaus gezeigt, dass finanzielles Sparen (die Erhöhung von Nettogeldvermögen) eines Wirtschafters oder einer Gruppe von Wirtschaftern durch das Senken von Ausgaben relativ zu den Einnahmen notwendig zu einem Rückgang der Einnahmen anderer Wirtschafter führt. Deren Möglichkeit selbst zu sparen wird damit beschnitten.

Mit Hilfe des Konzeptes der Überschussnachfrage wird gezeigt, dass eine Überschussersparnis nicht notwendig zu einem Überschussangebot an Krediten führt, das Zinsen senken würde, aber notwendig zu einem Überschussangebot an Waren, Dienstleistungen und/oder Arbeit. Dieses führt zu einem Rückgang von Preisen und Produktion. Wie sich Zinsen infolge von Überschusssparen verändern, ist ex ante nicht zu ermitteln: Sie können steigen, gleich bleiben oder sinken.

Abschließend wird argumentiert, dass die Gleichsetzung von Sparen und der Bereitstellung von Kredit möglicherweise von einer ungültigen Anwendung neoklassischer Wachstumsmodelle auf eine Geldwirtschaft herrührt. In diesen Modellen gibt es entweder nur Sachgüter als Anlageform für Sparer, oder Güter werden ver- und geliehen, aber kein Geld.

Quelle

Lindner, Fabian: Does Saving Increase the Supply of Credit?
IMK Working Paper, Düsseldorf, 35 Seiten

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