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HBS Böckler Impuls

Mindestlohn: Gesünder mit Lohnuntergrenze

Ausgabe 10/2016

Ein Mindestlohn tut der Gesundheit gut. Das zeigt eine Studie.

Ein Mindestlohn tut der Gesundheit gut. Das zeigt eine Studie. Wie ein britisches Forscherteam herausfand, hat sich der Gesundheitszustand von Beschäftigten mit sehr niedrigen Löhnen im Vereinigten Königreich nach 1999 messbar verbessert – also nach der Einführung des landesweit gültigen gesetzlichen Mindestlohns. Zu diesem Ergebnis kommen die Wissenschaftler nach Auswertung einer umfangreichen, jährlich wiederholten Haushaltsbefragung. In der Gruppe derjenigen, die der Mindestlohn auf eine höheres Einkommensniveau gehoben hat, verbesserte sich der Gesundheitszustand. Besonders Ängste und Depressionen gingen merklich zurück. In einer Kontrollgruppe, die gerade so viel verdiente, dass sich ihr Einkommen durch den Mindestlohn nicht änderte, blieb der durchschnittliche Gesundheitszustand dagegen unverändert. Nach Ansicht der Forscher unterstreicht ihre Untersuchung, wie wichtig ein ausreichendes Einkommen für die psychische Gesundheit ist. Außerdem widerlegt sie ein häufig geäußertes Vorurteil: Es ist keineswegs so, dass die Geringverdiener ihren Lohnzuwachs für mehr Zigaretten ausgegeben hätten, eher im Gegenteil.

Aaron Reeves u.a.: Introduction of a National Minimum Wage. Reduced Depressive Symptoms in Low-wage Workers, Health Economics, April 2016 (online)

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