Forschungsprojekt: Fortführung Altersübergangs-Monitor 2011-2014

Weiterentwicklung eines Berichtssystems zum Übergang von Erwerbstätigkeit in den Ruhestand (Altersübergangs-Monitor) 2011 - 2014

Projektziel

Der Altersübergangsmonitor ist ein Berichtssystem zur Beobachtung aktueller Entwicklungen der Erwerbstätigkeit im Alter, des Austritts aus Erwerbstätigkeit, des Rentenzugangs und der verschiedenen Möglichkeiten zur Überbrückung des Übergangs vom Erwerbsaustritt bis zum Rentenbeginn. Die Ergebnisse wurden als elektronische Kurzberichte ("Altersübergangs-Report") publiziert.

Veröffentlichungen

Brussig, Martin, Matthias Knuth und Sarah Mümken, 2016. Von der Frühverrentung bis zur Rente mit 67. Der Wandel des Altersübergangs von 1990 bis 2012, Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung 187, Bielefeld: transcript, 330 Seiten.

Brussig, Martin und Katharina Eggers, 2014. Langfristige Entwicklungen bei Neueinstellungen von Älteren. Altersungleichheit bei Neueinstellungen geht leicht zurück, Altersübergangsreport 02, Duisburg,Essen: Universität Duisburg-Essen, 18 Seiten.

Mümken, Sarah und Martin Brussig, 2013. Die Arbeitsmarktpolitik wendet sich Älteren zu. Während Wege in die Frühverrentung versperrt wurden, ist die Förderung der Älteren ausgebaut worden, Altersübergangsreport 02, Duisburg-Essen, 15 Seiten.

Mümken, Sarah und Martin Brussig, 2013. Sichtbare Arbeitslosigkeit: Unter den 60- bis 64-Jährigen deutlich gestiegen. Reformen zielen auf eine Verlängerung der Erwerbsphasen ab, doch auch die Altersarbeitslosigkeit steigt, Altersübergangsreport 01, Duisburg,Essen: Universität Duisburg-Essen, 14 Seiten.

Mümken, Sarah und Martin Brussig, 2013. Regionale Unterschiede im Altersübergang, Altersübergangsreport 03, Duisburg,Essen: Universität Duisburg-Essen, 19 Seiten.

Mümken, Sarah und Martin Brussig, 2012. Alterserwerbsbeteiligung in Europa: Deutschland im internationalen Vergleich, Altersübergangsreport 01, Duisburg, Essen: Universität Duisburg-Essen, 19 Seiten.

Brussig, Martin, 2012. Weiter steigendes Renteneintrittsalter, mehr Renteneintritte aus stabiler Beschäftigung, aber zunehmend geringere Altersrenten bei Langzeitarbeitslosen. Aktuelle Entwicklungen beim Rentenzugang, Altersübergangsreport 02, Duisburg,Essen: Universität Duisburg-Essen, 22 Seiten.

Brussig, Martin, 2012. Erwerbsminderung und Arbeitsmarkt. Arbeitslosigkeit und regionale Unterschiede prägen Zugänge in Erwerbsminderungsrenten, Altersübergangsreport 04, Duisburg,Essen: Universität Duisburg-Essen, 25 Seiten.

Bäcker, Gerhard, 2012. Erwerbsminderungsrenten: Strukturen, Trends und aktuelle Probleme, Altersübergangsreport 03, Duisburg,Essen: Universität Duisburg-Essen, 27 Seiten.

Weitere Informationen

Arbeitsmarktbedingungen beim Übergang in die Altersrente. Regionale Unterschiede.
http://www.uni-due.de/de/presse/meldung.php?id=8312

Weitere Informationen zum Altersübergangs-Report
http://www.iaq.uni-due.de/auem-report/

Ältere Beschäftigte: Europäer langer im Job.- In: Böcklerimpuls; 03/2012.- S. 1
http://www.boeckler.de/38934_38952.htm

Projektbeschreibung

Kontext

Nachdem in Deutschland der "Vorruhestand" durch institutionelle Anreizstrukturen mehr als zwanzig Jahre lang gefördert wurde, zeichnet sich seit Anfang der 90er Jahre ein Paradigmenwechsel sowohl in der Renten- als auch in der Arbeitsmarktpolitik ab. Der Regelkreis zwischen der Umgestaltung von Rahmenbedingungen, der dadurch intendierten (oder auch gerade nicht intendierten) Verhaltensänderungen und der Wahrnehmung dieser Veränderungen durch die Entscheidungsträger war jedoch aufgrund der Zersplitterung der Datenlage und des zu großen Zeitverzuges bei der Aufbereitung dieser Daten bislang unvollständig und daher unwirksam. In amtlichen Statistiken öffentlich zugängliche Daten wurden somit nicht handlungsrelevant. Deshalb hat das IAQ im Rahmen eines durch die Hans-Böckler-Stiftung geförderten Projektes ein Berichtssystem zum Altersübergang entwickelt.

Fragestellung

Der Altersübergangs-Monitor hatte den Anfang einer möglichen Trendwende im Bereich der Alterserwerbsarbeit sichtbar gemacht: Renteneintritte wurden zunehmend auf spätere Lebensjahre verschoben und die Erwerbstätigkeit im Alter hat zugenommen. Es bleibt jedoch offen, ob die festgestellten Trends von Dauer sein werden oder sich in Folge von "Hartz IV" sogar noch einmal umkehren werden, bevor mit Ablauf des Jahres 2011 die derzeit noch mit 60 beziehbaren Frührenten ganz ausgelaufen sind. Angesichts der Zunahme der Arbeitslosigkeit von Älteren, insbesondere von "jungen Alten", werden die Überbrückungsphasen zwischen Erwerbsaustritt und Renteneintritt in Zukunft vermutlich länger werden.

Untersuchungsmethoden

Das Berichtssystem Altersübergang basierte auf verschiedenen ohnehin existierenden Prozessstatistiken und Panelerhebungen, die bereits relevante Informationen zum Altersübergang beinhalten. Dazu gehörten diverse Arbeitsmarktstatistiken der Bundesagentur für Arbeit, der Mikrozensus sowie Daten der Rentenzugangsstatistiken der Deutschen Rentenversicherung Bund.

Diese Datenquellen wurden systematisch und kontinuierlich ausgewertet, zusammengeführt und vor dem Hintergrund sich verändernder institutioneller Rahmenbedingungen zu interpretierbaren Informationen verdichtet und als Orientierungswissen in die öffentliche Debatte eingespeist.

Darstellung der Ergebnisse

Die Alterserwerbsbeteiligung ist gestiegen. Dieser Prozess setzte erst ca. 2003 und dann verstärkt ab 2005 und damit gegenüber den ersten Arbeitsmarkt- und vor allem Rentenreformen etwas zeitverzögert ein. Bereits dies ist ein Indiz, dass nicht allein der Politikwandel ausschlaggebend gewesen ist. Zwei wichtige unterstützende Faktoren für den Anstieg der Alterserwerbsbeteiligung waren zum einen der Anstieg der Frauenerwerbstätigkeit, der ja nicht unmittelbar zu längeren Erwerbsphasen der Erwerbstätigen führt, obwohl die Alterserwerbsbeteiligung steigt. Zum anderen ist auf die besondere demografische Situation der ungleichen Besetzung von Geburtskohorten in Verbindung mit der altersbedingt sinkenden Erwerbsbeteiligung zu verweisen. In der Hauptsache war es aber die Verlängerung des Erwerbslebens, die den Anstieg der Alterserwerbsbeteiligung ausgelöst hat. Innerhalb weniger Jahre bzw. Geburtskohorten ist das durchschnittliche Erwerbsaustrittsalter um ein Jahr gestiegen, was angesichts des Spektrums, in dem sich die Altersübergänge aufgrund von Verrentung vollziehen - zwischen 60 und 65 Jahren - durchaus beträchtlich ist.

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