Forschungsprojekt: Beruflichkeit in der qualifikationsheterogenen Pflege

Beirat mit 2023-950-5 (Bleses, Reiber)

Projektziel

Es kommt zu einer stetigen Differenzierung beruflicher Qualifikationen innerhalb des pflegerischen Berufsfelds (Qualifikationsmix). Unklar ist, wie sich dieser Mix auf die betrieblichen Verantwortungs-, Aufgaben- und Tätigkeitsfelder übertragen lässt und wie er so gestaltet werden kann, dass eine kompetenzorientierte, teambasierte Arbeitsorganisation erfolgt.

Projektbeschreibung

Kontext

Pflege wird hinsichtlich ihrer Qualifikationen und Kompetenzen heterogener. Neben fachschulisch ausgebildeten Pflegefach-, Pflegehilfs- und Pflegeassistenzpersonen arbeitet auch hochschulisch ausgebildetes sowie auch im Ausland qualifiziertes Personal in der Pflege. Dieser Mix aus Kompetenzen und Qualifikationen hat – so die Annahme – Auswirkungen auf das berufliche Selbstverständnis, das individuelle und kollektive Kompetenzerleben und die Arbeitszufriedenheit der Pflegenden.

Unklar ist bisher, welche Chancen und Herausforderungen sich aus dieser zunehmenden Heterogenität für die Pflegearbeit ergeben.

Ziel des Forschungsvorhabens ist zu analysieren, wie sich diese Heterogenität im Kontext der Reorganisation interaktiver und nicht-interaktiver Aufgaben und Tätigkeiten in der Pflege darstellt und welche Folgen dies für die Beruflichkeit und die jeweilige berufliche Identität hat.

Fragestellung

Im Projekt wird untersucht, welche unterschiedlichen Modelle des Kompetenz- und Qualifikationsmix in der pflegeberuflichen Praxis erprobt und umgesetzt werden und welche arbeitsplatz- und arbeitsprozessbezogenen Anforderungen und Veränderungen damit einher gehen.

Zudem wird analysiert, inwiefern sich der Kompetenz- und Qualifikationsmix auf das Kompetenzerleben und die Selbstwirksamkeit der Beschäftigten auswirkt und welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten hinsichtlich der beruflichen Identitätsentwicklung auszumachen sind.

Die Ergebnisse werden in zwei Settings diskutiert: stationäre Langzeitpflege und klinische Akutversorgung.

Untersuchungsmethoden

Das Forschungsvorhaben ist interdisziplinär angelegt und erfolgt nach einer abduktiven Forschungslogik.

Um einen differenzierten Einblick in das Forschungsfeld zu erhalten, werden neben unterschiedlich qualifizierten Pflegenden auch Führungskräfte und Vertreter*innen betrieblicher Mitbestimmungsgremien in den Forschungsprozess einbezogen.

Im Fokus stehen Fallstudien, welche auf qualitativen Erhebungsmethoden basieren.

Zudem werden im Rahmen von Workshops mit den beteiligten betrieblichen Akteuren erste Handlungsmöglichkeiten partizipativ erarbeitet. Gerade diese Workshops tragen dazu bei, die empirischen Befunde für die Pflegepraxis nutzbar zu machen und ggfs. auch auf andere Branchen zu transferieren.

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Michaela Evans-Borchers
Westfälische Hochschule Institut Arbeit und Technik
Schwerpunkt "Arbeit und Wandel"
evans@iat.eu

Prof. Dr. Stefanie Hiestand
Pädagogische Hochschule Freiburg
Berufliche Bildung für Gesundheit, Nachhaltigkeit
stefanie.hiestand@ph-freiburg.de

Bearbeitung

Sophie Kaiser
Pädagogische Hochschule Freiburg
sophie.kaiser@ph-freiburg.de

Wolfram Gießler
Pädagogische Hochschule Freiburg
wolfram.giessler@ph-freiburg.de

Franziska Wegemann
Pädagogische Hochschule Freiburg
franziska.wegemann@ph-freiburg.de

Christoph Bräutigam
Westfälische Hochschule Institut Arbeit und Technik
Forschungsschwerpunkt Arbeit & Wandel
braeutigam@iat.eu

Kontakt

Dr. Michaela Kuhnhenne
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung
michaela-kuhnhenne@boeckler.de

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