Forschungsprojekt: Die Vergütung von Agilität

Entgeltsysteme zwischen Stabilität und Dynamik

Projektziel

Das Forschungsprojekt beleuchtet den Zusammenhang von agilen Arbeitssystemen und Entgeltfindung im Betrieb. Das Projekt untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen Agilität und der Umgestaltung von Entgeltsystemen im Unternehmen besteht und wie Agilität vergütet wird, um sowohl dem Anspruch an Flexibilität und Dynamik zu genügen als auch dem Anspruch an Stabilität gerecht zu werden.

Projektbeschreibung

Kontext

Im Zuge weitreichender Transformationsprozesse in Wirtschaft und Unternehmen entwickeln sich neue Formen von Arbeit und Beschäftigung. Eine davon ist die Verbreitung agiler Arbeitsstrukturen, die eng mit der zunehmenden Transformation der Arbeitswelt verknüpft ist.

Nicht nur in tarifungebundenen Unternehmen mit agilem Mindset werden aktuell diverse Vergütungskonzepte erprobt, auch in Kontexten der verfassten Mitbestimmung und tariflicher Regelwerke werden zunehmend Entgeltsysteme auf betrieblicher Ebene entwickelt, um agile Arbeitsformen in Unternehmen vergütungstechnisch zu begleiten und Verteilungsfragen auszuhandeln. Wie wird Agilität im Allgemeinen und im Kontext bestehender tariflicher Regelungen vergütet und welche Herausforderungen ergeben sich dabei?

Fragestellung

Das Forschungsprojekt verfolgt das übergeordnete Ziel Lösungen und Gestaltungsmöglichkeiten für die Entwicklung von Entgeltsystemen in agilen Arbeitsformen zu finden und in ihren Auswirkungen auf der betrieblichen Ebene zu untersuchen. Dabei wird auch die Anwendung von Tarifverträgen im Kontext agiler Arbeitsweisen berücksichtigt. Im Schwerpunkt fokussiert das Projekt Entlohnungsgrundsätze und Entlohnungsmethoden, die die Grundentgelt- und die Leistungsentgeltfindung regeln. Dabei geht es sowohl um die Erörterung, ob und wie bisherige Entgeltlogiken auf agile Arbeitsweisen angewendet werden können, die sich in wesentlichen Teilen von bisherigen Arbeitsformen unterscheiden. Das Forschungsprojekt liefert Erkenntnisse darüber, wie sich Entgeltsysteme unter Bedingungen der Transformation auf der betrieblichen Ebene verändern und wie sich neue Formen entstehender Arbeitsorganisation durch Regelwerke zur Vergütung abbilden lassen.

Untersuchungsmethoden

Im Zentrum stehen 12 betriebliche Fallstudien, in denen die Ausgestaltung betrieblicher Entgeltsysteme im Kontext agiler Arbeitsformen untersucht wird. Die 12 Fallstudien basieren auf leitfadengestützten Interviews mit Betriebsräten, Unternehmensbeauftragten, Beschäftigten sowie Managementvertretern. Je nach Fallkontext werden dabei Einzel- und/oder Gruppeninterviews durchgeführt. Dazu erfolgt fallbezogen eine Dokumentenanalyse. Ergänzt werden die betrieblichen Fallstudien durch Expert:inneninterviews mit Akteuren auf überbetrieblicher Ebene.

Neben den Fallstudien werden sog. Transfer-Workshops durchgeführt. Neben den Betriebsräten der Fallbetriebe und deren gewerkschaftliche Betreuer:innen können daran weitere interessierte Betriebsrät:innen und Gewerkschafter:innen teilnehmen. Die Transfer-Workshops dienen dazu, den Austausch untereinander zu fördern und die Akteure anzuregen voneinander zu lernen. Die stattfindenden Diskussionen fließen als Forschungsergebnis mit ein.

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