Forschungsprojekt: Dynamik in den Berufsfeldern Pflege und Erziehung.

Projektziel

Gegenstand der Studie ist die berufliche Struktur und Beschäftigung in den Pflege- und Erziehungsberufen, die Arbeitsbedingungen, die Belastungen sowie die zukünftige Entwicklung dieses Bereichs.

Veröffentlichungen

Helmrich, Robert, Betül Güntürk-Kuhl, Anja Hall, Stefan Koscheck, Ingrid Leppelmeier und Tobias Maier, 2016. Attraktivität und Zukunftsaussichten in den Berufsfeldern Pflege und Erziehung, Working Paper Forschungsförderung 11, Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung, 189 Seiten.

Böckler Impuls, 2016. Soziale Dienstleistungen. Hoch motiviert, schlecht bezahlt, Böckler Impuls, 9/2016, S. 4.

Böckler Impuls, 2015. Hoch beansprucht, schlecht bezahlt, Böckler Impuls, S. 4-5.

Hall, Anja und Ingried Leppelmeier, 2015. Erzieherinnen und Erzieher in der Erwerbstätigkeit. Ihre Arbeitsbedingungen, Arbeitsbelastungen und die Folgen, Wissenschaftliche Diskussionspapiere; 161, Bonn: Bundesinstitut für Berufsbildung, 32 Seiten.

Projektbeschreibung

Kontext

Die Berufe in den personenbezogenen und sozialen Dienstleistungen haben eine hohe gesellschaftliche Bedeutung. In diesen Berufen arbeiten rund 4,2 Millionen Beschäftigte. Der demografische Wandel verschiebt die Altersstruktur der Bevölkerung, und damit steigt auch der Bedarf an qualifizierten Fachkräften, der aber einem sinkenden Angebot gegenüber steht.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) möchte mit dieser Studie über die gegenwärtige Ausbildung und Erwerbstätigkeit in pflegerischen und erzieherischen Berufen sowie den zukünftigen Entwicklungen und den Handlungsempfehlungen zur Politikberatung und Praxisgestaltung beitragen.

Die BIBB-IAB-Qualifikations- und Berufsfeldprojektionen (QuBe-Projekt) zeigen auf, dass sich die Arbeitsmarktlage bis zum Jahr 2030 für die untersuchten Berufsfelder unterschiedlich entwickeln wird. Die derzeitige Zuwanderung nach Deutschland könnte für den Gesundheitsbereich eine Entlastung bieten.

Fragestellung

Fragen zur Entwicklung und den Perspektiven in den Pflege- und Erziehungsberufen werden angesprochen:

- Welche Ausbildungs- und Qualifizierungswege finden Interessierte vor?

- Welche Chancen haben sie, ihre berufliche Qualifikation am Arbeitsmarkt zu verwerten?

- Welche Beschäftigungssituationen finden Altenpfleger/-innen, Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen sowie Erzieher/-innen auf dem Arbeitsmarkt vor?

- Welchen Anforderungen und Belastungen sehen sie sich ausgesetzt?

- Welche Entwicklungen zeichnen sich in den Pflege- und Erziehungsberufen vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und des zunehmenden Fachkräftebedarfs ab?

- Welche Möglichkeiten gibt es, die Attraktivität der Berufe zu steigern?

Untersuchungsmethoden

Für die Analysen zur Erwerbstätigkeit in den Pflege- und Erziehungsberufen wurden Daten der amtlichen Statistik, Erwerbstätigenbefragungen, Stellenanzeigen und Arbeitsmarktprojektionen herangezogen.

Darstellung der Ergebnisse

Die Beschäftigten weisen ein hohes Arbeitspensum, physische und psychische Belastungen und gesundheitliche Beschwerden auf. Die Arbeitsintensität und der Arbeitsumfang sind überdurchschnittlich hoch. Bei der Bewältigung der hohen Anforderungen sind Ressourcen wie soziale Unterstützung und Handlungsspielräume wesentlich. Die Beschäftigten sind unzufrieden mit dem Einkommen und den körperlichen Arbeitsbedingungen.

Die untersuchten Berufe haben unterschiedlich hohe Anteile an Routinetätigkeiten, Wissensanforderungen oder Objektbezüge. Auffällig ist der deutlich höhere Anteil an Wissensarbeit bei den Erzieher/-innen gegenüber Altenpfleger/-innen und Krankenpfleger/-innen und der Vergleichsgruppe sonstige Berufe.

Sowohl die Weiterbildungsbeteiligung als auch der künftige Weiterbildungsbedarf liegen in diesen Berufen und Berufsfeldern deutlich höher als im Durchschnitt über alle Erwerbstätigen. Denn die inhaltlichen Anforderungen ändern sich. Gesundheits-, Erziehungs-, Pflege,- Rehabilitationskonzepte sowie die technischen Entwicklungen erfordern eine ständige Anpassung der fachlichen Kompetenzen. Dies geht einher mit sich verändernden Arbeitsbedingungen und Arbeitsorganisationen.

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Prof. Dr. Robert Helmrich
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
helmrich@bibb.de

Kontakt

Dr. Eike Windscheid-Profeta
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung
eike-windscheid@boeckler.de

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