Projektbeschreibung
Kontext
Die Berufe in den personenbezogenen und sozialen Dienstleistungen haben eine hohe gesellschaftliche Bedeutung. In diesen Berufen arbeiten rund 4,2 Millionen Beschäftigte. Der demografische Wandel verschiebt die Altersstruktur der Bevölkerung, und damit steigt auch der Bedarf an qualifizierten Fachkräften, der aber einem sinkenden Angebot gegenüber steht.
Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) möchte mit dieser Studie über die gegenwärtige Ausbildung und Erwerbstätigkeit in pflegerischen und erzieherischen Berufen sowie den zukünftigen Entwicklungen und den Handlungsempfehlungen zur Politikberatung und Praxisgestaltung beitragen.
Die BIBB-IAB-Qualifikations- und Berufsfeldprojektionen (QuBe-Projekt) zeigen auf, dass sich die Arbeitsmarktlage bis zum Jahr 2030 für die untersuchten Berufsfelder unterschiedlich entwickeln wird. Die derzeitige Zuwanderung nach Deutschland könnte für den Gesundheitsbereich eine Entlastung bieten.
Fragestellung
Fragen zur Entwicklung und den Perspektiven in den Pflege- und Erziehungsberufen werden angesprochen:
- Welche Ausbildungs- und Qualifizierungswege finden Interessierte vor?
- Welche Chancen haben sie, ihre berufliche Qualifikation am Arbeitsmarkt zu verwerten?
- Welche Beschäftigungssituationen finden Altenpfleger/-innen, Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen sowie Erzieher/-innen auf dem Arbeitsmarkt vor?
- Welchen Anforderungen und Belastungen sehen sie sich ausgesetzt?
- Welche Entwicklungen zeichnen sich in den Pflege- und Erziehungsberufen vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und des zunehmenden Fachkräftebedarfs ab?
- Welche Möglichkeiten gibt es, die Attraktivität der Berufe zu steigern?
Untersuchungsmethoden
Für die Analysen zur Erwerbstätigkeit in den Pflege- und Erziehungsberufen wurden Daten der amtlichen Statistik, Erwerbstätigenbefragungen, Stellenanzeigen und Arbeitsmarktprojektionen herangezogen.
Darstellung der Ergebnisse
Die Beschäftigten weisen ein hohes Arbeitspensum, physische und psychische Belastungen und gesundheitliche Beschwerden auf. Die Arbeitsintensität und der Arbeitsumfang sind überdurchschnittlich hoch. Bei der Bewältigung der hohen Anforderungen sind Ressourcen wie soziale Unterstützung und Handlungsspielräume wesentlich. Die Beschäftigten sind unzufrieden mit dem Einkommen und den körperlichen Arbeitsbedingungen.
Die untersuchten Berufe haben unterschiedlich hohe Anteile an Routinetätigkeiten, Wissensanforderungen oder Objektbezüge. Auffällig ist der deutlich höhere Anteil an Wissensarbeit bei den Erzieher/-innen gegenüber Altenpfleger/-innen und Krankenpfleger/-innen und der Vergleichsgruppe sonstige Berufe.
Sowohl die Weiterbildungsbeteiligung als auch der künftige Weiterbildungsbedarf liegen in diesen Berufen und Berufsfeldern deutlich höher als im Durchschnitt über alle Erwerbstätigen. Denn die inhaltlichen Anforderungen ändern sich. Gesundheits-, Erziehungs-, Pflege,- Rehabilitationskonzepte sowie die technischen Entwicklungen erfordern eine ständige Anpassung der fachlichen Kompetenzen. Dies geht einher mit sich verändernden Arbeitsbedingungen und Arbeitsorganisationen.