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Magazin Mitbestimmung

Glossar: Digitalisierung in Stichworten

Ausgabe 02/2021

Wichtige Begriffe der neuen Technik kurz und klar erklärt.

Künstliche Intelligenz: Von künstlicher Intelligenz (KI) spricht man, wenn Maschinen oder Computersysteme so programmiert werden, dass sie Probleme und Aufgaben ähnlich wie das menschliche Gehirn lösen können. Systeme wie Alexa oder Siri erkennen mittels KI bestimmte Muster in der Sprache und können so immer präzisere Antworten geben oder Befehle ausführen. Sie werden mit Daten trainiert, treffen daraufhin selbstständig Entscheidungen und lernen aus ihren Fehlern. Im Gegensatz zu Algorithmen basieren sie nicht auf vorgegebenen Anweisungen, sondern entwickeln diese selbst im Verlauf ihrer Anwendung.

Algorithmen: Algorithmen arbeiten nach einer Schritt-für-Schritt-Anleitung. Wie bei einem Rezept wird jeder Schritt vorgegeben, um ein Problem zu lösen oder eine Frage zu beantworten. Immer wenn wir uns im Internet bewegen, sind Algorithmen im Einsatz. Sie werten unser Nutzungsverhalten aus und zeigen uns bei Suchmaschinen oder in sozialen Netzwerken nicht immer das sinnvollste Ergebnis, sondern oft das, was unseren früheren Anfragen am nächsten kommt. Algorithmen arbeiten aber auch in Autos und Gebäuden. Sie steuern Einparkhilfen und Navigationsgeräte, berechnen die optimale Temperatur für Wohnräume und können so den Energieverbrauch verbessern.

Chatbot: „Bot“ ist die Kurzform für Roboter. Ein Chatbot ist ein Roboter, der Gespräche mit Nutzern im Internet führt. Dabei greift er, ähnlich wie bei der Sprachassistenz (siehe „Künstliche Intelligenz“), auf bestimmte Muster im eingegebenen Text zurück und findet so die passende Antwort. Bisher funktioniert diese Form der KI allerdings nur sehr begrenzt. Im Vertrieb oder beim Personalmanagement werden Chatbots beispielsweise eingesetzt, um häufig gestellte Fragen (FAQs) zu beantworten, die sich oft ähneln. Individuellere oder komplexere Fragen leiten sie meist an einen zuständigen Mitarbeiter weiter.

Machine Learning: Von Machine Learning spricht man, wenn ein Computersystem die Fähigkeit besitzt, selbstständig zu lernen. In der Praxis werden diese Verfahren etwa bei Empfehlungen von Kaufplattformen oder Streaminganbietern eingesetzt. Das individuelle Nutzungsverhalten aus der Vergangenheit, angegebene Vorlieben und die Reaktion auf Vorschläge werden vom System immer weiter ausgewertet, um genauere Vorhersagen beziehungsweise Empfehlungen auszusprechen. Die Modelle können dazu auf riesige Datenmengen zurückgreifen. Ohne programmiert zu sein, verbessern sie sich selbst immer weiter, indem sie selbstständig aus diesen Daten lernen.

Predictive Maintenance: Wörtlich bedeutet es: vorausschauende Instandhaltung. Im Zuge von Industrie 4.0 können Maschinen in Echtzeit Daten auswerten und so etwa Ausfälle voraussagen und Wartungen rechtzeitig in Gang setzen. Dabei werden beispielsweise Vibration, Druck oder Temperatur der Maschine gemessen und Wartungen, wenn nötig, so geplant, dass sie sich so gering wie möglich auf die Produktion auswirken, es also möglichst keinen Ausfall gibt. Bei Windkraftanlagen etwa ist dieses Verfahren mittlerweile fast überall Standard.

Deep Learning: Deep Learning ist ein Teilgebiet des Machine Learning, das auf eine Vielzahl von Verarbeitungsschichten zurückgreift, bevor es ein Ergebnis ausgibt. Solche Modelle kommen zum Beispiel bei der Gesichtserkennung zum Einsatz. Auf einer ersten Ebene betrachtet das System alle Pixel eines Bildes und erkennt Umriss und Kanten. Eine Ebene tiefer werden verschiedene Kanten zusammengesetzt und erkannt. Die dritte Schicht erkennt Nase und Augen, bevor dann auf der vierten Ebene erkannt wird, dass es sich um ein Gesicht handelt.

Augmented Reality: Die Übersetzung, erweiterte Realität, sagt eigentlich schon, was damit gemeint ist: Was man in der Wirklichkeit sieht, wird um virtuelle Objekte erweitert. In Möbelhäusern wird die Technik zum Beispiel verwendet, um eine neue Couch virtuell, also über einen Bildschirm, in das Wohnzimmer zu stellen. Auch in Spielen, wie Pokémon Go, werden virtuelle Figuren per Augmented Reality in eine reale Umgebung eingefügt. In Fußballspielen zeigt sie die Entfernung bei Freistößen oder auch die Geschwindigkeit eines Spielers an.

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