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Gerlinger, Thomas : Gesundheitliche Chancengleichheit in der Gesundheitspolitik und Gesundheitssystemgestaltung

Ausgabe 03/2024

DOI: 10.5771/0342-300X-2024-3-163

Seiten 163-171

Zusammenfassung

Die Reduzierung gesundheitlicher Chancenungleichheit hat als Thema der Gesundheitspolitik in den letzten Jahren eine Aufwertung erfahren. Dies zeigt sich in erster Linie auf dem Gebiet der Gesundheitsförderung und Prävention. Allerdings existiert ein Widerspruch von Präventionsrhetorik und Präventionsrealität: Viele beabsichtigte Verbesserungen schlagen sich bisher nicht oder nur unzureichend in der Praxis nieder. Strukturelle Defizite und Benachteiligungen bestehen fort. In der Krankenversorgung zeichnet sich Deutschland im Allgemeinen durch einen guten Zugang zu Versorgungseinrichtungen aus. Allerdings bestehen auch beträchtliche Mängel in der Versorgung, mit denen auch Ungleichheiten beim Zugang und damit Einschränkungen der gesundheitlichen Chancengleichheit einhergehen. Gründe für die Defizite liegen vor allem in starken, vor allem ökonomischen Partikularinteressen, in der Beharrungskraft gewachsener Institutionen sowie in der Komplexität von Veränderungsbedarfen.

Schlagworte: Gesundheitspolitik, Gesundheitsschutz/Prävention, Sozialstruktur, Chancengleichheit


Abstract

In recent years reducing inequalities in health care has become an issue in health policy which has received increased focus and revaluation.  This is primarily evident in the area of health promotion and prevention. However, there is a contradiction between prevention rhetoric and prevention reality; many intended improvements have not yet, or only to an insufficient degree, been implemented. Structural deficits and disadvantages persist. In general, Germany is characterised by good access to health care. However, there are also considerable deficiencies in care, which are accompanied by inequalities in access and thus restrictions to the equity of health opportunities. The reasons for the deficits are primarily due to strong, mainly economic vested interests, the inertia of established institutions and the complexity of the need for change.

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