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Wenn Digitalisierung Stress macht Böckler Impuls

Arbeitsschutz: Wenn Digitalisierung Stress macht

Ausgabe 15/2020

Die Digitalisierung hat fast alle Bereiche der Arbeitswelt erfasst: Knapp vier Fünftel der Beschäftigten in Deutschland haben in den letzten fünf Jahren eine Veränderung der technischen Ausstattung ihres Arbeitsplatzes erlebt, schreiben Forscher um Henner Gimpel vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik in einer aktuellen Studie.

Die Wissenschaftler haben anhand einer Befragung von über 5000 Erwerbstätigen untersucht, inwiefern mit dieser Entwicklung „digitaler Stress“ verbunden ist. Dabei konnten sie zwölf Belastungsfaktoren identifizieren, die bei der Arbeit mit digitalen Medien und Technologien eine Rolle spielen. Am stärksten ausgeprägt sind von diesen Faktoren Leistungsüberwachung und Verletzungen der Privatsphäre. Digitaler Stress kann der Studie zufolge ernste Folgen haben: Die Erschöpfung nimmt zu, die Betroffenen fühlen sich gereizt, haben Probleme, von der Arbeit abzuschalten, denken eher daran, den Job zu wechseln, zeigen schlechtere Leistung und sind unzufriedener. Dadurch nimmt das Burnout-Risiko zu. Um gegenzusteuern, empfehlen die Forscher eine psychische Gefährdungsbeurteilung, in der digitaler Stress mitberücksichtigt wird, und gegebenenfalls präventive Maßnahmen. Helfen könnten beispielsweise Tools, die es Beschäftigten ermöglichen, ihre Geräte zeitweise stummzuschalten, Schulungen sowie ein betrieblicher Ansprechpartner für digitalen Stress.

Henner Gimpel u.a.: Belastungsfaktoren der digitalen Arbeit: Eine beispielhafte Darstellung der Faktoren, die digitalen Stress hervorrufen (pdf), Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT, März 2020

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