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HBS Böckler Impuls

Gesundheit: Arme sind häufiger krank

Ausgabe 16/2011

Von Armut Bedrohte sind häufiger krank und sterben früher. Diesen Befund unterstreicht der neue Datenreport des Statistischen Bundesamtes, der Bundeszentrale für politische Bildung und des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung.

Viele Krankheiten und Beschwerden kommen bei Personen mit geringem Einkommen, einfacher Bildung und niedriger beruflicher Stellung vermehrt vor. Wer mit weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens auskommen muss, leidet im mittleren Lebensalter insbesondere öfter an chronischen Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Arthrose oder Depressionen. Auch Arbeitslosigkeit geht mit einer schlechteren Gesundheit einher.

Die Studienautoren sehen als Gründe den finanziell engeren Handlungsspielraum und geringeren Lebensstandard. Das Gesundheitsverhalten – wie Tabakkonsum oder sportliche Inaktivität – spiele ebenfalls eine Rolle. Aber auch psychosoziale Belastungen seien von Bedeutung, zum Beispiel Zukunftssorgen oder Ausgrenzungserfahrungen.

Zudem liegt die Lebenserwartung von Männern und Frauen der Armutsrisikogruppe um etwa fünf Jahre unter dem Durchschnitt. Menschen mit sehr hohem Einkommen (mehr als 150 Prozent des Durchschnitts) leben hingegen rund fünf Jahre länger. Bei Männern beträgt die Differenz zwischen Arm und Reich insgesamt fast elf Jahre, bei Frauen beträgt der Unterschied rund acht Jahre.

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