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Magazin Mitbestimmung

: INTERVIEW 'Das sind doch Machtfragen'

Ausgabe 01+02/2011

IG-Metall-Vize Detlef Wetzel über Mitgliedergewinnung, die Reorgnisation der IG Metall und den Kampf gegen die Leiharbeit

Mit Detlef Wetzel sprachen CORNELIA GIRNDT, Redakteurin des Magazins Mitbestimmung, und der Journalist MARIO MÜLLER./Foto: Alexander Paul Englert 

Detlef Wetzel, fast zwei Jahrzehnte waren die Mitgliederzahlen der Gewerkschaften im rasanten Sinkflug. Erst der jetzt amtierende Vorstand hat die schwindende Organisationskraft der IG Metall als größtes Problem benannt und eine Trendwende bei den Mitgliederzahlen versprochen. Geht man damit nicht ein hohes persönliches Risiko ein?
Ich empfinde das nicht als Risiko, sondern als Verantwortung, dass es gelingt. Und in den vergangenen dreieinhalb Jahren sind uns wesentliche Schritte gelungen: Zuwachs bei den Neuaufnahmen, Rückgang der Austritte. Darüber bin ich froh. Andernfalls hätte ich das Gefühl gehabt, auch persönlich gescheitert zu sein. Selbst wenn Mitgliedergewinnung nicht von oben angeordnet werden kann - jeder haftet für den Erfolg, egal ob Vorstand, Bezirksleiter, Bevollmächtigter oder Betriebsrat der IG Metall. Aber es hätte auch schiefgehen können. In unsere Amtszeit fiel die Wirtschaftskrise. Wäre die nicht passiert, stünden wir mitgliedermäßig heute noch deutlich besser da.

Die IG Metall hat im letzten Jahr ein Mitglieder-Minus von 1,0 Prozent gehabt. Ist das ein messbarer Erfolg?
Wir haben durch Arbeitsplatzabbau in dieser Zeit 50 000 Mitglieder verloren - ein riesiger Verlust. Und doch haben wir es geschafft, einigermaßen stabil aus der Krise herauszukommen. Für das Jahr 2010 liegen wir bei 0,3 Prozent bei den betriebsangehörigen Mitgliedern, sodass wir nach der Krise genauso stark sind wie zuvor. Das hat es noch nie gegeben. In der Wirtschaftskrise der 90er Jahre hatte die IG Metall zwei Jahren hintereinander jeweils sieben Prozent ihrer Mitglieder verloren.

Was war jetzt anders?
Wir haben gezeigt, dass wir mehr können, wenn wir unsere politischen und betrieblichen Aktivitäten mit der Mitgliedergewinnung verbinden. Außerdem machen wir gezielt Mitgliederprojekte. Im letzten Jahr ist rund ein Viertel der 90 000 Neuaufnahmen auf diese Weise geworben worden, wobei 40 Prozent der neuen Kolleginnen und Kollegen unter 27 Jahren sind. Wenn das Jahr 2011 wirtschaftlich und organisationspolitisch einigermaßen gut läuft, dann könnte in dieser Amtsperiode zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung die Zahl der betriebsangehörigen Mitglieder gehalten werden.

Die Mitgliedergewinnungsstrategie ist beteiligungs- und konfliktorientiert. Scheuen nicht gerade Leiharbeiter Konflikte?
Unsere Strategie aufzugreifen, was den Leuten wichtig ist, gilt genauso für Leiharbeiter und für prekär Beschäftigte. Die 9000 neuen Leiharbeitsmitglieder haben wir 2010 doch nicht irgendwo, sondern in den 800 Betrieben gewonnen, wo wir konfliktorientiert deutlich verbesserte Regelungen für Leiharbeiter durchgesetzt haben.

Viele haben nicht wirklich verstanden, dass die DGB-Gewerkschaften Tarifverträge mit den Zeitarbeitsverbänden abschließen und sie dann am nächsten Tag im Betrieb bekämpfen.
Der Leiharbeiter wird nicht glücklich, wenn wir für ihn in einem Leiharbeiter-Tarifvertrag mit den Zeitarbeitsverbänden IGZ oder BZA 15 Cent die Stunde mehr aushandeln. Der Leiharbeiter hat ein Bedürfnis nach Sicherheit und dass er genau so bezahlt wird wie sein Kollege am anderen Arbeitsplatz. Deswegen haben wir uns nie für das Thema Mindestlohn oder für spezielle Tarifverträge für Leiharbeiter starkgemacht. Sondern wir sind gleich mit der Kampagne "Gleiche Arbeit, gleiches Geld" gestartet - und haben Betriebsräte und Verwaltungsstellen motiviert, sich um Leiharbeiter zu kümmern und "Besser"-Vereinbarungen abzuschließen.

Die Leiharbeiter hoffen natürlich, über die IG-Metall-Mitgliedschaft in die Stammbelegschaft reinzukommen.
Auch der viel diskutierte Klebeeffekt kommt nicht von selbst, sondern zu einem Gutteil daher, dass sich unsere Betriebsräte dafür einsetzen, dass Leiharbeiter übernommen werden. Insgesamt ist der Erfolg bei der Leiharbeit riesengroß. Wir haben jedes Jahr den Bestand an den Leiharbeitern unter unseren Mitgliedern verdoppelt.

Nicht alle Betriebsräte sind davon begeistert, dass sie einen bestimmten Organisationsgrad vorweisen sollen, andernfalls unterstützt sie die IG Metall nicht.
Ja, Mitgliederwerbung ist mühsam. Aber die Frage der Mitgliedschaft ist die Existenzfrage für uns als IG Metall, und wenn wir die nicht positiv wenden, sind wir in 10 bis 20 Jahren eine deutlich kleinere Gewerkschaft mit einer engen Klientel. Wir wollen aber kein großer Marburger Bund werden, sondern eine Massenorganisation bleiben, die legitimiert ist, für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer insgesamt zu sprechen. Wir erleben doch täglich, wie sich im Betrieb die Konflikte um Lohn und Leistung häufen und die Tarifbindung zurückgeht. Mehr und mehr gilt: Gut organisierte Belegschaften haben gute Tarifverträge und schlecht organisierte schlechte. In unseren angestammten Branchen sind wir extrem erfolgreich, wir müssen aber darüber hinaus die Gestaltungs- und Durchsetzungsfähigkeit der IG Metall erhöhen.
 
Passiert das in der Solar- und Windenergiebranche?
Wind und Solar sind gute Beispiele für unsere veränderte Herangehensweise. Seit vielen Jahren beschäftigen wir uns mit der ökologischen Erneuerung, wir haben Branchenreports gemacht, wir haben nur vergessen, dort Betriebsräte zu gründen, Mitglieder zu gewinnen und Tarifverträge abzuschließen. Und jetzt sind in diesen erneuerbaren Energien 100 000 Leute beschäftigt - und wir als IG Metall kommen kaum vor. Deswegen haben wir dort Organizing-Projekte aufgelegt und versuchen mit einer speziellen Methode, Belegschaften zu interessieren - um neben der ökologischen auch die soziale Nachhaltigkeit in diese Branche hineinzubringen.

Schnelle Erfolge werden sich in der Organisationspolitik nicht einstellen.
Wir haben viel zu spät damit begonnen, bestimmte neue Branchen und Veränderungen in der Wertschöpfungskette in den Fokus zu nehmen. Aber wir machen Fortschritte - etwa im Facility-Management oder bei unserem Projekt "Zuwachsräume": Da schauen wir uns die Regionen an, in denen sich die Industrie dynamisch entwickelt. Jeder Bezirk hat zwei, drei Zuwachsraum-Projekte. Diese Bereiche zu erschließen und die Mitgliederwende mit noch größerer Dynamik zu versehen, ist mit hohen Investitionen verbunden. Das ist klar.

Die Vorstandsverwaltung hier in Frankfurt soll um 125 von 550 Stellen verkleinert werden. Wofür will der Vorstand die 16 bis 20 Millionen einsetzen, die in einen Investitionsfonds umgeschichtet werden sollen?
Wir brauchen mehr Ressourcen und unterstützende Projekte für die Verwaltungsstellen. Die müssen letztlich alles machen. Hier in der Vorstandsverwaltung wird kein Mitglied geworben und gewonnen, hier wird vielleicht Unterstützungsleistung angeboten für diese Prozesse, aber gemacht werden muss es in den Verwaltungsstellen. Außerdem hatten wir zu viel Parallelstrukturen. Themen wurden an drei Stellen bearbeitet, Verwaltungsstellen wurden montags mit mehreren, unabgestimmten Anforderungen bedrängt, dies und jenes zu tun - das lähmt eher.

Verändert sich das Machtgefüge zugunsten der IG-Metaller vor Ort, der Verwaltungsstellen?
Macht will ich das nicht nennen. Das Grundprinzip ist, dass wir die Dezentralität der IG Metall stärken wollen unter Beibehaltung einer starken Führung. Die ist Taktgeber und setzt die Leitplanken. Aber
starke Führung ist der Vorstand und ist nicht die Vorstandsverwaltung.

Ist diese Reorganisation aus eigener Kraft passiert, oder gab es eine externe Beratung?
Selbstverständlich haben wir uns beim Prozessmanagement beraten lassen. Inhalte und Konzepte aber sind von unseren Haupt- und Ehrenamtlichen entwickelt worden. Wir haben die IG Metall neu gedacht - und zwar von unten nach oben, nach dem Subsidiaritätsprinzip. Erst kommt die Arbeit in der Verwaltungsstelle, nur was diese nicht machen können oder sollten, geht an die Bezirksleitungen. Mit denen haben wir diskutiert, was sie machen oder was sinnvollerweise zentral gemacht wird, und nur diese Tätigkeiten sind noch in Frankfurt in der Vorstandsverwaltung gelandet.

Die Organisationsreform der IG Metall scheint weit fortgeschritten. Was will der Gewerkschaftstag im Herbst überhaupt noch beschließen?
Der muss vor allem eins entscheiden: ob die Zahl der geschäftsführenden Vorstandsmitglieder von sieben auf fünf verkleinert wird. Ich plädiere sehr dafür. Das bringt erhebliche Einsparpotenziale zugunsten der Verwaltungsstellen. Was aber für mich das Allerwichtigste ist: "Die Treppe wird von oben gefegt." Wenn wir Sachbearbeitern hier etwas zumuten und die Führung bliebe außen vor, hielte ich das für nicht akzeptabel.

Bekanntlich gibt es bei solchen Reorganisationsprozessen immer Verlierer und Gewinner.
Sicher gibt es Mitarbeiter, für die diese Veränderungen belastend sind. Wir versuchen, das aber anständig, korrekt und vernünftig zu handhaben. Andere, die unter der Dysfunktionalität dieser Vorstandsverwaltung gelitten haben, begrüßen, dass sie nun Dinge anpacken können, ohne dass alles so schwierig und kompliziert ist.

Die Frauenabteilung dürfte es nicht begrüßen, dass sie jetzt in den Bereich "Mitglieder und Kampagnen" einsortiert wird.
Das ist ein großes Glück für diese Personengruppe. Sie wird dadurch in die Mitte der Organisation gerückt, wodurch sich die Chancen erheblich erhöhen, Fragen wie Vereinbarkeit und Gleichstellung durchzusetzen. Die IG Metall muss weiblicher werden. 20 Prozent der Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie sind Frauen. Das muss sich in unseren Inhalten widerspiegeln. Sonst wird das mit der IG Metall nichts werden. Das Gleiche gilt für die junge Generation. Diese Schicksalsfrage der IG Metall kann man nicht einem Ressort Jugend allein überlassen. Alle sind dafür verantwortlich - nicht nur der Jugendvertreter oder die Frauenreferentin oder der Ausländerbeauftragte.

Leute wie der Sozialethiker Friedhelm Hengsbach befürchten, dass in der IG Metall die gesellschaftspolitischen Themen in den Hintergrund rücken.
Mir ist diese Sicht absolut fremd. Die Welt wird doch nicht verändert, indem wir als IG Metall in der Lage sind, einen guten Aufsatz zu schreiben. Mir ist nicht bekannt, dass gute Argumente in der Politik oder in den betrieblichen Auseinandersetzungen jemals eine entscheidende Rolle gespielt hätten - das sind doch Machtfragen. Wir können unseren politischen Anspruch - wenn er über das Seminaristische hinausgehen soll - doch überhaupt erst einlösen, wenn wir genug betriebliche und gesellschaftliche Kraft haben, etwas durchzusetzen.

Gehört nicht beides dazu?
Natürlich brauchen wir Strategieentwickler und Ideenproduzenten. Aber warum haben wir die Kurzarbeit und die Abwrackprämie durchgesetzt? Wieso konnten wir in der Krise einen Tarifvertrag mit neuen beschäftigungspolitischen Möglichkeiten abschließen? Doch nur, weil wir die Kraft hatten, Mitglieder zu aktivieren, gemeinschaftlich zu handeln. Insofern prallt dieser Vorwurf, wir würden das Politische vernachlässigen, völlig an mir ab. Auch in der IG Metall wächst die Einsicht, dass das kein Widerspruch ist - sondern sich gegenseitig bedingt.

Stichwort Seminarismus: Wird es noch eine Grundsatzabteilung geben?
Aber ja. Die Grundsatzabteilung wird deutlich größer, weil wir vielfach die grundsätzlichen Fragen aus den Fachabteilungen dorthin transferiert haben. Wichtig ist mir: Wenn diese Strategien auf Wirklichkeit treffen, dann muss sich eine gute Organisation auch anpassen können. Dass wir unsere Beschlüsse veränderbar gestalten - das ist der schwierigste Prozess.

Was war zum Beispiel bei der Leiharbeitskampagne der wichtigste Lernprozess?
Die erste wesentliche Erkenntnis war, dass der Entleihbetrieb, in dem die Menschen eingesetzt werden, der entscheidende Angriffspunkt ist - nicht die Verleiher. Die zweite Veränderung ergab sich in der Einschätzung der IGZ- und BZA-Tarifverträge, die wir klar heruntergestuft haben in ihrer Bedeutung. Weil wir Equal-Pay-Tarifverträge mit den Leiharbeitsfirmen brauchen. Die alten Tarife - anfangs gedacht als Grundlage zur Regulierung der Leiharbeitswirklichkeit - sollen nur noch für die verleihfreie Zeit gelten.

Nun sind diese Tarifverträge unter dem Dumping-Druck der konkurrierenden christlichen CGZP zustande gekommen, die jetzt vom Bundesarbeitsgericht als Scheingewerkschaft enttarnt wurde. Hat das die Dinge verändert?
Für uns als IG Metall ist das eine ganz komplizierte Geschichte. Das BAG-Urteil begrüßen wir natürlich, aber es bringt uns keine besseren Tarifverträge. Die wir nun haben, wirken ewig nach. Und Equal Pay ist ausgehebelt nach der jetzigen Gesetzeslage - die besagt ja: "sofern es nicht im Tarifvertrag anders geregelt ist".

Was bezwecken die Arbeitgeber mit der Ausweitung von Leiharbeit und Befristung?
Wir haben als IG Metall einen sehr erfolgreichen Weg der internen Flexibilisierung gemacht über Arbeitszeitkonten und Öffnungsklauseln durch das Pforzheimer Abkommen. Das hat den Unternehmen ein hohes Maß an interner Flexibilität gebracht. Bei uns war das umstritten, aber die Mehrheitsmeinung der IG Metall hat es mit großer Überzeugung getragen, und es hat sich in der Krise als hilfreich erwiesen. Jetzt konfrontieren die Arbeitgeber uns und die Betriebsräte mit einer zweiten Flexibilisierungsstrategie - der externen Flexibilität. Damit versuchen sie, die Anpassung an globalisierte Märkte über die Kosten hinzubekommen - Billigstrategie statt Qualität.

Was ist daran so neu?
Die Unternehmen haben die internen Flexibilisierungsmöglichkeiten ausgeschöpft, die an die Mitbestimmung gekoppelt sind. Mit der externen Flexibilität geht nun der Gestaltungsspielraum von Betriebsräten, von Vertrauensleuten und der IG Metall deutlich zurück. Es geht um den deutschen Entwicklungspfad. Werden wir über die Preise konkurrieren? Dann werden die Arbeitgeber diese externe Flexibilisierung durch Leiharbeit noch weitergehend durchsetzen, dann bleibt aber von den Gestaltungsmöglichtkeiten der Gewerkschaften nicht mehr viel übrig und von denen der Betriebsräte auch nicht.

Was folgt daraus?
Wir verlangen von Gesamtmetall, dass sie stärkere Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte beim Einsatz von Leiharbeit und Werkverträgen akzeptieren - etwa um Übernahmen in feste Arbeit zu regeln. Und wir weisen drauf hin, dass die Vorteile des "Made in Germany" verloren gehen. Der Einsatz von angelernter Leiharbeit ist ja auch nur deshalb möglich, weil durch die Zerstückelung der Produktion die Austauschbarkeit der Beschäftigten zunimmt. Das beraubt uns unserer Wettbewerbsvorteile. Ich wundere mich, dass die Arbeitgeber dieser Entwicklung so wenig Bedeutung beimessen.

Unternehmen wie Airbus gehen jetzt schon weg von Leiharbeit mit Equal Pay und hin zu Werkverträgen, weil das noch billiger ist.
Es gibt kein wichtigeres Thema für die Gewerkschaften als den sich ausweitenden Niedriglohnsektor und die externe Flexibilität. Ein Mindestlohn ist schön und gut - auch wegen der EU-Freizügigkeit -, aber das sind Peanuts im Verhältnis zu der Gesamtproblematik.

Freut sich der Zweite Vorsitzende der IG Metall nicht, dass so viele Menschen in Arbeit sind?
Natürlich freue ich mich sehr über die wirtschaftliche Dynamik in Deutschland. Wunderbar. Es geht nach oben. Wie weit, wird man sehen. Aber ich freue mich nicht, dass 80 Prozent der neuen Jobs solche in Leiharbeit oder befristeten Verträgen sind. Denn wer profitiert vom Aufschwung? Auf alle Fälle nicht die, die im Niedriglohnsektor neu eingestellt werden oder dort schon beschäftigt sind. Sechs Millionen Menschen werden schon mal keine Lohnerhöhung kriegen.

Warum hat die Politik die Folgen ihrer Gesetzgebung zur Leiharbeit jahrelang nicht zur Kenntnis nehmen wollen?
Die Politik ist schlicht herzlos gegenüber Millionen Menschen, die arm sind, obwohl sie arbeiten. Und die sich ungerecht behandelt fühlen, keine Planungssicherheit in ihrem Leben haben. Und dazu wird die Altersarmut kommen. Gleichzeitig war die Lobbyarbeit der Zeitarbeitsfirmen sehr erfolgreich. Da werden Milliarden verdient - nicht zuletzt in den Unternehmen, die die Leiharbeiter einsetzen. Und die Politik macht sich zum Erfüllungsgehilfen dieser Profiteure von Niedriglohn und prekärer Beschäftigung.


ZUR PERSON

Detlef Wetzel, 58, seit 2007 Zweiter Vorsitzender der IG Metall, ist zuständig für Mitglieder und Kampagnen, für Organisation, Betriebspolitik und Personal. Beim Gewerkschaftstag im Oktober 2011 wird er zur Wiederwahl antreten. In Siegen geboren, der Vater Hufschmied, die Mutter Fabrikarbeiterin, studierte der gelernte Werkzeugmacher Sozialarbeit - mit einem Stipendium der Hans-Böckler-Stiftung. 1980 wird Wetzel in der IG-Metall-Verwaltungsstelle Siegen Gewerkschaftssekretär - 24 prägende Jahre. 2004 wird er zum Bezirksleiter der IG Metall in NRW berufen. Detlef Wetzel ist seit 1969 SPD-Mitglied und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der SMS GmbH und der ThyssenKrupp Steel A

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