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HBS Böckler Impuls

Löhne: Niedriglohnsektor weiter gewachsen

Ausgabe 15/2012

Schlecht bezahlt werden vor allem atypisch Beschäftigte und Arbeitnehmer außerhalb des Tarifsystems.

Von 2006 bis 2010 ist der Anteil der Geringverdiener an allen Beschäftigten um knapp zwei Prozentpunkte auf 20,6 Prozent gestiegen. Dies geht aus der jüngsten Verdienststrukturerhebung des Statistischen Bundesamtes hervor. Ihr liegen die Angaben von 1,9 Millionen Arbeitnehmern in Betrieben mit wenigstens zehn Beschäftigten zugrunde. Damit setze sich „ein längerfristiger Trend fort“, so das Bundesamt.

Besonders häufig betroffen sind Arbeitnehmer, die keinen Tariflohn bekommen oder atypisch beschäftigt sind. Beispielsweise lagen die Verdienste von 84 Prozent der Minijobber unter der Niedriglohngrenze. Auch einige Branchen stechen heraus: Taxifahrer arbeiten zu 87 Prozent, Friseurinnen zu 86 und Beschäftigte im Reinigungsgewerbe zu 82 Prozent im Niedriglohnbereich.

Als Niedriglohn gilt ein Bruttostundenlohn, der weniger als zwei Drittel des mittleren Einkommens beträgt. 2010 waren das 10,36 Euro.

Die Erhebung zeigt zudem, dass Niedrigverdiener nicht nur wegen ihrer geringen Ansprüche auf gesetzliche Rente im Alter ein Problem bekommen werden. Auch über eine betriebliche Altersvorsorge verfügen sie seltener als Beschäftigte mit höheren Löhnen.

  • Ein wachsender Teil der Beschäftigung findet unterhalb der Niedriglohngrenze statt. Zur Grafik

Statistisches Bundesamt: Niedriglohn und Beschäftigung 2010 (pdf), September 2012

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