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HBS Böckler Impuls

Arbeitsmarkt: Ein-Euro-Jobs: Sackgasse für Jugendliche

Ausgabe 01/2010

Jungen Arbeitslosen helfen Ein-Euro-Jobs nicht in reguläre Beschäftigung.

Wer bereits in jungen Jahren in die Grundsicherung rutscht, findet sich häufig kurz darauf einem Ein-Euro-Job wieder. Erwerbslose unter 25 Jahren machen zwar nur 8 Prozent der Arbeitslosengeld-II-Bezieher aus, stellen aber 20 Prozent aller Ein-Euro-Jobber. Die Zielvorgaben der Arbeitsagentur sehen vor, dass Jugendliche nicht länger als drei Monate arbeitslos sein, sondern zügig in Arbeit, Ausbildung oder wenigstens einen Ein-Euro-Job vermittelt werden sollen. Dies dürfte zumindest einer der Gründe sein, warum 2008 rund 130.000 junge Leute eine dieser Stellen angetreten haben, vermuten Wissenschaftler des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Sie untersuchten, ob Ein-Euro-Jobs Jugendlichen tatsächlich den Weg in den ersten Arbeitsmarkt ebnen. Das Ergebnis: Verglichen mit anderen jungen Erwerbslosen, die über ähnliches Bildungsniveau und gleiche Berufserfahrung verfügen, fällt es Ein-Euro-Jobbern nicht leichter, eine reguläre Stelle oder einen Ausbildungsplatz zu finden. Eher im Gegenteil. Gerade Jugendliche mit guten Voraussetzungen würden die Jobs "eher von einer frühzeitigeren Aufnahme einer Ausbildung oder Erwerbstätigkeit abhalten, ohne dass sie längerfristig ihre Integrationschancen verbessern", so das IAB.  

  • Verglichen mit anderen jungen Erwerbslosen, die über ähnliches Bildungsniveau und gleiche Berufserfahrung verfügen, fällt es Ein-Euro-Jobbern eher schwerer, eine reguläre Stelle zu finden. Zur Grafik

Joachim Wolff u.a.: Ein-Euro-Jobs für hilfebedürftige Jugendliche: Hohe Verbreitung, geringe Integrationswirkung, in: WSI-Mitteilungen 01/2010

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