Forschungsprojekt: Moderne Entgeltstrukturen für die Transformation

Fair und fit im Unternehmen entlohnen

Projektziel

Wie sieht ein gerechtes und diskriminierungsfreies Entgeltsystem aus, das den Veränderungen von Produkten, Dienstleistungen, Tätigkeiten und Anforderungen für einen Betrieb in der digitalen Transformation angemessen und flexibel Rechnung trägt? Eine mögliche Antwort auf diese Frage wird durch dieses Projekt an einem Beispiel gegeben.

Projektbeschreibung

Kontext

Die digitale Transformation verändert Geschäftsmodelle und Dienstleistungen sowie Arbeitsorganisation, Abläufe und Aufgaben in Betrieben, kurz gesagt: die gesamte Arbeitswelt. Die Anforderungen an die Beschäftigten verändern sich dadurch ebenfalls deutlich. Eines der zentralen arbeitspolitischen Handlungsfelder zur nachhaltigen und sozial gerechten Gestaltung der Transformation ist die Entgeltpolitik. Denn es muss gewährleistet werden, dass Entgeltstrukturen die veränderten Arbeitsbedingungen und Anforderungen angemessen und fair abbilden, und dabei sowohl dem Tempo und der Art der Veränderungen gerecht werden als auch rechtlichen Anforderungen genügen, wie beispielsweise an die Diskriminierungsfreiheit der Entgeltfindung. Hierzu benötigen arbeitspolitische Akteur*innen als Grundlage ihres Wirkens unter anderem Hinweise, Beispiele und Leitlinien für die Gestaltung von Entgeltstrukturen in der digitalen Arbeitswelt. Hierzu wird das beantragte Projekt einen Beitrag leisten.

Fragestellung

Das Ziel des Projektes, das in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft ver.di durchgeführt wird, ist die Entwicklung eines modernen Entgeltsystems am Beispiel eines in der Transformation befindlichen Betriebes. Das Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren von einer traditionellen Druckerei für hoheitliche Aufgaben zu einer der führenden Unternehmensgruppen für IT-Sicherheitslösungen mit neuartigen und digitalen Geschäftsmodellen entwickelt. Durch die technologische Entwicklung haben sich Tätigkeitsbereiche, Aufgaben und Anforderungen an die Beschäftigten deutlich verändert. Neue Funktionen und Tätigkeitsbilder sind entstanden, andere sind in den Hintergrund getreten. Das Entgeltsystem hat mit diesen Veränderungen nicht Schritt gehalten. Deshalb steht sie aktuell vor der Herausforderung, ein modernes Entgeltsystem zu entwickeln, das die deutlich geänderten Arbeitsplätze und deren Anforderungen angemessen abbildet.

Untersuchungsmethoden

Die methodische Vorgehensweise im Projekt ist hoch kommunikativ angelegt und sieht die Beteiligung vieler Akteur*innen vor. Die Veränderungen der Tätigkeiten und Anforderungen durch die digitale Transformation sollen dadurch ganzheitlich erfasst werden und eine hohe Akzeptanz der neuen Entgeltstruktur ermöglichen. Vorgesehen sind Workshops mit Expert*innen und Mitbestimmungsakteur*innen, Workshops mit Beschäftigten aus verschiedenen Unternehmensbereichen, Interviews mit Vertreter*innen des Personalmanagements, der Technik und mit Führungskräften. Die Gestaltung des neuen Entgeltsystems wird im Gespräch und Meinungsaustausch mit Vertreter*innen des Arbeitgebers erfolgen. Parallel werden betriebliche und gewerkschaftliche Verantwortliche informiert und kommunikativ einbezogen. Außerdem sind Expert*innengespräche mit Vertreter*innen anderer Unternehmen und ver.di-Fachbereiche oder anderer Gewerkschaften zum Erfahrungsaustausch geplant.

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