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HBS Böckler Impuls

: Trends und Nachrichten

Ausgabe 11/2018

Über die Arbeitslosigkeit in Europa, die Ghetto-Bildung in deutschen Städten, die Diskriminierung bei der Jobsuche und wie Kinder besser lernen. 

Kleinere Klassen in Grundschulen führen zu besseren Leistungen in Deutsch und Mathematik. Außerdem senken sie die Wahrscheinlichkeit, dass Schüler eine Klasse wiederholen müssen. Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt erstmals für Deutschland, wie sich die Klassengröße auf den Lernerfolg auswirkt. Wird eine große Klasse etwa um fünf Schüler reduziert, führt dies zu einem Leistungszuwachs, der sonst in drei Monaten Unterricht erreicht würde. Der Effekt lässt sich aber nur bei Klassen mit mehr als 20 Schülern beobachten. 

Bei der Vergabe von Jobs werden Bewerber mit Migrationshintergrund häufig diskriminiert. Das belegt eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. Die Forscher hatten zwischen 2014 und 2016 rund 6000 Bewerbungen von fiktiven Personen abgeschickt. Während Bewerber mit deutschem Namen in 60 Prozent aller Fälle eine positive  Rückmeldung  erhielten, war dies nur bei 51 Prozent der Bewerber mit Migrationshintergrund der Fall. Am schlechtesten waren die Chancen von Menschen mit einem albanischen oder marokkanischen Hintergrund. Auch türkischstämmige Bewerber schnitten deutlich schlechter ab als Bewerber ohne Migrationshintergrund.  

In deutschen Städten leben Arme zunehmend konzentriert in bestimmten Stadtvierteln. Das zeigt eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. Besonders stark gestiegen ist die soziale Segregation in den vergangenen Jahren in Rostock, Schwerin, Potsdam, Erfurt, Halle und Weimar. Die Entwicklung sei hierzulande „historisch beispiellos“, so die Forscher. Bisher kenne man dieses Niveau nur von US-amerikanischen Städten. 

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