Forschungsprojekt: Lebens- und Arbeitssituation der jungen Generation

Projektziel

Empörungen junger Menschen auf der ganzen Welt geben 2011 Anlass, auch die Situation der jungen Generation in Deutschland näher zu betrachten. Gerade der Zusammenhang der Faktoren aus Arbeits- und Lebenssituation soll aufmerksam machen auf die weit reichenden möglichen Folgen, nicht nur für den jungen Menschen selbst, sondern auch für ihn als potenzielle Arbeitskraft und Mitglied der Gesellschaft.

Projektbeschreibung

Kontext

Jugendliche und junge Erwachsene sehen sich bereits vor Beginn des Erwerbslebens mit zahlreichen Problemlagen konfrontiert: Vergebliche Ausbildungsplatzsuche, Dauerpraktika, prekäre Beschäftigungsverhältnisse oder Arbeitslosigkeit sind Themen, welche die junge Generation bewegen und mit denen sie sich auseinander setzen muss. Die Folgen dieser schwierigen Ausgangslage für Jugendliche sind weit reichend. Nicht nur die Existenzsicherung, sondern ebenso die psychische Gesundheit und die Zukunftsplanung werden durch die Situation auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt beeinträchtigt. Schließlich stellt Erwerbsarbeit nicht nur die Grundlage für finanzielle Selbstständigkeit dar, sondern nimmt den zentralen Stellenwert für die individuelle Entwicklung und Entfaltung der (jungen) Erwerbstätigen ein. Vor dem Hintergrund, dass die junge Generation dem Arbeitsmarkt noch einige Jahrzehnte zur Verfügung stehen muss, kann der Verschleiß ihrer Ressourcen nur kritisch betrachtet werden.

Fragestellung

Vor dem Hintergrund der aktuell zu beobachtenden Arbeitsmarkt-, gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen wurden die Arbeits- und Lebenssituation der Gruppe von jungen Beschäftigten bzw. Arbeits- und Ausbildungsplatzsuchenden in Deutschland näher beleuchtet. Dabei wurden Antworten auf folgende zentrale Fragestellungen und Hinweise auf mögliche Handlungsansätze gegeben:

- Wie sind die Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt verteilt?

- Welche Wege in die Erwerbstätigkeit werden von den Jugendlichen beschritten?

- Wie sind die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen der jungen Generation beschaffen?

- Welche Auswirkungen ergeben sich für Lebensqualität und Zukunftschancen?

- Und mit welchen Folgen muss für die Gesundheit gerechnet werden, auf der die künftige Arbeitsfähigkeit fußt?

Untersuchungsmethoden

Die aufgeworfenen Fragestellungen wurden mittels einer (Literatur-)Studie sekundäranalytisch bearbeitet. Die Studie gibt einen Überblick über aktuelle Daten und Statistiken, zentrale Ergebnisse aktueller Jugendstudien sowie den bisherigen Forschungsstand zur Thematik. Die Ergebnisse zur Arbeits- und Lebenssituation der jungen Generation wurden in Form von Factsheets themenspezifisch zusammengefasst. Vor dem Hintergrund bestehender (arbeits-)wissenschaftlicher Konzepte und (gewerkschafts-)politischer Ansätze wurden Handlungs- und Gestaltungsansätze aufgezeigt.

Darstellung der Ergebnisse

- Zweitgrößte Angst von Jugendlichen ist z.Z., keinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu finden bzw. diesen zu verlieren.

- Berufliche Zukunftschancen nehmen insgesamt und durchschnittlich mit höherem Schul- und Ausbildungsabschluss zu.

- Das (Un-)Zufriedenheitsempfinden vor dem Hintergrund der wahrgenommenen eigenen Perspektiven, Ängste und Ungewissheit bei der Ausbildungssuche sowie unbekannte Situationen beim Übergang in die Berufsausbildung und Erwerbstätigkeit stellen für junge Menschen psychische Belastungen dar.

- Durch Unsicherheit und Ungleichbehandlung werden betroffene Jüngere daran gehindert, die für das zukünftige Arbeitsleben wichtigen Gesundheitsressourcen aufzubauen.

- Direkte und indirekte Folgen unterschiedlicher Ausbildungs- und Erwerbssituationen entscheiden, inwieweit junge Erwachsene befähigt werden, langfristig am Arbeits- und sozialen Leben teilzunehmen.

- 2006 erhielt jeder zweite junge Beschäftigte nur einen Niedriglohn für seine Arbeit. Beschäftigte ohne berufliche Qualifikation sind mehr als doppelt so oft betroffen.

- Familien- und Lebensplanung werden von jungen Beschäftigten aufgrund hoher Zukunftsunsicherheit häufig auf bessere Zeiten verschoben.

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Prof. Dr. Thomas Langhoff
Prospektiv - Gesellschaft für betriebliche Zukunftsgestaltungen mbH
langhoff@prospektiv-do.de

Bearbeitung

Julia Kramer
Prospektiv - Gesellschaft für betriebliche Zukunftsgestaltungen mbH

Kontakt

Christina Schildmann
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung
Christina-Schildmann@boeckler.de

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