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HBS Böckler Impuls

Studium: Gebühren schrecken ab

Ausgabe 20/2009

Wenn junge Menschen sich gegen ein Studium entscheiden, spielen finanzielle Erwägungen eine große Rolle. Frauen hält die Sorge um die Studienfinanzierung noch häufiger von der Uni fern als Männer.

Trotz des wachsenden Bedarfs an hoch qualifizierten Fachkräften erwerben in Deutschland zu wenige Schulabsolventen einen Hochschulabschluss, stellte die OECD jüngst wieder fest. Andere Industrienationen stehen auf diesem Gebiet deutlich besser da. Im Jahr 2008 haben in Deutschland lediglich 69 Prozent der Studienberechtigten ein halbes Jahr nach dem Erwerb der Hochschulreife bereits ein Studium begonnen oder wollen auf jeden Fall studieren. Das zeigen Befragungen des gemeinnützigen Hochschul-Informations-Systems (HIS). Drei Viertel aller männlichen Studienberechtigten entscheiden sich für ein Studium, aber weniger als zwei Drittel der Frauen.

Finanzielle Erwägungen sind ein wichtiger Grund, warum junge Menschen auf eine wissenschaftliche Ausbildung verzichten. Bei Frauen haben die Kosten allerdings einen höheren Einfluss auf die Entscheidung als bei Männern. So geben drei Viertel der vom HIS befragten Frauen mit Studienberechtigung, aber ohne Studienabsicht an, dass Gebühren für sie persönlich gegen die Aufnahme eines Studiums sprechen. Nur für 57 Prozent der Männer wirken Studiengebühren abschreckend. Auch das Fehlen der nötigen finanziellen Voraussetzungen für ein Studium sowie die drohenden Schulden aus Studienkrediten oder dem Darlehensanteil des Bafög stellen für Schulabsolventinnen häufiger einen triftigen Grund für den Studienverzicht dar als für Absolventen.

  • Es gibt viele Gründe, nicht zu studieren. Die finanziellen Belastungen gehören zu den weitest verbreiteten. Zur Grafik

Christoph Heine, Heiko Quast: Studienberechtigte 2008, Studien- und Ausbildungswahl ein halbes Jahr nach Schulabgang (pdf), Projektbericht des Hochschul-Informations-Systems, November 2009

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