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Praxistipp: Werkzeuge für den Weg in die Zukunft

Ausgabe 05/2023

Das Institut für Mitbestimmung und Unternehmensführung (I.M.U.) der Hans-Böckler-Stiftung wertet regelmäßig Betriebs- und Dienstvereinbarungen aus und zeigt anhand von Beispielen, worauf es ankommt. Mit der Reihe „Praxistipp“ stellen wir in jeder Ausgabe eine Auswertung vor.

Produktion und Dienstleistungen werden sich in den kommenden Jahren stark verändern. Um den Klimawandel zu stoppen, will Deutschland bis 2045 CO2-neutral werden. Die Digitalisierung verändert alte Berufe und schafft neue. Für Betriebs- und Personalräte kommt es darauf an, sich rechtzeitig auf Veränderungen vorzubereiten oder sie gegebenenfalls sogar anzustoßen, damit ihr Betrieb und damit auch die Beschäftigten eine Zukunft haben.

Das Institut für Mitbestimmung und Unternehmensführung (I.M.U.) hat daher für sie eine „Toolbox Transformation“ zusammengestellt. Zu sieben Handlungsfeldern der Transformation bietet sie jeweils eine Kurzbeschreibung, eine ausführliche Checkliste und einen Quick Check mit fünf bis zehn Checkpunkten. Zu den Handlungsfeldern zählen unter anderem Nachhaltigkeitsstrategien, individuelle und kollektive Interessenvertretung sowie Beteiligung der Beschäftigten.

Unter dem Handlungsfeld Nachhaltigkeit finden Interessenvertretungen beispielsweise eine Liste mit Fragen an die Unternehmensleitung. Mit ihrer Hilfe können sie mögliche Risiken und anstehende Veränderungen im Betrieb erkennen.  Mittels einer Wertetabelle lässt sich messen, welche Bedeutung Beschäftigungssicherung, Innovationskraft oder Klimaschutz für das Gremium selbst haben. Im Werkzeugkasten finden sie auch eine Auswertung einer Befragung von 61 Betriebs- und Personalräten mittels der Wertetabelle. Sie zeigt: Den Interessenvertretungen sind soziale Werte wie Arbeitsplatzsicherheit, faire Bezahlung und Qualifizierung am wichtigsten, Umwelt- und Klimaschutz rangieren an dritter Stelle noch nach den demokratischen Werten. Um bei der sozial-ökologischen Transformation voranzukommen, sei es allerdings wichtig, dass ökologische Werte bei den Gremien einen höheren Stellenwert bekommen.

Interessant und hilfreich sind die verschiedenen Beteiligungsinstrumente wie ein Quiz oder eine Ausstellung. Hier bietet die Toolbox Vorlagen und Anleitungen an. Zu jedem Handlungsfeld gehört auch ein Betriebsbeispiel, das anschaulich zeigt, was Betriebs- und Personalräte beim Thema Transformation alles erreichen können. Zum Beispiel die erste Batteriefabrik in Deutschland: Sie hätte es ohne die jahrelange, hartnäckige Arbeit des Betriebsrats von VW in Salzgitter vielleicht gar nicht gegeben.

Mehr zum Thema:

Die Toolbox mit allen Werkzeugen gibt es unter:
Mitbestimmungsportal – Mitbestimmung in der sozialökologischen Transformation,

Eine Reihe von Unternehmensporträts unter:
Mitbestimmungsportal – Sozial-ökologische Transformation: Gute Arbeit gestalten

Weitere Fragen an: betriebsvereinbarung[at]boeckler.de

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