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: Trends & Nachrichten

Ausgabe 11/2025

Neues zu Reichtum, atypischer Beschäftigung, Migration und Müttern mit kranken Kindern.

34 500 Einkommens-Millionäre

Die Zahl der Steuerpflichtigen mit einem Einkommen von mehr als einer Million Euro ist in Deutschland 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent gestiegen. Dies kann nur zum Teil auf die Geldentwertung zurückgeführt werden. Rechnet man die Inflation heraus, betrug der Anstieg zwölf Prozent. Im Durchschnitt lag das Einkommen dieser Spitzenverdienenden bei 2,8 Millionen Euro. 60 Prozent von ihnen erzielten ihre Einkünfte aus einem Gewerbebetrieb. Gut 19 Prozent waren Angestellte. Der steigenden Zahl von Einkommensmillionären steht WSI-Direktorin Bettina Kohlrausch zufolge wachsende Armut gegenüber. „Insbesondere seit Beginn der Pandemie beobachten wir eine Zunahme der Sorgen über die soziale Ungleichheit in Deutschland. Diese Zahlen zeigen, dass die Besorgnis vieler Menschen, insbesondere mit kleinen und mittleren Einkommen, einen realen Grund hat. Das Gefühl großer sozialer Ungleichheit ist dabei Wasser auf die Mühlen derer, die demokratische Ordnung grundsätzlich infrage stellen“, so Kohlrausch.

Destatis, Juni 2025

Erkrankt das Kind, verzichtet die Mutter

Erkrankt ein Kind an Krebs, sinkt das Einkommen der Mutter im Jahr der Diagnose um etwa 15 Prozent und liegt auch noch drei Jahre später unter dem vorherigen Niveau. Väter hingegen sind kaum betroffen, wie eine vom Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA) veröffentlichte Studie von Forschenden aus Australien zeigt. Dabei hat die Kultur am Arbeitsplatz einen Einfluss auf die Einkommensverluste: Dort, wo der Frauenanteil in Führungspositionen höher ist oder flexiblere Strukturen herrschen, fallen die Einbußen deutlich geringer aus. Krebserkrankungen bei Kindern seien ein Extremfall, so das IZA, die Erkenntnisse ließen sich jedoch auf andere Pflegesituationen übertragen, etwa bei chronisch kranken Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen. 

IZA, Juni 2025

Infografik: Von den Kernerwerbstätigen im Alter von 15 bis 64 Jahren waren 2010 22,6 Prozent in atypischer Beschäftigung tätig, 2022 waren es nur noch 17,2 Prozent.
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Infografik: Gut ein Viertel der nach Deutschland Eingewanderten überlegt, wieder auszuwandern.
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