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HBS Böckler Impuls

Weihnachtsgeld: Schönere Bescherung mit Tarifvertrag

Ausgabe 18/2007

Fast 70 Prozent der Beschäftigten in Deutschland können sich in diesen Tagen über eine Jahressonderzahlung freuen.

Am weitesten verbreitet ist das klassische Weihnachtsgeld, das gut die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bekommt. 13 Prozent erhalten eine Gewinnbeteiligung und 16 Prozent eine andere Form der Sonderzahlung, etwa ein 13. Gehalt. Mehr als eine Leistung bekommt nur eine kleine Minderheit. Das ergibt eine aktuelle Auswertung des Online-Projekts "LohnSpiegel", das vom WSI-Tarifarchiv betreut wird.* Die Wissenschaftler bezogen die Angaben von mehr als 6.000 Beschäftigten in ihre Analyse ein.

Klar im Vorteil bei der Bescherung zum Jahresende sind Beschäftigte, die nach Tarif bezahlt werden: 83 Prozent von ihnen bekommen ein finanzielles Extra, unter den Beschäftigten ohne Tarifvertrag sind es dagegen nur 56 Prozent. Auch bei der Höhe wirkt sich eine Tarifbindung  positiv aus.  Dieser Effekt ist in West- wie in Ostdeutschland zu beobachten. Insgesamt überweisen Arbeitgeber in den neuen Ländern allerdings deutlich seltener eine Sonderzahlung.

Eine parallele Auswertung von Tarifverträgen aus 23 Branchen zeigt, dass das tarifliche Weihnachtsgeld im Vergleich zu den Vorjahren überwiegend stabil geblieben oder leicht gestiegen ist. Die Sonderzahlung wird meist als fester Prozentsatz des Monatseinkommens berechnet und erhöht sich in dem Maße, in dem nach Tariferhöhungen auch der Monatsverdienst steigt. Ein im Vergleich hohes Weihnachtsgeld (95 bis 100 Prozent eines Monatseinkommens) erhalten unter anderem Beschäftigte im Bankgewerbe, in der Druckindustrie oder in der westdeutschen Chemieindustrie.

  • Beschäftigte, die zum Jahresende eine Sonderzahlung bekommen, erhalten im Schnitt rund 1.600 Euro. Zur Grafik

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