zurück
HBS Böckler Impuls

Mitbestimmung: Rückgang gestoppt

Ausgabe 10/2017

Der Anteil der Beschäftigten mit Betriebsrat ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen.

 

Peter Ellguth und Susanne Kohaut vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) haben die Tarif- und Mitbestimmungslandschaft in Deutschland neu vermessen. Dafür haben sie Daten des IAB-Betriebspanels ausgewertet. Nach ihren Berechnungen, die sich auf private Betriebe mit mindestens fünf Mitarbeitern beziehen, wurden im vergangenen Jahr 27 Prozent der westdeutschen und 14 Prozent der ostdeutschen Beschäftigten sowohl von einem Betriebsrat vertreten als auch nach Branchentarif bezahlt. Weder eine betriebliche Interessenvertretung noch einen tarifgebundenen Arbeitgeber hatten im Westen 36 Prozent und im Osten 47 Prozent der Arbeitnehmer. Die Hälfte der Beschäftigten in den Zonen ohne Tarifbindung profitiert aber davon, dass sich ihr Arbeitgeber an einem Flächentarif orientiert. Seit Mitte der 1990er-Jahre sei die „Kernzone des dualen Systems der Interessenvertretung“ erheblich geschrumpft, schreiben die Wissenschaftler. Immerhin habe sich der Rückgang zuletzt aber nicht fortgesetzt. Der Anteil der Beschäftigten mit Betriebsrat hat 2016 gegenüber dem Vorjahr sogar leicht zugelegt, um jeweils einen Prozentpunkt in West und Ost. Ob damit eine Trendwende erreicht ist, müsse die weitere Entwicklung zeigen.

 

  • Die rückläufige Tendenz bei Tarifbindung und Mitbestimmung hat sich 2016 nicht fortgesetzt. Zur Grafik

Peter Ellguth, Susanne Kohaut: Tarifbindung und betriebliche Interessenvertretung: Ergebnisse aus dem IAB-Betriebspanel 2016 (kostenpflichtig), WSI-Mitteilungen 4/2017

 

Impuls-Beitrag als PDF

Zugehörige Themen

Der Beitrag wurde zu Ihrerm Merkzettel hinzugefügt.

Merkzettel öffnen