LABOR.A 2025: Für eine gerechte Zukunft
Im Zentrum einer gerechten Gesellschaft steht die gerechte Gestaltung von Arbeit. Wie diese gelingen kann, ist das Thema der diesjährigen LABOR.A.
2025 findet die LABOR.A, die Konferenz der Hans-Böckler-Stiftung zur Arbeit der Zukunft, zum achten Mal statt. Diskutiert werden Fragen wie: Lässt sich KI im Sinne der Menschen gestalten? Wie umgehen mit rechtspopulistischen Umtrieben in Unternehmen? Wie mit Angriffen auf Mitbestimmung und gewerkschaftliche Organisation? Warum stockt die Zustimmung zur sozial-ökologischen Transformation unserer Wirtschaft trotz Klimawandel? Welche Chancen hat der Einsatz für mehr Gerechtigkeit entlang globaler Lieferketten noch?
Antworten geben Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaftspraxis und Politik. Bei der Veranstaltung, die am 1. Oktober live im Berliner Café Moskau und online stattfindet, treten rund 130 Speaker in zahlreichen Sessions, Impulsvorträgen, Paneldiskussionen und anderen Formaten auf. Das Ziel, sagt Lisa Basten, Leiterin des Programm-Teams, bestehe darin „aktuelle Debatten zur Transformation der Arbeitswelt aufzunehmen und zu entwickeln, Zukunftsbilder aufzuspüren sowie Akteure und Akteurinnen miteinander zu verbinden“.
Es sei „in diesen unsicheren, auch düsteren Zeiten wichtig“, dass wir uns „mit den starken Werten auseinandersetzen, auf denen unser Bild von Zukunft fußt“. Gerechtigkeit, das diesjährige Motto, sei dabei zentral, sagt Basten.
Gerechtigkeit in der Arbeitswelt hat viele Facetten. Die aktuelle Impuls-Ausgabe beleuchtet einige davon: Es geht um Gruppen erwerbstätiger Menschen, die häufig übersehen werden, obwohl ohne ihre Arbeit nichts ginge in Deutschland. Weitere Themen sind Arbeitszeiten, eine inklusivere Sozialversicherung, die Benachteiligung von Frauen in der Plattformökonomie und die Frage, wie Europas Wirtschaft klimaneutral gemacht und gleichzeitig Wohlstand gesichert werden kann.
LABOR.A 2025: Von KI bis Sozialstaat
Um das Thema Gerechtigkeit, das im Mittelpunkt der diesjährigen LABOR.A steht, geht es in Forschungsarbeiten aus den unterschiedlichsten Bereichen. Einige Beispiele:
Tarifflucht darf nicht belohnt werden: Die Politik wollte für bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Tarifbindung im Pflegesektor sorgen – doch die seit 2022 geltende Neuregelung verfehlt ihr Ziel. HSI-Direktor und LABOR.A-Speaker Ernesto Klengel und die HSI-Sozialrechtlerin Sandrina Hurler erklären, was sich ändern muss.
Unverzichtbarer Sozialstaat: Ein funktionierender Sozialstaat sorgt für wirtschaftliche Stabilität und trägt zum sozialen Zusammenhalt bei. Kürzungen sind laut IMK-Chef Sebastian Dullien, der auch auf der LABOR.A auftritt, der falsche Weg.
Techno-Nationalismus: Wie geht es weiter mit der Globalisierung? Forschende um LABOR.A-Speaker Florian Butollo sehen kritische Entwicklungen: zunehmende wirtschaftliche und militärische Konkurrenz zwischen Staaten, wachsende Macht weniger Konzerne, weniger Chancen für Ärmere und für demokratische Mitgestaltung.
Scharfes Schwert gegen prekäre Jobs: In der Fleischbranche hat der Gesetzgeber durchgegriffen und für bessere Arbeitsbedingungen gesorgt. Ein Vorbild für die Paketzustellung – und andere Wirtschaftsbereiche?
KI braucht Mitsprache: Künstliche Intelligenz revolutioniert die Büroarbeit – aber nur, wenn die Beschäftigten mitziehen. Dafür schafft Mitbestimmung die Voraussetzungen.
Kostenfrei anmelden und am 1. Oktober vor Ort im Cafe Moskau, Berlin, dabei sein oder live im Internet über die digitale Konferenzplattform. Anmeldungen sind auch kurzfristig noch möglich. Die Plätze sind begrenzt.