Forschungsprojekt: TransformationErleben

Analyseinstrument für den Transformationsprozess in der Arbeitswelt II

Projektziel

Im Rahmen des Projekts wird ein Instrumentarium für die empirische Analyse von Transformationserfahrungen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern entwickelt, das quantitative und qualitative Methoden kombiniert. Ziel ist es, das Arbeitserleben von Beschäftigten, die sich in akuten Transformationsszenarien bewegen, zu erfassen und zu untersuchen, um es in seinen Besonderheiten zu beschreiben.

Projektbeschreibung

Kontext

Unsere Wirtschaftsweise unterliegt vielfältigen Formen des Wandels, der technisch-organisatorischen Modernisierung und Rationalisierung sowie der fortlaufenden Innovation von Produkten und Prozessen. Demgegenüber deutet sich aktuell – vor dem Hintergrund der ökologischen Wende und einer neuen Phase der Digitalisierung – eine Veränderung höherer Ordnung an: eine „große Transformation“ in Wirtschaft und Gesellschaft. Ihre konkrete Ausgestaltung als „sozial-ökologische Transformation“ ist umkämpft und entscheidet sich nicht zuletzt in den Betrieben – als Umgestaltung von Arbeit und Beschäftigung im Rahmen fundamentaler Neuerfindungsprozesse der Unternehmen. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, wie Beschäftigte diese Neuerfindungsprozesse erleben, wie sie sich mit ihnen arrangieren und Einfluss auf ihre Gestaltung nehmen (können). Dazu möchte dieses Vorhaben einen Beitrag leisten, in dem es ein Instrumentarium für die Analyse des Transformationserlebens entwickelt und in der Praxis testet.

Fragestellung

In einer vorgeschalteten Projektphase (https://www.boeckler.de/de/suchergebnis-forschungsfoerderungsprojekte-detailseite-2732.htm?projekt=2022-659-1) wurden Sonderfragen für den DGB-Index „Gute Arbeit“ 2023 erarbeitet. Komplementierend dazu wird nun ein qualitatives Instrumentarium zur vertiefenden Analyse des Transformationserlebens entwickelt und getestet. Zudem sollen die im Rahmen des DGB-Index erhobenen Daten ausgewertet und mit qualitativen Einzelfallstudien kombiniert werden. Die quantitativen Auswertungen zielen darauf, zu messen, wie hoch der Anteil der Beschäftigten mit Transformationserfahrungen ist und in welchen Branchen und Berufssegmenten sich die gegenwärtigen Hot-Spots des Transformationserlebens befinden. Im Fokus der qualitativen Forschung steht die Frage, wie Beschäftigte in diesen Hot-Spots grundlegende Strukturveränderungen in ihrer Arbeit erleben und mit welchen Handlungsstrategien sie darauf reagieren.

Untersuchungsmethoden

Zur Umsetzung des Vorhabens werden zunächst der Forschungsstand ausgewertet und sekundäranalytische Auswertungen eigenen empirischen Materials angestellt, um das zugrundeliegende theoretische Konzept von „Transformation“ bzw. die Kategorie des „Transformationserlebens“ zu schärfen. Die quantitativen Auswertungen erfolgen mit Hilfe der Software SPSS. Die Erhebung der Einzelfallstudien zum Transformationserleben erfolgt anhand eines Leitadens für problemzentrierte Beschäftigteninterviews. Der Leitfaden wird auf der Grundlage des empirischen Vorwissens, der Aufarbeitung des Forschungsstands sowie von Rückschlüssen aus der Auswertung der quantitativen Befragung entwickelt. Er wird im Feld getestet, inkrementell weiterentwickelt und fallspezifisch variiert (z.B. nach Branche, Beruf oder betrieblicher Position). Dies geschieht im Rahmen von insgesamt 20-25 qualitativen Tiefen- und Intensivinterviews mit Beschäftigten (à 90-120 Minuten).