Forschungsprojekt: Schwerbehindertenvertretungen: Allianzpartner in Netzwerken

Faktoren für gelingende Kooperationen zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit

Projektziel

Die Schwerbehindertenvertretungen (SBV) stehen als Lotsen in der betrieblichen Prävention und Inklusion auf Grund von gesellschaftlichen Veränderungen vor neuen Herausforderungen. Ihr Tätigkeitsspektrum sowie inner- und außerbetriebliche Allianzen, die zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit beitragen können, wurden analysiert. Faktoren für gelingende Kooperationen wurden identifiziert.

Veröffentlichungen

Niehaus, Mathilde, Marie Sophia Heide und Andreas Glatz, 2019. Von Anfang an zusammen. Handlungsleitfaden für Schwerbehindertenvertretungen in Netzwerken, Mitbestimmungspraxis 22, Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung, 18 Seiten.

Niehaus, Mathilde und Marie Sophia Heide, 2019. Netzwerken für den Erfolg, Gute Arbeit, 7, S. 55-58.

Niehaus, Mathilde, 2019. Abschlussbericht "Schwerbehindertenvertretungen: Allianzpartner in Netzwerken. Faktoren für gelingende Kooperationen zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit", Köln, 24 Seiten.

Heide, Marie Sophia und Mathilde Niehaus, 2019. Der Stellenwert der Schwerbehindertenvertretung in der betrieblichen Inklusion, WSI Mitteilungen, 05, S. 359-364.

Heide, Marie Sophia, Jana Felicitas Bauer und Mathilde Niehaus, 2019. Schwerbehindertenvertretungen in der "inklusiven Hochschule" - Rolle, Aufgaben und Herausforderungen. , RP Reha, 04, S. 41-46.

Weitere Informationen

Aktueller Projektstand
https://sbv-projekt.de/index.php?id=2

Dieses Projekt gehört zum Forschungsverbund „Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit".
http://www.boeckler.de/de/erhalt-der-beschaftigungsfahigkeit-bei-gesundheitlicher-beeintrachtigung-18479.htm

Projektbeschreibung

Kontext

In der betrieblichen Prävention und Inklusion sowie der beruflichen Rehabilitation kommt der SBV als innerbetrieblicher Funktionsträger eine besondere Bedeutung zu, da sie als betriebliche Interessenvertretung von Menschen mit Behinderung ein „Motor für Inklusion“ (Deutscher Gewerkschaftsbund 2015) sein und in ihrer Rolle als Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen inklusionswirksam agieren kann. Neben der Vernetzung und Kooperation mit den zuständigen Sozialversicherungsträgern als eine zentrale Voraussetzung für eine gelungene betriebliche Teilhabe (Kohte 2010; Niehaus/Vater 2014) ist die Zusammenarbeit mit weiteren außerbetrieblichen und auch innerbetrieblichen Akteuren, wie unter anderem mit dem Betriebs-/Personalrat, für ein ganzheitliches Vorgehen von Bedeutung.

Fragestellung

Eine systematische Darstellung der Arbeit der SBV/Vertrauenspersonen in der betrieblichen Praxis war bisher aufgrund eines fehlenden Wissenschafts-Praxis-Diskurses nicht möglich. Für ein besseres Verständnis der Rolle der SBV wurde daher im Rahmen des Projekts die Rolle der SBV in Deutschland in ihrer alltäglichen Arbeit dargestellt. Der Fokus lag dabei auf empirischen Ergebnissen zu Merkmalen der SBVen in Deutschland, zu ihren Tätigkeiten und Kooperationsbeziehungen sowie zu möglicherweise auftretenden Rollenkonflikten.

Untersuchungsmethoden

Mit dem Ziel, die Situation der SBV in ihrem betrieblichen Alltag zu untersuchen, wurden Daten in vier Schritten erhoben. Im ersten Schritt wurden Ende 2017 deutschlandweit SBVen aller Branchen und Unternehmensgrößen mit Hilfe einer Onlineerhebung befragt, anschließend wurden für eine tiefergehende Analyse leitfadengestützte Interviews mit einzelnen Vertrauenspersonen durchgeführt. Aufbauend wurden Fokusgruppendiskussionen mit Vertrauenspersonen und ihren inner- und außerbetrieblichen Kooperationspartner(inne)n realisiert. Im vierten Schritt fand eine Zukunftswerkstatt mit Akteur(inn)en aus der betrieblichen Praxis statt.

Darstellung der Ergebnisse

Im Rahmen der Onlineerhebung wurden 1552 Vertrauenspersonen erreicht und so die Verbreitung und Zusammensetzung der SBV anhand von Merkmalen, wie Alter, Geschlecht, Schwerbehindertenstatus, Betriebsgröße, Freistellung und gleichzeitige Ausübung des Betriebs-/Personalrat-Amtes systematisch erfasst. Darüber hinaus wurden Tätigkeitsbereiche und Kooperationspartner_innen erfragt. Auf Grundlage der leitfadengestützen Interviews wurde das Netzwerk der SBVen mit Hilfe von Netzwerkkarten dargestellt. Unter Einbezug der Kooperationspartner_innen in den Fokusgruppendiskussionen und der Diskussionsinhalte der Zukunftswerkstatt ist schließlich ein Handlungsleitfaden für SBVen mit Tipps für eine gelingende Zusammenarbeit mit inner- und außerbetrieblichen Akteuren entstanden. Der Handlungsleitfaden ist aus der Praxis für die Praxis entwickelt worden, um die konkrete Zusammenarbeit in Netzwerken zu unterstützen.

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Prof. Dr. Mathilde Niehaus
Universität zu Köln Lehrstuhl für Arbeit u. berufl. Rehabilitation
mathilde.niehaus@uni-koeln.de

Bearbeitung

Marie Heide
Universität zu Köln Lehrstuhl für Arbeit u. berufl. Rehabilitation
marie.heide@uni-koeln.de

Kontakt

Dr. Eike Windscheid-Profeta
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung
eike-windscheid@boeckler.de

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