Mein Arbeitsplatz: Borchersstrasse 18, 52072 Aachen
Stefan Prömpler (61) lebt gemeinsam mit seiner Frau in Eschweiler und arbeitet seit mehr als 25 Jahren beim Aachener Printen- und Schokoladenhersteller Lambertz. Von Andreas Schulte
„Ich bin seit 45 Jahren Bäcker und liebe meinen Beruf. Angefangen habe ich in einer kleinen Bäckerei. Aber in der Industrie wird besser bezahlt, deshalb bin ich schon seit den 1990er Jahren bei Lambertz in Aachen. Als Anlagen- und Linienführer produziere ich die Teige etwa für die bekannten Aachener Printen und Dominosteine. Wenn ich morgens in den Betrieb gehe, komme ich nach all den Jahren auch ein Stück weit nach Hause. Der Geruch dort ist für mich Heimat.
Die Arbeit ist teils technisiert, aber vieles mache ich noch von Hand, etwa das Abwiegen von Zutaten. Auch so etwas könnte automatisiert geschehen, aber bei uns fehlt der Platz für entsprechende Anlagen. Maschinen kneten aber den Teig. Früher war die Arbeit anstrengender. Da haben viele von uns noch 50-Kilo-Säcke gehoben. Heute sind es nur noch 25 Kilo. Aber auch damit kann man am Tag auf bis zu drei Tonnen kommen.
Ich bin auch Betriebsrat und aktives Gewerkschaftsmitglied. Wir setzen uns für mehr unbefristete Stellen bei Lambertz ein, denn einige Kolleginnen und Kollegen werden nur saisonal beschäftigt, also meist vor Ostern oder vor Weihnachten. Wir würden ihnen gerne zu mehr Planungssicherheit verhelfen.
Ich bin mittlerweile 61 Jahre alt und nur noch in der Frühschicht tätig, die um halb sechs beginnt. Die Rente ist in Sicht. Aber frühzeitig werde ich auf keinen Fall aufhören. Meinen Beruf werde ich sicherlich nicht mehr wechseln und freue mich stattdessen, genau diese Arbeit bis zur Rente weiterzumachen. Angst vor einer großen Veränderung durch die Rente habe ich nicht – obwohl damit natürlich die lange Gewohnheit der Arbeit zu Ende gehen wird. Schon jetzt reise ich mit meiner Frau an Wochenenden viel mit dem Wohnmobil umher. Für die Zeit nach der Rente haben wir uns bereits weitere Strecken vorgenommen.“
