Forschungsprojekt: Diversity, Inclusion und mentale Gesundheit

Auswirkungen auf Erwerbstätige und Gesellschaft

Projektziel

Dieses Forschungsvorhaben trägt dazu bei, zu verstehen, wie sich Arbeitsbedingungen und Unternehmenskultur im Kontext von Diversity und Inclusion auf die mentale Gesundheit der Beschäftigten auswirken. Ausgehend davon kann im Rahmen einer Impact Analyse berechnet werden, welche monetären Folgen dieses Zusammenspiel für die Unternehmensperformance und für die Gesellschaft haben kann.

Projektbeschreibung

Kontext

Die Themen Diversity (z.B. Geschlecht, Alter, Behinderung, Nationalität und Sexualität), Inclusion (z.B. Gleichheit, Offenheit, Zugehörigkeit, Partizipation, Respekt) und mentale Gesundheit (z.B. Depression) rücken vor dem Hintergrund der Arbeitsmarkttransformation und des demografischen Wandels stärker in den Fokus öffentlicher und wissenschaftlicher Diskurse. Eine Verankerung von Diversity und Inclusion (D&I) in der Personalentwicklungsstrategie und Unternehmenskultur ist ein solidarischer Akt gegenüber Minderheiten. D&I ist zudem grundlegend für die Repräsentanz verschiedener Gruppen und Voraussetzung für die Mitbestimmung von Seiten der Beschäftigten im Unternehmen. Die Dimensionen Diversity, Inclusion und mentale Gesundheit wurden bislang unzureichend in Bezug zueinander untersucht. Jedoch ist aus sozialwissenschaftlicher und volkswirtschaftlicher Sicht sowie aus Unternehmensperspektive eine empirische Fundierung dieser Wirkungszusammenhänge von großem Interesse.

Fragestellung

Erstens wird der Status Quo der D&I von Beschäftigten in Deutschland und zweitens deren Auswirkungen auf die mentale Gesundheit untersucht. Der Forschungsansatz liefert zudem Erkenntnisse darüber welche Personengruppen (Diversity) überdurchschnittlich von Beeinträchtigungen der mentalen Gesundheit betroffen sind und welche arbeitsbezogenen Faktoren (Inclusion) dabei eine Rolle spielen können. Bei der Analyse werden unter Berücksichtigung unterschiedlicher sozialer Gruppen auch kategoriale Verflechtungen im Sinne eines intersektionalen Ansatzes betrachtet. Die Forschung ermöglicht die Analyse sozioökonomischer Auswirkungen (Social Impact), die im Kontext von mangelnder Inclusion, und damit Beeinträchtigung der mentalen Gesundheit, für Unternehmen (Impact to Business) und Gesellschaft (Impact to Society) resultieren. Dieser Ansatz greift aktuelle wissenschaftliche und politische Diskurse auf, wonach ein Zusammenhang zwischen Krankheitslast und Wohlstand einer Gesellschaft besteht.

Untersuchungsmethoden

Eine bundesweit repräsentative Erwerbstätigenbefragung und der daraus generierte Datensatz dienen der Beantwortung der Forschungsfrage. Der Datensatz resultiert aus einer anonymisierten und standardisierten Telefon-Befragung einer Stichprobe von mindestens 3.000 Befragten.

Die Befragung gliedert sich in drei Themenblöcke: Diversity, Inclusion (unabhängige Variablen) und mentale Gesundheit (abhängige Variable). Da die erwarteten Wirkungen von D&I auf die mentale Gesundheit der Zielpersonen dynamisch sind, werden die Zusammenhänge mithilfe einer Längsschnittstudie in drei Erhebungswellen über drei aufeinanderfolgende Jahre untersucht.

Mittels der bi- und multivariaten Regressionsanalysen soll die Beziehung zwischen D&I und mentaler Gesundheit erforscht werden. Abschließend werden die Auswirkungen mentaler Gesundheit infolge von Defiziten in den Bereichen D&I monetarisiert (Social Impact), indem die daraus resultierende Krankheitslast und Produktivitätsverluste berechnet werden.

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Dr. Henry Puhe
SOKO Institut GmbH
puhe@soko-institut.de

Dr. Sandra Zimmermann
WifOR - Wirtschaftsforschung
Internationale Sozialpolitik
sandra.zimmermann@wifor.com

Bearbeitung

Annika Feith
WifOR - Wirtschaftsforschung
annika.feith@wifor.com

Frederik Knirsch
SOKO Institut GmbH Sozialforschung & Kommunikation
knirsch@soko-institut.de

Dr. Charlotte Marx
SOKO Institut GmbH Sozialforschung & Kommunikation
c.marx@soko-institut.de

Dr. Jan Fries
WifOR - Wirtschaftsforschung
jan.fries@wifor.com

Kontakt

Dr. Stefan Lücking
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung
stefan-luecking@boeckler.de

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