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Magazin Mitbestimmung

IMK: Geburtstagsfeier in Berlin

Ausgabe 06/2015

Das IMK hat sich vom Außenseiter zu einer wichtigen Stimme in der wirtschaftspolitischen Debatte gemausert. Nicht schlecht für eine Zehnjährige.

Sie stehen als Ökonomen oft in unterschiedlichen Lagern, doch als Wissenschaftler schätzen sie sich seit Langem: Gustav Horn, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, und Michael Hüther, Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Norbert Walter-Borjans, Finanzminister von Nordrhein-Westfalen und selbst gelernter Volkswirt, würde die beiden sogar mit auf die berühmte einsame Insel nehmen, wenn er drei Personen mitnehmen dürfte. Wegen der „guten Gespräche“, wie Borjans am 1. Juni auf der Jubiläumsveranstaltung zum zehnjährigen Bestehen des IMK in der Berliner Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen preisgab. 

Borjans Schmeichelei, Hüthers aufgeräumte Stimmung und hochkarätig besetzte Diskussionsrunden machten deutlich, wie sehr sich das IMK in nur zehn Jahren von einem Außenseiter in der deutschen Ökonomenszene zu einer wichtigen Stimme in der wirtschaftspolitischen Debatte des Landes entwickelt hat. Das zeigte auch die Gästeliste mit rund 200 Teilnehmern, darunter zahlreiche Ökonomen wie Peter Bofinger, Bert Rürup, Marcel Fratzscher und Heiner Flassbeck. 

Großes Lob kam auch von DGB-Chef Reiner Hoffmann. Das IMK sei heute eine gewichtige alternative Stimme zur neoliberalen Mainstream-Ökonomie und versorge die DGB-Gewerkschaften mit hervorragender wissenschaftlicher Expertise, die weithin anerkannt sei. Ein wesentlicher Punkt, wie Hoffmann betonte, denn an „Gefälligkeitsforschung“ seien die Gewerkschaften nicht interessiert. 

Gustav Horn jedenfalls genoss den Tag – und streute zugleich genüsslich Salz in die Wunden der Kollegen: Viele Volkswirte hätte bis heute nichts aus Finanzmarkt- und Schuldenkrise gelernt. Es bleibt also viel Arbeit für das IMK. 

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