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Magazin Mitbestimmung

Von KAY MEINERS: Branchenwissen: Kurz und knapp aufbereitet

Ausgabe 10/2016

Stiftung Mit einer digitalen Publikationsreihe, dem Branchenmonitor, bereitet die Hans-Böckler-Stiftung Wissen für Arbeitnehmervertreter auf. Die Analysen werden jedes Jahr aktualisiert.

Von KAY MEINERS

Immer wieder hätten Betriebsräte oder Gewerkschafter bei ihm angerufen, erzählt Oliver Emons. Immer, wenn wichtige Entscheidungen anstanden: Fusionen, Übernahmen, eine neue Strategie – irgendetwas, das die Belegschaft und ihre Vertreter in Unruhe versetzte. „Unseren Laden kennen wir ja selbst “, sagten sie dann. „Was wir gebrauchen könnten, wären Brancheninfos. Aber kurz und knapp. Wir wollen keine Studie mit 200 Seiten lesen.“

Gesagt, getan. Emons ist ein hemdsärmeliger Typ mit Bart und Brille, der über die Autoindustrie promoviert hat und dem man zutraut, dass er gut mit Betriebsräten kann. Heute ist er zuständig für die „Branchenmonitore“ der Stiftung, die er zusammen mit einer Unternehmensberatung maßgeblich mit entwickelt hat. Veröffentlicht werden sie im Mitbestimmungsportal der Stiftung.

Ziel ist es, diejenigen Zahlen und Fakten herauszufiltern, die wichtig für die Praxis sind.  Gut ein halbes Dutzend dieser Monitore gibt es bereits – bis Ende des nächsten Jahres sollen es schon rund 20 sein. Unterstützt wird Emons bei dem Projekt von Stephan Hommes. Die üblichen Branchenanalysen, wie sie Unternehmensberatungen abliefern, gelten als eher schwer verdaulich für eine Klientel, die nicht immer einen akademischen Hintergrund hat, vor allem den eigenen Betrieb vor Augen hat und womöglich noch bis über beide Ohren in einer Krise steckt.

Besonderen Wert legen die Macher daher auf die gute Verständlichkeit und fachliche Richtigkeit der Information. Dabei setzen sie auf „critical friends“, Leute, die über Branchenwissen verfügen und den Text kommentieren oder korrigieren. Trotzdem, ein bisschen weniger Zahlen im Text sowie ein frischeres Design würden den Branchenmonitoren allerdings guttun.

Aber das soll besser werden. Oliver Emons und Stephan Hommes sind schon dran. Obendrein haben sie sich vorgenommen, dass alle Branchenmonitore einmal im Jahr aktualisiert werden sollen. Die Zeiten, wo gedruckte Studien mit begrenzter Haltbarkeit mehrere Jahre lang im Bücherlager vor sich hindämmerten, ist nun vorbei. Nur drucken muss jeder selbst.

Fotos: Uli Baatz

WEITERE INFORMATIONEN

Die neuen Branchenmonitore im Mitbestimmungsportal

Branchenmonitore Metall- und Elektroindustrie, Folgen des Brexit, Stahl, Lebensmitteleinzelhandel, Grundstoffchemie,  Pharma (nach Anmeldung)

Weitere, detaillierte Branchenanalysen auf der Böckler-Website

Übersicht über die detaillierten Branchenanlysen außerhalb des Mitbestimmungsportals

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