Mein Arbeitsplatz: An der Grenze
Sven Geilus (35) lebt in Eschweiler bei Aachen und arbeitet bei der Bundespolizei in der Grenzregion zu den Niederlanden und Belgien. Von Andreas Schulte
„Als Polizist erfülle ich mir einen Kindheitstraum: Ich wollte immer eine Tätigkeit, bei der kein Tag dem anderen gleicht. Ich arbeite heute als Bundespolizist im Dreiländereck zwischen Deutschland, Belgien und den Niederlanden.
Zuvor habe ich die Bundesbereitschaftspolizei unterstützt, oft mit Einsätzen an Wochenenden, etwa bei Fußballspielen und Demonstrationen. Ich wollte aber recht schnell wieder in Heimatnähe arbeiten. Deshalb habe ich mich vor einigen Jahren bei der Bundespolizeiinspektion Aachen beworben. Ich bin Reviergruppenleiter und verantwortlich für die Koordination von Einsätzen an den Grenzen zu den Niederlanden und Belgien. Wir arbeiten im Drei-Schicht-Modell. Etwa zwei Drittel der Zeit bin ich auf der Wache, den Rest der Zeit an der Grenze. Die operative Arbeit dort gefällt mir besonders, wenngleich Dokumentationen zuletzt aufwändiger geworden sind.
Seit der Wiedereinführung der Grenzkontrollen im vergangenen Jahr greifen wir mehr Straftäter auf. Die Arbeitsbelastung ist hoch, aber ich halte die verstärkten Kontrollen für notwendig. Unerlaubte Grenzüberschreitungen und Schmuggel bleiben wichtige Themen. Wenn wir Verdächtiges feststellen und der Fall sich nicht vor Ort klären lässt, nehmen wir die Personen mit zur Dienststelle. Dort erfolgt zur Feststellung ihrer Identität eine erkennungsdienstliche Behandlung, es werden also Fotos gemacht und Fingerabdrücke genommen.
Von den Bürgern wünsche ich mir manchmal mehr Verständnis für unsere Arbeit. Einzelne Reisende hinterfragen kritisch die neuen Grenzkontrollen. Sie fühlen sich in ihrer Reisefreiheit eingeschränkt. Doch ein Großteil der Reisenden äußert sich positiv. Dabei wird uns Wertschätzung und häufig Dank entgegengebracht. Die positiven Rückmeldungen bestätigen mich in meiner Arbeit.“