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Policy Brief

Inflationsrate im März 2023 deutlich geringer, Inflationsunterschiede zwischen Haushalten weiter hoch: IMK Inflationsmonitor

Die Inflationsrate lag im März 2023 mit 7,4 % um mehr als einen Prozentpunkt niedriger als im Monat zuvor (8,7 %). Dabei trugen die Nahrungsmittelpreise ebenso stark zur Inflation bei wie im Februar 2023, während der Beitrag von Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) merklich abnahm und die Kerninflation ohne Nahrungsmittel und Energie mit 5,8 % erneut etwas höher ausfiel. Haushaltsenergie verzeichnete nur noch knapp die höchste Teuerungsrate (21,9 % nach 32,2 % im Februar 2023), gefolgt von Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken (21,2 % nach 20,7 % im Februar 2023). Da der Anteil von Nahrungsmitteln und Haushaltsenergie an den Konsumausgaben stark einkommensabhängig ist, bleibt die Spanne der haushaltsspezifischen Teuerungsraten mit 2,4 Prozentpunkten hoch, wenn auch etwas niedriger als im Februar 2023 (2,5 Prozentpunkte). Dabei hatten einkommensschwache Alleinlebende, die nur wenig von den rückläufigen Kraftstoffpreisen profitierten, mit Abstand die höchste Inflationsrate (8,7 %), einkommensstarke Alleinlebende mit 6,3 % die niedrigste. Besonders ausgeprägt ist weiterhin der Unterschied bei der kombinierten Belastung durch die Preise von Nahrungsmitteln und Haushaltsenergie. Er war mit 4,0 Prozentpunkten nur etwas geringer als im Februar 2023 (4,3 Prozentpunkte), wobei Nahrungsmittel und Haushaltsenergie bei einkommensschwachen Alleinlebenden einen Inflationsbeitrag von 6,2 Prozentpunkten lieferten (Februar 2023: 7,1 Prozentpunkte), verglichen mit 2,5 Prozentpunkten im Falle von einkommensstarken Alleinlebenden (Februar 2023: 2,8 Prozentpunkte). Mit dem aktuellen IMK Inflationsmonitor werden nun erstmals die haushaltsspezifischen Teuerungsraten bis in das Jahr 2019 berechnet. Diese lagen zuletzt im Januar 2021 eng beieinander. Seit Februar 2022 haben einkommensstarke Alleinlebende die geringste Teuerungsrate, während einkommensschwache Familien im vergangenen Jahr infolge der Revision zu Jahresbeginn durchgängig die höchste Inflationsrate hatten und in den ersten beiden Monaten 2023 zusammen mit einkommensschwachen Alleinlebenden.

Quelle

Dullien, Sebastian; Tober, Silke: IMK Inflationsmonitor
IMK Policy Brief, Düsseldorf, 12 Seiten

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