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Unternehmen: Verdienen Vorstände weniger?

Ausgabe 20/2023

Was das Management börsennotierter Unternehmen tatsächlich an Vergütung erhält, ist angesichts der verschiedenen variablen und fixen Bestandteile und Auszahlungsmodalitäten nur schwer zu entschlüsseln.

Um für Durchblick zu sorgen, haben Navid Armeli und Fokko Misterek vom I.M.U. die Berichte der in Dax und MDax notierten Unternehmen für das Jahr 2022 ausgewertet. Ihren Berechnungen zufolge war die gewährte Pro-Kopf-Vergütung rückläufig: Der Median-Wert bei den Vorstandsvorsitzenden ist im Dax von 5,53 Millionen Euro im Jahr 2021 auf 5,12 Millionen 2022 gesunken, im MDax von 2,9 auf 2,79 Millionen. Bei den einfachen Mitgliedern der Dax-Vorstände ging es im Mittel von 2,98 auf 2,57 Millionen Euro bergab, bei den MDax-Vorständen von 1,53 auf 1,49 Millionen.

Das Problem: Die ausgewiesenen Summen enthalten nicht die im Berichtsjahr zugeteilte langfristige variable Vergütung, sondern die Auszahlungen von variablen Bestandteilen, die in früheren Jahren vereinbart worden waren. Wenn man für die variablen Komponenten stattdessen die Zielvergütung zugrunde legt, die sich auf die von den Unternehmen künftig erwarteten Auszahlungssummen bezieht, zeigt sich ein anderes Bild: Zum einen sind die Werte der Pro-Kopf-Vergütung durchgängig höher, zum anderen ergibt sich zumindest bei den einfachen Vorstandsmitgliedern von Dax- und MDax-Firmen ein Plus gegenüber 2021. Von einem klaren Rückgang der Vorstandsvergütung zu sprechen, wäre also verfrüht, stellen Armeli und Misterek fest.
 

Navid Armeli, Fokko Misterek: Vorstandsvergütungsstudie 2023, Mitbestimmungsreport Nr. 123, Dezember 2023
 

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