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HBS Böckler Impuls

Nachrichten: Trends und Nachrichten

Ausgabe 17/2013

Ob Reiche mehr Steuern zahlen sollten, beschäftigt inzwischen auch den Internationalen Währungsfonds (IWF). Denn die Ungleichheit habe stark zugenommen, besonders in den angelsächsischen Ländern. In ihrem jüngsten „Fiscal Monitor“ stellt die Organisation fest, dass viele Industrienationen Wohlhabende eher schonen – darunter auch Deutschland. Grundlage für diese Aussage sind Berechnungen zur so genannten Elastizität des zu versteuernden Einkommens. Sie beantworten die Frage: Würden Reiche lieber weniger Geld verdienen oder ihre Einkünfte ins Ausland verschieben, wenn die Steuern steigen? Denn dann würden höhere Steuersätze keine höheren Einnahmen bringen. Die Analyse zeige jedoch, „dass in den meisten Fällen die jetzigen Steuersätze das maximal zu erreichende Steueraufkommen nicht ausschöpfen“, so der IWF.

Die Besteuerung von Vermögen war aus der Mode gekommen – doch möglicherweise ändert sich das gerade. Zumindest haben sowohl Irland als auch Spanien vor kurzem eine Vermögensteuer eingeführt. Potenziell ließen sich mit dieser Steuer hohe Einnahmen erzielen, schreibt der IWF. Und die verstärkte Zusammenarbeit der nationalen Steuerbehörden könnte dafür sorgen, dass Reiche sich nicht weiter unbehelligt im Ausland einer Besteuerung entziehen können. „Damit wären solche Steuern dann auch wirklich effektiv.“

International Monetary Fund: Taxing Times, Fiscal Monitor, Oktober 2013

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