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HBS Böckler Impuls

Nachrichten: Trends und Nachrichten

Ausgabe 16/2013

Familienpolitik
Kita-Ausbau und Elterngeld sind die sinnvollsten familienpolitischen Leistungen, Ehegattensplitting ist eher kontraproduktiv. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), des ifo-Instituts und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung. Das Bundesfamilien- und das Finanzministerium hatten die Institute 2009 mit einer Gesamtevaluation der Familienpolitik beauftragt.

Den Analysen der Forscher zufolge erleichtert öffentlich geförderte Kinderbetreuung Eltern die Erwerbstätigkeit und stabilisiert so die Einkommen von Familien. Zugleich trage sie zur frühen Förderung von Kindern bei. Dabei weise die Kita-Finanzierung die beste Kosten-Nutzen-Relation auf: Weil mehr Mütter arbeiten und Steuern zahlen, finanziere sich diese Leistung zu einem erheblichen Teil selbst. Auch das Elterngeld hat der Evaluation zufolge positive Effekte: Es hat zu kürzeren Erwerbsunterbrechungen von Müttern geführt. Anders beurteilen die Forscher Kindergeld und -freibeträge: Die Zahlungen kämen vor allem Familien im mittleren und oberen Einkommensbereich zugute. Auswirkungen auf das Arbeitsangebot gebe es kaum. Das Ehegattensplitting schließlich beeinträchtige sogar die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Denn es setze Anreize für Mütter, weniger zu arbeiten. Die Empfehlung der Wissenschaftler: Weniger Geld für Ehegattensplitting, mehr für Kitas.

DIW, Oktober 2013

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