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HBS Böckler Impuls

Kurznachrichten: Trends und Nachrichten

Ausgabe 10/2013

Steuern:
Deutsche Unternehmen rechnen sich gegenüber dem Fiskus offenbar erfolgreich arm: Einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge liegen die tatsächlichen Gewinne der Unternehmen um rund 90 Milliarden Euro pro Jahr über dem Wert, der in der Steuerstatistik erfasst ist. Damit erreiche der effektive Steuersatz auf Unternehmensgewinne nur etwa 21 Prozent, während die Betriebe laut Steuertarif im Jahr 2008 annähernd 30 Prozent ihres Gewinns hätten abführen müssen. Zwar lasse sich nicht genau erklären, wie es zu den unterschiedlichen Beträgen in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung einerseits und der Steuerstatistik andererseits komme. Auffällig sei jedoch das hohe Niveau der steuerlichen Verluste beziehungsweise Verlustvorträge: "Dies deutet auf Steuerbefreiungen, Steuervergünstigungen oder Gestaltungsmöglichkeiten hin, die systematisch zu deutlich reduzierten Besteuerungsgrundlagen führen", erläutert Studienautor Stefan Bach. Mit Schätzfehlern allein lasse sich der Unterschied von 90 Milliarden Euro jedenfalls nicht erklären. Tatsächlich seien die Gestaltungsmöglichkeiten bei der Gewinnbesteuerung weiterhin groß. Hinzu komme ein generelles Problem: "Durch das komplizierte Steuerrecht und die magere Personalausstattung sind die Finanzbehörden nur bedingt in der Lage, einen effektiven Vollzug der Steuergesetze zu garantieren."

DIW, Mai 2013

 

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